Schweiz
Session

Nationalrat ist reformiert, Ständerat katholisch - Muslime fehlen

Zu reformiert, kaum konfessionslos und 0 Prozent muslimisch: Das ist unser Parlament

Konfessionslose sind im Schweizer Parlament gemessen an der Gesamtbevölkerung untervertreten, Muslime gibt es gar keine. Der Nationalrat ist von Reformierten dominiert, der Ständerat fest in katholischer Hand.
12.12.2017, 07:4412.12.2017, 11:48

Im Nationalrat haben die Reformierten, die den Bundesstaat bei seiner Gründung 1848 prägten, noch immer das Sagen, wie aus einer am Dienstag von der «Neuen Zürcher Zeitung» publizierten Umfrage (online nicht verfügbar) hervorgeht. Sie besetzen 83 der 200 Sitze, also 41.5 Prozent. Sie sind damit deutlich übervertreten, denn in der Gesamtbevölkerung stellen sie laut dem Bundesamt für Statistik nur noch 24.9 Prozent.

Die Reformierten würden tendenziell eine höhere Wahlbeteiligung erreichen als die Katholiken. Mitverantwortlich für die starke reformierte Präsenz seien zudem die vier kleinen Parteien Grüne, GLP, BDP und EVP.

Im Ständerat hingegen gibt es eine katholische Mehrheit. Diese beträgt gemäss der Umfrage 58.7 Prozent gegenüber nur 37.3 in der Gesamtbevölkerung. In der kleinen Kammer sind demnach die katholisch geprägten Kleinkantone stark vertreten.

Nationalraete debattieren an der Wintersession der Eidgenoessischen Raete, am Montag, 11. Dezember 2017, im Nationalrat in Bern. (KEYSTONE/Anthony Anex)
Im Nationalrat sind 41.5 Prozent der Parlamentarier reformiert. Bild: KEYSTONE

Die Konfessionslosen stellen einen Viertel der Bevölkerung dar. Unter der Bundeshauskuppel machen die aus der Kirche Ausgetretenen aber nur rund 13 Prozent aus. Die kleine Minderheit findet sich der Auswertung zufolge vor allem auf der linken Seite.

Muslime stellen mittlerweile fünf Prozent der Bevölkerung. Doch islamische Parlamentarier gibt es bis jetzt keinen einzigen. Auch die evangelischen Freikirchen sind in Bundesbern laut «NZZ» unterrepräsentiert.

Die konfessionelle Zusammensetzung des Parlaments ist aus keinem offiziellen Dokument ersichtlich. Bei der Umfrage der «NZZ» antworteten 189 National- und 42 Ständeräte. (sda)

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17 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Deutero Nussuf
12.12.2017 09:38registriert Januar 2016
Dass die Räte in punkto Religionszugehörigkeit kein Abbild der Bevölkerung sind, ist ein gutes Zeichen. Das heisst, dass doch mehr Wert auf Politik gelegt wird, als auf irgendwelche religiöse Gesinnung.
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Deutero Nussuf
12.12.2017 09:41registriert Januar 2016
Die Räte sind noch in einer anderen Hinsicht nicht repräsentativ:
Kinder und Jugendliche sind überhaupt nicht vertreten!
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Effersone
12.12.2017 09:26registriert April 2016
Zu früh ab der erste.
Grundsätzlich ch frage ich mich, welche Rolle die religiöse Ausrichtung eines Parlamentariers spielt oder spielen sollte? Religion sollte in der Politik keine Rolle spielen, ausserdem gibt dieser Bericht einem das Gefühl, Muslime können nur von Muslime repräsentiert werden und Christen nur von Christen was absolut falsch ist.. Scheinbar haben die Muslime in der Schweiz nicht das Bedürfnis von einer muslimischen Person repräsentiert zu werden was auch vollkommen OK ist oder ?
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