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SVP

SVP-Vizepräsidentin erfährt aus den Medien von Absetzung – und tritt per sofort aus Partei aus

Judith Uebersax an der SVP-Delegiertenversammlung (2013).
Judith Uebersax an der SVP-Delegiertenversammlung (2013).
Bild: KEYSTONE

SVP-Vizepräsidentin erfährt aus den Medien von Absetzung – und tritt per sofort aus Partei aus

05.03.2016, 09:5305.03.2016, 18:24
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Judith Uebersax hat es gesehen in der SVP. Sie trete per sofort aus der Partei aus, «ohne einen Brief oder ein Telefonat an die Partei», wird sie vom «Tages-Anzeiger» zitiert. Der Grund: Die Parteileitung habe sie nicht über ihre Absetzung aus der Parteileitung informiert. «Ich habe von meinem Rauswurf aus den Medien erfahren», so Uebersax. Wenn die Partei weiter so mit den Menschen umgehe, werde es sie (die Partei) bald nicht mehr geben. Sie kann sich einen Wechsel zur CVP vorstellen, wo sie ihre politische Karriere begonnen hatte.

Laut dem designierten SVP-Parteipräsidenten Albert Rösti hatte Uebersax in jüngster Zeit einige Sitzungen verpasst und deshalb wohl die Pläne nicht mitgekriegt. Sie sei aber – wie die anderen Parteileitungsmitglieder – am Mittwoch informiert worden, bevor das Communiqué an die Öffentlichkeit ging.

Bereits im Januar war es zu Spannungen gekommen. Uebersax hatte sich über zu wenig Interesse an der SVP-Frauensektion beklagt, die sie präsidierte. Sie hatte der Parteileitung vorgeschlagen, entweder die SVP-Frauen finanziell zu unterstützen, oder sie abzuschaffen. Die SVP-Leitung entschied sich für letzteres.

Ebenfalls Opfer der Neubesetzung ist SVP-Nationalrat Luzi Stamm, der sich am Freitag wacker in der «Arena» geschlagen hat. «Er ist aus allen Wolken gefallen», sagt ein ungenanntes SVP-Mitglied gegenüber dem «Tages-Anzeiger». Er sei bislang für eine Stellungnahme nicht erreichbar gewesen. (kri)

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67 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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TanookiStormtrooper
05.03.2016 12:34registriert August 2015
Scheint mir als würde in der SVP weiter "aufgräumt". Alle die nicht zu 100% auf der Linie des alten Mannes vom Herrliberg sind werden aus wichtigen Ämtern entfernt. Dafür nimmt man auch schnell mal genehme Personen in die Partei auf und macht sie zu Spitzenkandidaten. Die Tochter des Herrschers, dessen Schreiber oder auch die Mätresse des Prinzregenten, in der SVP geht es zu wie in einem mittelalterlichen Königshaus.
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seventhinkingsteps
05.03.2016 12:00registriert April 2015
"Sie hatte der Parteileitung vorgeschlagen, entweder die SVP-Frauen finanziell zu unterstützen, oder sie abzuschaffen. Die SVP-Leitung entschied sich für letzteres."

Wieso überrascht mich das nicht? :D
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Herbert Anneler
05.03.2016 11:39registriert August 2015
Das ist nun die Rückseite des sympathischen Sünneli-Gesichts: Menschen werden wie Schachfiguren behandelt, keine Rücksicht, kein Respekt, kein Anstand, kein mickriges Dankeschön. Purer Darwinismus einer neureichen Clique um Blocher, Martullo, Matter, Frey, die glaubt, sie stehe über allen und allem - wer sich mit der SVP einlässt, lebt gefährlich - selbst jahrzehntelange treue Parteisoldaten wie Luzi Stamm. Eine solche darwinistische Partei - "Leben ist Kampf und Krieg!", "the winner takes it all" - kann nicht die Zukunft unseres Landes sein! Never!!!
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