Schweiz
Ostschweiz

Grünes Licht für Wanderweg durch «Swiss Grand Canyon»

Gericht gibt grünes Licht für Wanderweg durch «Swiss Grand Canyon»

10.10.2018, 12:44
Mehr «Schweiz»
Blick von der Aussichtsplattform in Conn bei Flims (GR) auf die Rheinschlucht am Freitag, 30. Maerz 2007. (KEYSTONE/Walter Bieri)
Bild: KEYSTONE

Im jahrelangen Kampf um einen durchgehenden Wanderweg durch die teilweise geschützte Vorderrheinschlucht haben die Befürworter einen wichtigen Sieg erzielt: Das Bündner Verwaltungsgericht wies eine Beschwerde von Umweltorganisationen gegen den Weg vollumfänglich ab.

Der erbitterte Streit dreht sich um ein knapp drei Kilometer langes Wanderwegstück entlang der Geleise der Rhätischen Bahn auf dem Gebiet der Gemeinde Trin. Es handelt sich um das letzte fehlende Teilstück für einen durchgehenden Wanderweg durch die rund 20 Kilometer lange Vorderrheinschlucht, die Ruinaulta.

Die letzten Sonnenstrahlen scheinen durch die Rheinschlucht auf herbstlich verfaerbte Baeume, am Dienstag, 3. Oktober 2017, bei Versam. (KEYSTONE/Gian Ehrenzeller)
Bild: KEYSTONE

Vorangetrieben wird das Vorhaben vom Verein Die Rheinschlucht, dem alle anstössigen Gemeinden angehören. Ziel ist eine höhere touristische Wertschöpfung durch die Attraktivitätssteigerung des Weges durch den «Swiss Grand Canyon». Die Stimmberechtigten der Gemeinde Trin bewilligten die Erstellung des Richtweges im Juni 2016 mit der Anpassung des Richtplanes.

Das sind die 5 Rekord-Seilbahnen unseres Landes

Video: srf

Auswirkungen auf Auen und Vögel befürchtet

Die Umweltverbände Pro Natura, Schweizer Vogelschutz SVS und WWF Schweiz befürchten negative Auswirkungen auf eine Auenlandschaft im nationalen Naturmonument, die im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN) verzeichnet ist. Auch befürchten sie eine Gefährdung der dort siedelnden Vögel, der vom Aussterben bedrohten Flussuferläufer.

Ich habe keine Angst vor Kühen. Sicher nicht

Video: watson/Emily Engkent

Das Verwaltungsgericht teilt diese Ängste, wie zuvor schon die Bündner Regierung, in keinster Weise, wie dem am Mittwoch publizierten Urteil zu entnehmen ist. Der Weg verlaufe zwar in der Nähe des Augengebietes, aber nicht dadurch, schrieben die Richter. Und da ein 400 Meter langes Wegstück durch einen extra gebauten Tunnel geführt werde, könne der Schutz der Aue eingehalten werden.

Auch die Störung der Flussuferläufer hält das Gericht für nicht so ausgeprägt, wie von den Umweltorganisationen dargestellt. Die negativen Auswirkungen auf die bedrohten Zugvögel könnten mit Schutz- und Lenkungsmassnahmen in Grenzen gehalten werden.

Ob mit diesem Urteil das letzte Kapitel in der Auseinandersetzung um den Weg durch den «Swiss Grand Canyon» geschrieben wurde, ist noch völlig unklar. Wie von den Umweltorganisationen zu erfahren war, prüfen sie den Weiterzug des Urteils ans Bundesgericht. Auch könnten sie, wie dem aktuellen Urteil zu entnehmen ist, zu einem späteren Zeitpunkt Einsprache im Baubewilligungsverfahren erheben. (sda)

So schön ist der Herbst in der Schweiz

1 / 41
So schön ist der Herbst in der Schweiz
Der Herbst in der Schweiz: Diese Bilder von den vergangenen Jahren zeigen dir, auf was du dich dieses Jahr wieder freuen kannst.
Bild: instagram/ switzerland.vacations
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
14 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
purzelifyable
10.10.2018 15:09registriert Juli 2015
"anstössige Gemeinden"
437
Melden
Zum Kommentar
avatar
Adremos
10.10.2018 17:44registriert November 2015
Kann man nicht wenigstens einmal ein ganz kleines Stück Natur frei von menschlicher Präsenz lassen......???
5025
Melden
Zum Kommentar
14
Identität der Todesopfer nach Busunglück noch unklar – laut EDA keine Schweizer

Nach dem schweren Busunglück auf der deutschen Autobahn 9 bei Leipzig ist die Identität der vier Todesopfer noch nicht geklärt. Laut dem eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) sollen sich aber keine Schweizerinnen und Schweizer darunter befinden.

Zur Story