Der neue ETH-Präsident Joël Mesot will sämtliche Professoren der Hochschule in Personalführungskurse schicken. Dies kündigte er in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag» an. Mesot reagiert damit auf Fälle von Mobbing und Machtmissbrauch an der ETH und anderen Unis.
Joël MesotBild: KEYSTONE
Mit den Kursen könne die Hochschule die Professoren bei der Führung ihrer Gruppen unterstützen, sagte der in Genf geborene Physiker. Solche Kurse habe er zuvor schon als Direktor am Paul-Scherrer-Institut eingeführt. «An der ETH arbeiten hochintelligente Menschen zusammen, Dozierende wie Studierende. Sie alle sind erfolgsgetrieben. Das ist eine Situation, die man gut steuern muss.»
Der 54-Jährige sprach sich gleichzeitig dagegen aus, die Zahl der Doktoranden, die von einem einzigen Professor betreut werden, zu reduzieren. Die ETH-Professoren seien sehr erfolgreich, und würden Anträge für Forschungsprojekte bei der EU oder beim Nationalfonds häufig gewinnen. Entsprechend bauten sie ihre Gruppen von Doktoranden aus. Bei einer Begrenzung fürchtet Mesot die Abwanderung von Talenten an andere Hochschulen.
Mit dem Ruf nach einer besseren Führungsausbildung steht der ETH-Präsident nicht alleine da. Am Freitag diskutierten die Rektoren der Schweizer Universitäten Massnahmen, um die Führungskompetenzen der Professoren zu verbessern.
Im letzten und vorletzten Jahr waren mehrere Fälle von Missständen an Schweizer Universitäten bekannt geworden. Betroffene klagten über Demütigungen, fehlenden Respekt, emotionalen Druck und eine mangelnde Betreuung. Die ETH leitete mehrere Administrativuntersuchungen ein und zog teils personelle Konsequenzen. Betroffen war etwa das Institut für Astronomie in Zürich und das Departement für Biosysteme in Basel. (sda)
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Die beliebtesten Kommentare
phreko
13.01.2019 05:23registriert Februar 2014
Charakter lässt sich doch nicht mit
meinem kurs ändern...
Bundesrat erhöht J+S-Kredite für dieses und nächstes Jahr
Der Bundesrat hat am Freitag entschieden, dem Parlament eine Erhöhung des Kredits für das Sportförderprogramm Jugend+Sport (J+S) von insgesamt 48 Millionen Franken für die nächsten zwei Jahre zu beantragen. Dazu die wichtigsten Fragen und Antworten:
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