«Arena»-Moderator Jonas Projer sieht sich für einmal mit Kritik von links konfrontiert. Bild: srf
Die Genossen beschweren sich in einem offenen Brief an «Arena»-Moderator Jonas Projer und SRF-Chefredaktor Tristan Brenn über die Themenauswahl der «Arena». Diese richte sich nach der SVP-Agenda.
Verkehrte Welt am Leutschenbach: Jammern für gewöhnlich SVP-Exponenten über das «linke Staatsfernsehen», das sie an allen Ecken und Enden schneide, vernachlässige und unfair behandle, sind es nun die Sozialdemokraten, die mit dem SRF nicht zufrieden sind. Genauer mit der «Arena». Die Sozialdemokraten beschweren sich über die Themenwahl der «Arena», da diese zu wenig mit ihrer politischen Agenda übereinstimmt, wie aus einem offenen Brief der SPler hervorgeht.
In einem offenen Brief an «Arena»-Moderator Jonas Projer und SRF-Chefredaktor Tristan Brenn lamentieren SP-Grössen wie Jay Badran, Margret Kiener-Nellen, Cédric Wermuth und Anita Fetz, die Redaktion bewege sich mit Themen wie «Der Notfallplan – müssen wir uns gegen Flüchtlinge wehren?» oder «Brüssel greift an – wird die Schweiz nun entwaffnet?» auf «SVP-Gelände».
Ausschnitt aus dem offenen Brief der SPler an Tristan Brenn und Jonas Projer.
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Die Genossen wünschen sich gemäss des Schreibens eher andere Themen, etwa die Unternehmenssteuerreform III, die Panama Papers oder die Altersvorsorge 2020. Diese Themen «tangieren die Lebensrealitäten der Menschen weit stärker als die Frage, ob zwei Teenager ihrer Lehrerin die Hand schütteln wollen oder nicht», behaupten die SPler und verlangen, dass Redaktionsleiter Jonas Projer und sein Team «sofort über die Bücher gehen und sowohl Themen wie auch Titel in Zukunft ausgewogener auswählen».
Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, sandten die SPler Projer und Brenn auch gleich eine detaillierte Aufstellung der Themen mitsamt Auswertung der Gäste nach Partei und Geschlecht:
Projer hat für diese versuchte Einmischung der SP-Politiker in seine journalistische Arbeit wenig Verständnis und weist den Vorwurf, eine rechte Sendung zu machen, scharf zurück, wie seinen Tweets nach der gestrigen Sendung zu entnehmen ist.
Gegenüber Blick.ch ergänzt Projer: «Die Liste der SP scheint mir nicht korrekt.» (thi)