Feuerwerk über Vierwaldstättersee +++ Doris Leuthard: «Be first, but be right»
SBB meldet Hitze- und Hochwasserschäden am selben Tag
Ein paar Stunden vorher, am Mittwoch um die Mittagszeit, hatte Hitze im St. Galler Rheintal die Gleise verformt, wie SBB-Sprecher Hirt weiter ausführte. Die Strecke Chur-St.Gallen war zwischen Oberriet und Altstätten vorübergehend gesperrt. Wer von Chur nach St. Gallen wollte, musste einen Umweg über Uznach SG in auf nehmen. In den vergangenen rund zwei Wochen behinderte ein knappes halbes Dutzend solcher Gleisverwerfungen den Personenzug-Verkehr der SBB, wie Hirt ausführte. Zu den meisten Schäden sei es in den vergangenen Tagen gekommen, da der Boden sich zunehmend aufgewärmt habe.
Aussenminister Cassis würdigt das Wunder der Willensnation Schweiz
Statt einer GroKo wie in Deutschland habe die Schweiz eine «VollKo», eine Voll-Koalition als Dauerzustand, führte der Aussenminister am Mittwochabend weiter aus. Und jede Woche «bringen die Bundesräte ihre Ideen in die Sitzungen rein; heraus kommen Kompromisse». Deshalb gebe es auch keine Aussenpolitik ohne eine breite Abstützung im Innern der Schweiz. Am Beispiel des Kantons Tessin zeigte Cassis die Besonderheit der Willensnation Schweiz auf. Es sei eine Tessiner Eigentümlichkeit, koste es was es wolle, zur Schweiz gehören zu wollen, sich gleichzeitig aber unbedingt vom Rest des Landes abheben zu wollen. In diesem scheinbaren Widerspruch seien das Tessin wie die Schweiz mühselig und Schritt für Schritt entstanden. Diesen Reichtum an charakteristischen Kulturen «in diesem wunderbaren Land» gelte es zu bewahren.
Schwül-heisse Aussichten
Ab Mitte nächster Woche ist die Wetterentwicklung laut Meteorologen noch unsicher. Flächendeckender und anhaltender Regen ist jedoch weiterhin nicht in Sicht. Die Trockenheit und die Waldbrandgefahr dürften sich also weiter zuspitzen.
Gewitter ist nur ein Tropfen auf heissen Stein
Um die Auswirkungen der Trockenheit nachhaltig zu mildern, bräuchte es flächendeckende und vor allem längere Niederschläge, wie Markus Kägi von MeteoSchweiz gegenüber der Agentur Keystone-SDA sagte. «Am Mittwoch regnete es teils zwar intensiv, aber nur punktuell und nirgends über eine längere Zeit», sagte der Meteorologe.
Der Schwerpunkt der Gewitter lag am frühen Nachmittag im westlichen Berner Oberland. Anschliessend verschoben sich die Niederschläge nach Osten in Richtung zentrale und östliche Voralpen. Weitere Gewitterzellen gab es im Jura und im Wallis. Gegen Abend breiteten sich einzelne Gewitter auch in Richtung Flachland aus.
Bundesrätin Leuthard: «Be first, but be right.»
Mit jenen politischen Akteuren auf der nationalen wie der internationalen Bühne, die dem entgegen stehen, geht sie hart ins Gericht – ohne Namen zu nennen. Indes ist eindeutig, wer gemeint ist.
«Wer die Bundesverfassung höher gewichtet als das Völkerrecht», sagt Leuthard gemäss Redetext im aargauischen Villmergen, «der handelt gegen die Interessen der Schweiz». Es sei nicht nötig, die Selbstbestimmung zu suchen. «Die Schweiz ist ein Land der Selbstbestimmung.»
Global sieht sie eine «gefährliche Negativspirale in Gang gesetzt», durch «eine Politik der Strafzölle, der Abschottung, der Kündigung wichtiger internationaler Verträge». Das englische Wort «first» sei in den letzten Monaten oft benutzt worden. Leuthard könne das zwar auch, sage aber: «Be first, but be right.»
Zuvorderst sei die Schweiz, weil sie auf Bildung und gute Rahmenbedingungen für die Forschung und Wirtschaft setze. «Be right» wolle der Bundesrat gegenüber Europa bleiben und sie plädiert für ein Rahmenabkommen mit der EU, das letztlich Rechtssicherheit bringe.
Gewitterschaukeln, yeah!
Gewitterschaukeln yeah!
— hippietante (@crazy_dogmom420) August 1, 2018
(beachtet den Festtagsdreck bitte nich, der Balkon gehört Mama's Wohnung)#gewitter #schaukeln pic.twitter.com/T7V9wiL8pv
Jetzt kommt die grosse Abkühlung
Da Feuerwerke vielerorts verboten sind, springen #Gewitter in die Bresche und sorgen für Licht- und Wolkenspektakel. #1August #Nationalfeiertag ^cs pic.twitter.com/5IlVwOqM8f
— SRF Meteo (@srfmeteo) August 1, 2018
Heftige und gefährliche #Gewitter im Raum #Bern und #Schaffhausen! Seit vorsichtig! Die Warnungen und Radarbilder gibt es unter https://t.co/n33qXc4lpX und https://t.co/2HbU97BwMO pic.twitter.com/FqsY3bdhH9
— MeteoNews (@MeteoNewsAG) August 1, 2018
Gewitterwarnung in mehreren Kantonen
#Unwetterwarnung «orange»: #Gewitter
— Wetter-Alarm (@wetteralarm) August 1, 2018
Betroffene Kantone: FR, SZ, VD und GL
*Mehr Infos: https://t.co/ANn88f36du#Unwetter #Wetter #WetterAlarm
Jodelkurs und Alphorn-Musik
Zur Nationalhymne spielte die Musikgesellschaft Brunnen. Wie schon in den Vorjahren, wurde diese auf dem Rütli nicht nur mit dem althergebrachten Text gesungen, sondern auch mit dem neuen Textvorschlag «Weisses Kreuz auf rotem Grund». Lanciert worden war die nicht unumstrittene Modernisierung von der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft (SGG), der Verwalterin des Rütli.
Auch EU ist ein Kompromiss
Michael Matthiessen, der EU-Botschafter in der Schweiz, sagte auf dem Rütli der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, der Kompromiss sei im Jahr 2018 auch das Motto für die Beziehungen zwischen der Schweiz und der EU. Weiter sagte er, die ganze EU sei mit ihren 28 Mitgliedstaaten ein Kompromiss.
Botschafter @MatthiessenEU muss auch am #1August auf dem Rütli primär zum Rahmenabkommen Auskunft geben. pic.twitter.com/N0ZHAABUYb
— Peter Blunschi (@PetBlun) August 1, 2018
Das war Bersets Festrede
Dieser sei eine Grundlage des Erfolgs der Schweiz. Der Ausgleich zwischen wirtschaftlichen und sozialen Notwendigkeiten sei die eigentliche Geheimformel der Schweiz. Gute Kompromisse seien eben grösser als der kleinste gemeinsame Nenner und seien gerade in Zeiten von Polarisierungen wichtig, sagte der SP-Magistrat.
Berset ging auch auf das Verhältnis der Schweiz mit dem Ausland ein. Besonders wichtig seien für die Schweiz die Beziehungen zu Europa, sowohl wirtschaftlich wie kulturell, sagte er. Beide Seiten seien an guten und geregelten Beziehungen interessiert und wollten diese weiter entwickeln.
Raclette statt Kartoffelsalat und Schinken
Auch Bundespräsident Alain Berset äusserte sich zur Hitze. Er habe auf dem Rütli Kartoffelsalat und Schinken serviert erhalten. Für die nächste Feier schlage er «Raclette ohne Öfeli» vor, dieses Menu entspreche auch der Energiestrategie des Bundes.
Einmal kurz dem Peter winken, bitte
Auf dem Weg zurück nach Brunnen. Genug von der Kuhfladen-Wiese für dieses Jahr. @alain_berset ist längst weg Richtung @FilmFestLocarno. pic.twitter.com/uPfpPmODSg
— Peter Blunschi (@PetBlun) August 1, 2018
Hier kommt die neue Landeshymne
Miss Helvetia Barbara Klossner singt den neuen Text der Landeshymne, begleitet von Lisa Stoll am Alphorn. #1Aug pic.twitter.com/dI1cKMiuex
— Peter Blunschi (@PetBlun) August 1, 2018
Klare Ansage von Alain Berset
Berset erinnerte daran, dass die moderne Schweiz nach dem Bürgerkrieg dank einem Kompromiss entstanden sei. Die Verfassung der Schweiz zeige, dass der Sieg der einen Seite nicht die Niederlage der anderen Seite bedeuten müsse. Gute Kompromisse seien eben grösser als der kleinste gemeinsame Nenner.
Gerade in Zeiten von Polarisierungen sei die Kompromissfähigkeit wichtig, sagte der SP-Magistrat. Kompromissfähigkeit sei ein Zeichen der Stärke und benötige Weitsicht, Mut und Selbstsicherheit.
Noch eine klare Ansage von @alain_berset in seiner Festrede zum #1August auf dem Rütli: „Kompromisse sind ein Zeichen der Stärke, nicht der Schwäche.“ pic.twitter.com/SKyaujdNT3
— Peter Blunschi (@PetBlun) August 1, 2018
Berset zählte einige politische Themen aus seinem Departement auf, die solcher Kompromisslösungen bedürften, so die Altersvorsorge oder das Gesundheitswesen. Die Schweiz sei stärker, wenn seine Einwohner gestärkt würden, sagte er.
Er betonte dabei die Bedeutung der Chancengleichheit bei der Ausbildung und auf dem Arbeitsmarkt für die Wirtschaftskraft des Landes. Ohne Chancengleichheit werde Potential brach liegengelassen, sagte er.
«Ich habe zwei Heimaten»
„Ich habe zwei Heimaten: Freiburg und die Schweiz.“ Klares Statement von @alain_berset zur leidigen Integrationsdebatte. #1August pic.twitter.com/eSfBhqJ90F
— Peter Blunschi (@PetBlun) August 1, 2018
Medienanlass mit Aussicht
Medientermin vor prächtiger Kulisse mit Bundespräsident @alain_berset (irgendwo da hinten) auf dem Rütli. #1August pic.twitter.com/hUj0wtY2la
— Peter Blunschi (@PetBlun) August 1, 2018
Gastgeber und Moderatorin an der Rütlifeier
Jean-Daniel Gerber, Präsident der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft und „Gastgeber“ der Rütlifeier, mit Moderatorin Diana Segantini. #1August pic.twitter.com/20Nq1Mlk9h
— Peter Blunschi (@PetBlun) August 1, 2018
Gerichtspräsident lüftet Geheimnis zum «Fall Rupperswil»
Aeschbach lüftete dann aber doch ein kleines Geheimnis: «Eine Frage, die nach der Urteilseröffnung immer wieder an mich herangetragen worden ist, kann ich an dieser Stelle beantworten. Warum wurde der Prozesstag jeweils mit vier Hammerschlägen eröffnet und beendet? Ganz einfach: Es gab vier Opfer. Der Beschuldigte war geständig. Das ist die Lösung.» Den Hammer hatte Aeschbach an der Bundesfeier ebenso dabei, wie die Waage aus dem Gerichtssaal. (az)
Grillfeuer entfacht Flurbrand im Glarnerland
Die Feuerwehr Glarus konnte den Brand mit Unterstützung eines Helikopters löschen. Das Wasser dazu entnahm sie der Linth. Vor Ort mussten die Löschkräfte auch vier Bäume fällen. Im Kanton Glarus gilt seit Dienstag ein absolutes Feuerverbot im Freien. Wegen der grossen Trockenheit und der damit einhergehenden Gefahr von Wald- und Flurbränden sind neben Feuern im Freien auch Feuerwerk, Himmelslaternen und das Wegwerfen von Raucherwaren verboten. (sda)
Roger Köppel scherzt in Mägenwil
Alain Berset begrüsst Gäste
Wenn der Bundespräsident am #1August auf dem Rütli spricht, ist auch das diplomatische Korps stark vertreten. Hier trifft @alain_berset Gäste aus Afrika. pic.twitter.com/sidXzQkbyX
— Peter Blunschi (@PetBlun) August 1, 2018
watson-Redaktor vor Ort
Bundespräsident @alain_berset auf dem Weg zur Bundesfeier auf dem #Rütli. Im Hintergrund der Schillerstein. #1August pic.twitter.com/JsU1hMqSFg
— Peter Blunschi (@PetBlun) August 1, 2018
1. August-Getwitter zugunsten Ferdinand Hodlers
Hodler werde «zu oft von rechtsnationalistischen Kräften» vereinnahmt, schreiben die Künstlerinnen und Künstler. Gemäss einer Mitteilung von Dienstag wollen sie dem «einseitigen Bild kurze aber intensive Worte der Vielfalt» entgegensetzen.
"Wenn du Hodlers Zeiten getwittert worden wäre..."
— Kunst+Politik (@kunstundpolitik) August 1, 2018
Donat Blum für das Twitter-Gewitter zum 1. August von Kunst + Politik. pic.twitter.com/eScDdacsjp
"Wenn du Hodlers Zeiten getwittert worden wäre..."
— Kunst+Politik (@kunstundpolitik) July 31, 2018
Zum 1. August, weiter mit Yusuf Yesilöz. pic.twitter.com/rIRgFg8TeB
Derweil fasst Beat Sterchi zusammen, was Hodler den Künstlern durch sein Schaffen mitgegeben hat: «Auch wenn man nicht ans Jenseits glaubt, muss der Künstler versuchen, es über den eigenen Horizont hinaus zu sehen und in den Blick oder ins Bild zu bekommen, das machte Hodler vor.»
An der Aktion machen 16 Autorinnen und Autoren aus der deutschsprachigen, italienischsprachigen und französischsprachigen Schweiz mit. Die Aktion dauert bis zum 2. August.
Nach der Tropennacht kommt das Gewitter
Damit ist das Kriterium einer Tropennacht weitherum erfüllt, wie der Wetterdienst Meteonews mitteilte. Spitzenreiter in Sachen mangelnder Abkühlung war Vevey VD, wo das Thermometer in der Nacht nicht unter 23,3 Grad sank.
Wie Meteonews weiter mitteilte, sollte es am Mittwoch gewittrig werden. Als Alternativprogramm zu den vielerorts verbotenen Feuerwerken sollte der Nationalfeiertag am Nachmittag und am Abend mit Blitz, Donner, Hagel und Sturm aufwarten.
Auf dem Bild zu sehen: Ein Gewitter über Zürich im August 2012.
Ueli Maurer weilt im Ausland
Bundespräsident Alain Berset und vier weitere Regierungsmitglieder hatten bereits am Vortag des Bundesfeiertages erste Auftritte am Rednerpult absolviert. Berset lobte in seiner Ansprache den Wert von Kompromissen, Sommaruga machte sich Gedanken zum Thema Heimat, und Cassis erinnerte in Rorschach an die Zuwanderung von Italienern.
Brunch auf 360 Bauernhöfen
Nicht brunchen, aber ebenfalls zur Bevölkerung sprechen wird Aussenminister Ignazio Cassis. Er verbringt den 1. August im Tessin und hält in Monteceneri und in Lugano eine Ansprache.
Erst der Brunch, dann die Rede
Sommaruga bruncht mit den Münsingerinnen und Müsinger im Kanton Bern und Doris Leuthard setzt sich im aargauischen Villmergen an den Zmorge-Tisch, ehe sie in Lausanne eine Rede halten wird.
Bundesratsmitglieder setzen Bundesfeier-Tour-de-Suisse fort
Kohäsion lautet das Motto für die Feier auf der Wiese oberhalb des Urnersees. Eingeladen sind neben der Bevölkerung Organisationen, welche sich für den sozialen Zusammenhalt einsetzen. Organisiert hat die Feier die Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft. 1500 Gäste haben sich angemeldet.
Erstmals Wasserrutsche
Die Mittlere Brücke war ab dem späten Nachmittag nur noch für Fussgänger zugänglich, die Innerstadt teils ab 16 Uhr auch tram- und busfrei. Später am Abend wurden Wettstein- und Johanniterbrücke für jeglichen Verkehr gesperrt.
Nach dem Fest am Rhein folgt am 1. August die offizielle Basler Bundesfeier auf dem Bruderholz-Hügel. Dort ist der Rasen allerdings so trocken, dass die Organisatoren von sich aus ihr Feuerwerk und das traditionelle Höhenfeuer abgesagt und die Privatfeuerplätze geschlossen haben.
2000 Zündungen
In der Stadt Basel wurde das Brandrisiko mit dem grossen Feuerwerk trotz der anhaltenden Trockenheit als vertretbar eingeschätzt. In diversen Gemeinden der Umgebung hingegen waren wegen der dürren Felder und staubtrockenen Wälder Feuerwerke und Höhenfeuer schon in der Woche davor abgesagt worden. Der Nachbarkanton Basel-Landschaft verbot am Montag sicherheitshalber alle Feuer und Feuerwerke.
Rund 120'000 Besucher am Basler Feuerwerk zum Nationalfeiertag
Die Besucherzahlen gaben die Blaulichtorganisationen des Kantons in der Nacht auf Mittwoch bekannt. Zudem hiess es im Communiqué, dass die Veranstaltung am und um das Rheinufer ohne grössere Probleme über die Bühne gegangen sei. Lediglich ein Tourist aus Spanien sei mit 100 Franken gebüsst worden, weil er in einer Menschenmenge eine Rakete über die Köpfe von Leuten gezündet habe. Zudem seien fünf Personen aus medizinischen Gründen ins Spital gekommen.
