Anfang Januar eröffnete in der Stadt St.Gallen das erste vegane Geschäft. Inhaber des «Vegantasia» ist der Rheintaler Arzt und Tierrechtsaktivist Renato Werndli. Werndlis Laden sorgte von Anfang an für Wirbel. So drohten damals Fleischliebhaber mit einer Demonstration vor dem Geschäft. Diese blieb jedoch aus.
Stattdessen versammelten sich rund ein Dutzend Personen auf Einladung der Autonomen Tierrechtsaktivisten Zürich (Ataz) vor dem «Vegantasia». Mit Gemüsemasken und Transparenten mit der Aufschrift «Tiere fühlen, Tiere leiden» demonstrierten sie gegen den Fleischkonsum.
Fleischaktivisten drohen dem neuen St.Galler #Veganshop «Vegantasia», an der Eröffnungsfeier zu demonstrieren. https://t.co/fl0EjAy9RO pic.twitter.com/Wvy060Vfhv
— FM1Today (@fm1today) 28. Dezember 2017
Nach einer halben Stunde lösten vier zivile Stadtpolizisten die unbewilligte Kundgebung auf und nahmen die Personalien der Beteiligten auf, wie das St.Galler «Tagblatt» berichtet.
Nun, vier Monate später, kommt die unbewilligte Demo die Veganer teuer zu stehen. Gegen elf der Demonstranten wurde eine Busse wegen Widerhandlung gegen das städtische Polizeireglement ausgesprochen. Summa summarum müssen die Aktivisten über 5000 Franken bezahlen.
Tierrechtsaktivist Werndli, der ebenfalls an der Kundgebung teilnahm, ist verärgert. Er selbst muss 427 Franken zahlen. «Das war eine witzige Aktion, hat jetzt aber schwere finanzielle Folgen für die Aktivisten», sagte Werndli gegenüber dem «Tagblatt». Der Inhaber des «Vegantasia» wusste nicht, dass er für die kleine Kundgebung eine Bewilligung gebraucht hätte. «Von der Personenzahl her hätte es genauso gut ein Polterabend sein können. Und dafür benötigt man ja auch keine Bewilligung», erzürnt sich der Tierrechtsaktivist.
(ohe)