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«Inside Bundeshaus»: Das brachte der Dok-Film zur MEI

DOK: Inside Bundeshaus - Ein Volksentscheid und seine Folgen

Draussen vor der Tür: Interviews vor Kommissionszimmer 3

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Die Veröffentlichung im Zusammenhang mit Hin ...
Andreas Glarner (SVP) und Cédric Wermuth (SP) im Visier der Kamera.Bild: Srf

«Inside Bundeshaus»: Wenn sich Fluri und Köppel an die Gurgel gehen

Der SRF-Film «Inside Bundeshaus» wollte die holprige Umsetzung der Masseneinwanderungs-Initiative dokumentieren. Das Unterfangen gelang nur teilweise und bot trotzdem interessante Einblicke.
10.02.2017, 14:2711.02.2017, 06:42
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Dem Film gelang ein Kunststück: Er bildete die trockene Arbeit an einer staubtrockenen Vorlage auf eine derart inspirierte und unterhaltsame Weise ab, dass Kritik und Publikum begeistert waren. Er hiess «Mais im Bundeshuus», behandelte die Kommissionsberatungen zur Gen-Lex und machte Hinterbänkler wie den Luzerner SVP-Nationalrat Josef Kunz zu Medienstars.

Das war 2003. Einen ähnlichen Coup hatte wohl SRF-Reporterin Karin Bauer im Hinterkopf, als sie mit den Arbeiten zum Film «Inside Bundeshaus» begann, der am Donnerstag ausgestrahlt wurde. Dabei nahm sie sich nichts Geringeres vor als die Umsetzung der Masseneinwanderungs-Initiative, das heisseste politische Eisen der letzten Jahre.

Doch 14 Jahre nach «Mais im Bundeshuus» hat sich viel verändert. Das politische Klima ist härter geworden, der Umgangston rauer. Das musste auch Karin Bauer erfahren, wie sie in einem Beitrag auf der SRF-Website festhält. Die Politiker, die das Geschäft in der Staatspolitischen Kommission des Nationalrats behandelten, gaben sich weitaus zugeknöpfter als ihre Vorgänger.

Zähe erste Hälfte

Die Brisanz der Vorlage war dabei keineswegs hilfreich. Also griff Bauer zu einem Kniff, den sie in ihrem Beitrag selbst als «zweischneidiges Schwert» bezeichnet. Sie personalisierte das Thema anhand von Vertretern der vier Bundesratsparteien: Andreas Glarner (SVP), Cédric Wermuth (SP), Kurt Fluri (FDP) und Ruth Humbel (CVP).

Funktioniert hat es bedingt. Die Ausflüge ins Privatleben der Protagonisten lenkten vom Thema ab und zerdehnten den zu lang geratenen Film. Die erste Hälfte verlief zäh und war höchstens für Politikinteressierte ein Gewinn. Man erlebte den vergeblichen Versuch der FDP, eine bürgerliche Allianz zu schmieden, die Heimlichtuerei und den Slalomkurs der angeblich volksnahen und geradlinigen SVP, den Sololauf der CVP und die Geduld, mit der die SP darauf wartete, dass ihre Zeit kam.

Fluri als tragischer Held

Manche Zuschauer waren da wohl ausgestiegen, was bedauerlich war, denn im zweiten Teil gewann der Film an Fahrt. Im Zentrum stand die gehässige Debatte im Nationalrat vom letzten September. Zum eigentlichen Höhepunkt wurde ein Wortgefecht von Kurt Fluri und Roger Köppel (SVP), in dem sich die beiden mit Schlötterlingen («Saboteur», «Lügner») eindeckten und ihre gegenseitige Verachtung nur mühsam verbergen konnten. Sie siezen sich, was im Parlament eine Seltenheit ist.

Fluri war so etwas wie der tragische Held des Films. Ausgerechnet während der besagten Debatte, in der er von der SVP massiv attackiert wurde, musste sich seine schwer kranke Frau einer Operation unterziehen. Man konnte die Gelassenheit nur bewundern, mit der der Solothurner Freisinnige («einer der bestbezahlten Politiker der Schweiz») mit der Doppelbelastung umging.

Glarner als heimlicher Star

Zum heimlichen Star des Films aber wurde aus Sicht vieler Zuschauer wohl Andreas Glarner. Der Aargauer Polit-Ultra versteht es, seine knallharten Positionen mit verschmitztem Charme zu garnieren. Und mit Selbstironie. Als ihn die Filmerin fragte, ob er in diesem Spiel der Gladiator sei, konterte Glarner: «Nein, der Pausenclown.» Und auf die mediale Wirkung seiner Provokationen angesprochen, erwiderte er: «Ihr fallt ja immer darauf herein.»

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35 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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TanookiStormtrooper
10.02.2017 15:11registriert August 2015
Kann man eine Initiative starten, die Glarner und Köppel zum tragen einer Burka zwingt? Ich kann die Beiden nämlich nicht mehr sehen...
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Platon
10.02.2017 16:05registriert September 2016
Eine äusserst spannende Dokumentation war das. Sie zeigte exemplarisch auf, wie die SVP ihre Rolle als Klassenstörenfried ausspielt. Irgendwie besorgniserregend, wie 30% der Bevölkerung solche Pausenclowns in den NR wählen, wenn man sieht, wie von FDP bis SP die Politiker versuchen vernünftig miteinander zu arbeiten und gut miteinander reden können.
Köppel war wie immer ein übler Typ...
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stalker
10.02.2017 16:03registriert März 2014
Glarner als hemlicher Star? Vielleicht ja, aber ganz sicher wider Willen. Dieser Film hat ziemlich deutlich aufgezeigt, wie die SVP funktioniert. Aussagen wie "alles ein Spiel, Pausenclown" usw. zeigen doch auf, dass die Partei, welche sich Folksnähe, Partei des "einfachen Volkes" usw. auf die Fahne schreibt ausschlieslich ihre widerlichen (Wirtschafts)- Interessen verfolgt und Null interesse an der Lösung der Probleme der durchschnittlichen Bevölkerung hat. Wenn dieser Film etwas aufgezeigt hat, dann das falsche Spiel, welches die SVP spielt...
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