Acht Mal mehr Platz zum Leben haben die Einwohner von Payerne im Vergleich zur engsten Schweizer Stadt: Genf. Wir haben im Hinblick auf die Abstimmungen vom 10. Februar untersucht, wo die Schweiz am meisten «zersiedelt» ist.
In den westschweizer Städten lebt man häufig auf weniger Siedlungsfläche als in der Deutschschweiz: Unter den Top 15 der platzsparendsten Städten befinden sich gleich 10 welsche Städte. Allen voran Genf, wo das Siedlungsgebiet pro Einwohner nur gerade 77,7 m² beträgt.
Zur Siedlungsfläche zählt das Bundesamt für Statistik alle Gebiete, die für menschliche Aktivitäten, wie zum Beispiel Wohnen, Produktion, Konsum, Mobilität und Freizeit, genutzt werden.
Es gibt jedoch auch viele Städte, in denen jedem Einwohner bis zu 8 Mal mehr Fläche zur Verfügung stehen. Dazu gehören Aigle in der Nähe des Genfersees und Altstätten im St. Galler Rheintal. Auf ganze 635 m² bringt es die Gemeinde Payerne zwischen Freiburg und Neuenburgersee – der höchste Wert aller knapp 150 ausgewerteten Schweizer Städte.
Interessant sind diese Zahlen jedoch besonders im Vergleich zu 1985 – damals hatte der Bund zum ersten Mal landesweit erfasst, wie grosse Teile des Bodens verbaut sind.
Enger zusammengerückt ist man vorallem in den Agglomerationen von Genf (Plan-les-Ouates, Carouge und Versoix) und Zürich (Bassersdorf, Volketswil und Schlieren). Jedoch auch rund um den Thuner- und Zugersee ist der Platz knapper geworden.
Grösste Veränderungen an m² Siedlungsfläche pro Einwohner
Mehr Platz als noch vor gut 30 Jahren gibt es dafür im nördlichen Teil der Romandie. Beispielhaft dafür steht die Stadt Le Locle. Mitverantwortlich nebst der Ausweitung der Siedlungsfläche ist dort auch die Abwanderungswelle nach der Krise der Uhrenindustrie in den 1970er-Jahren, die bis heute spürbar ist.
Datenquelle und Auswertung
Die Daten zu dieser Story stammen vom Bundesamt für Statistik. Es geht um die Siedlungsfläche (ohne Arbeitsfläche) pro Einwohner, welche folgendermassen definiert ist: «Für Wohnen, Verkehr, nichtland- und -forstwirtschafliche Produktion, Handel und Dienstleistungen, Ver- und Entsorgung sowie Erholung bestimmte Areale und Anlagen (inkl. Umschwung mit allfälligen Bestockungen).»
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Die beliebtesten Kommentare
dan2016
30.01.2019 11:03registriert April 2016
und in 4 der 6 'Städten' mit dem grössten Flächenverbrauch pro Kopf hat es einen Flugplatz.... vielleicht könnte dies die Statistik ein wenig zerstören....
Ich nehme an, zur Siedlungsfläche zählen auch Flughäfen, weshalb Payerne und Kloten soviel pro Einwohner haben. Sorry, was ist das für eine nutzlose Statistik? Wem bitte bringt die was, ausser demjenigen, er sie erstellt hat den Lohn?
Hätte man jetzt nur die reine Wohnfläche pro Person verglichen, könnte man wenigstens Schlüsse daraus ziehen aber aus Siedlungsfläche inkl. Produktion, Konsum, etc. ... naja. So wird ja jeder Ort mit Platz benötigenden Unternehmen (was ja gut wäre), als "verschwenderisch" taxiert. Das hat doch nichts mit Zersiedelung zu tun!
Was sind denn das für Antwortoptionen bei der Umfrage? Ich stimme nein – aber nicht etwa, weil die Situation gut ist, wie sie ist, sondern weil ich die Zersiedelungsinitiative für den falschen Ansatz halte.
Mehr Cyberkriminalität, mehr Einbrüche – was in der Schweizer Kriminalstatistik auffällt
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Im Jahr 2024 wurden in der Schweiz insgesamt 563'633 Straftaten begangen, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) in seiner Kriminalstatistik 2024 schreibt. Darunter sind 59'034 digitale Delikte, was einem Anstieg von über 35 Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht. Rund 90 Prozent dieser Fälle betreffen Cyber-Wirtschaftskriminalität, insbesondere Betrug über Online-Zahlungssysteme und Identitätsmissbrauch.