Wer im Kanton Freiburg einen bewilligungspflichtigen Betrieb im Sex-Gewerbe betreiben will, muss ab sofort eine Ethik-Charta einhalten. Die Charta wird nun in Rotlichtbetrieben aufgehängt und verlangt beispielsweise, dass dort nur geschützter Geschlechtsverkehr stattfindet.
In Sex-Etablissements darf auch nicht zu Alkoholkonsum animiert werden, Sexarbeiterinnen können eine Leistung verweigern und minderjährige Personen dürfen nicht in diesem Gewerbe tätig sein: Das steht ebenfalls in der neuen Charta, welche der Kanton Freiburg am Montag veröffentlichte.
Probleme nicht banalisieren
Der Kanton Freiburg setzt mit der Charta eine Empfehlung in einem Bericht des Bundesrats um. Dieser hatte im Juni 2015 bekanntgegeben, er wolle die Prostitution nicht verbieten. Die im Zusammenhang mit Prostitution und Menschenhandel entstehenden Probleme dürften aber auch nicht banalisiert werden.
Wie Freiburgs Sicherheits- und Justizdirektion am Montag mitteilte, haben die Kantonsbehörden die neue Charta Ende Januar Betreibern von Rotlicht-Etablissements vorgestellt. Diese hätten die Charta positiv aufgenommen. Die Charta ist in Französisch, Deutsch, Englisch, Spanisch und Rumänisch verfügbar. (whr/sda)
Flüchtlingsfrauen auf italienischem Strich ausgebeutet
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
ThePower
12.02.2018 14:44registriert März 2016
Warum nur habe ich beim Lesen sofort an die FIFA-Ethikkommision gedacht?😳
Ausser dass die Sexarbeiterinnen nicht zum Alkkonsum animieren dürfen, steht in der Charta überhaupt nichts, was nicht ohnehin Usus ist (hat mir ein Kollege gesagt ;-).
«Reisst das Bundeshaus ab!»: Historikerin stellt provokante Forderung
Das Bundeshaus soll identitätsstiftend sein, es repräsentiert alle Kantone, die Sprachgegenden, Berufsstände, Schweizer Künstler und viele Mythen. Die grossen Abwesenden sind bis heute die Frauen. Es sei von Männern für Männer gebaut, sagt die Historikerin Fabienne Amlinger.
24 Tonnen Männlichkeit. Wer kennt sie nicht, die drei Eidgenossen aus Kalkstein, die der Legende nach mit dem Rütlischwur die Gründung der Eidgenossenschaft besiegelt haben: Werner Stauffacher, Walter Fürst und Arnold von Melchtal dominieren die Eingangshalle des Bundeshauses. Eingerahmt auf einem Sockel bilden sie die Kulisse für viele Fotos. Frisch gewählte Bundesräte mit ihren Familien, Besuchergruppen, ausländische Staatsgäste: Alle lassen sie sich vor den drei Eidgenossen ablichten. Und kein Tagesschau-Beitrag zur Bundespolitik kommt ohne sie aus. Die drei Eidgenossen prägen unser Bild vom Bundeshaus – und der Politik.