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SRF-Dokfilm wird mit Ski-Legende Bernhard Russi intim

DOK: Bernhard Russi
Von hohen Gipfeln und dunklen Tälern

Skikommentator Bernhard Russi in der Wengernalpbahn Richtung Kleine Scheidegg

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Das ist Bernhard Russi heute, mit 68 Jahren.bild: srf

SRF-Dokfilm wird mit Bernhard Russi intim: Ski-Legende mit Tragödien und Triumphen

11.01.2017, 15:0212.01.2017, 10:59
Simone Meier
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Bernhard Russi war meine erste grosse Liebe, und wahrscheinlich werde ich ihm ewig treu bleiben. Auch wenn ich immer mehr blöd finde, was er macht. Zum Beispiel die Visilab-Werbung mit Xenia Tchoumitcheva. Als ich mich in Russi verliebte, war ich winzig klein und er bereits Abfahrts-Weltmeister und Olympiasieger. Ich nervte das Dorf meiner Kindheit, indem ich laut «Ich bi de Russi! Ich bi de Russi!» schreiend durch die Strassen rannte. Kinder sind ja so unverblümt.

Bernhard Russi, aufgenommen in den fruehen 1970er Jahren. (KEYSTONE/Str)
Und DAS, liebe Leute, war Russi Anfang 20!Bild: KEYSTONE

Heute Morgen fragte ich Anna Rothenfluh neben mir (wäre ich als Teenie schwanger geworden, so könnte sie meine Tochter sein): «Was bedeutet eigentlich Bernhard Russi für dich? Ist das bloss irgendein alter Mann, der Skirennen moderiert?» «Klar», sagte Anna R., «für dich etwa nicht?» Okay, ja, schon, sicher. Aber doch nicht nur! Anna soll sich gefälligst den Dokfilm «Bernhard Russi – Von hohen Gipfeln und dunklen Tälern» anschauen!

Hochzeitsbild von Michele Rubli und Bernhard Russi, aufgenommen im Juni 1977. Die ehemalige Schweizer Ski-Weltcupfahrerin Michele Rubli ist bei einem Lawinenniedergang auf einem Gletscher noerdlich vo ...
Hochzeit mit Michèle Rubli 1977, zu beachten sind das Skispalier und die Frisuren. Bild: KEYSTONE

Da sieht man Russis grosse Zeit in den 70er-Jahren. Als er der schönste Mann im Skizirkus war, eine blutjunge Legende, ein Held. Man sieht Russi in Badehose, Russi, der enthemmt in einem riesigen Wäschekorb voller Fanpost wühlt, Russi bei seiner ersten Hochzeit mit der Skifahrerin Michèle Rubli (beide hatten fast die gleiche Föhnfrisur). Russi mit seinem ersten harten Trainer, dem späteren Bundesrat Adolf Ogi.

Und: Russi auf der Piste. Von heute aus gesehen war er ein Sprenzel von einem Mann, sein Fahrstil, na ja, er fuhr halt. «Jenseits von gut und böse» habe das damals ausgesehen, sagt er heute. Was hingegen schon damals perfekt funktionierte, war die Zeitmessung bei den Skirennen. 

Die goldenen Tage von Sapporo 1972 – mit Bernhard Russi

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Die goldenen Tage von Sapporo
Die Schweizer Delegation marschiert am 3. Februar 1972 ins Eislauf-Stadion von Sapporo ein. Es folgen die goldenen Tage von Sapporo, die erfolgreichsten Olympischen Winterspiele für die Schweiz.
quelle: keystone / str
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Das also ist die glamouröse Nostalgie. Sind die schönen alten Fernsehbilder mit einem erstaunlich hohen Orange-Anteil in der Mode der Skifahrer und Zuschauer. 

Die andere Seite ist Russis Drama. Oder seine Dramen. «Mein Vater ist gestorben als ich ihn am meisten gebraucht hätte. Meine erste Frau kam in einer Lawine ums Leben. Meine kleine Schwester ist seit frühester Kindheit schwerst behindert. Mein einer Bruder starb völlig unerwartet innerhalb von Stunden an einer Infektion. Mein anderer Bruder war ein riesiges Skitalent, hat aber seinen Weg im Leben nie richtig gefunden. Ich bin Bernhard Russi. Man sagt, ich sei ein Sonnyboy.»

DOK: Bernhard Russi
Von hohen Gipfeln und dunklen Tälern

Berhhard Russi auf dem «Grossen Kamel» im Furkagebiet

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Mann und Berg: Bernhard Russi auf dem «Grossen Kamel» im Furkagebiet.Bild: srf

So beginnt der Film. Natürlich hat Russi damit unsere Aufmerksamkeit. Und unsere vorbehaltlose Liebe, ist ja klar. Und dann hat er es auch noch geschafft, seine Ehe mit der Schwedin Mari nach einer riesigen Krise samt Trennung wieder zu reparieren. Wow. 

Russis dunkle Seite ist natürlich sein Job, den er seit seinem Ende als Profifahrer innehat. Nein, nicht die Sache mit den TV-Moderationen zusammen mit Matthias Hüppi, obwohl die gelegentlich nerven in ihrem geschwätzigen Leerlauf. Bernhard Russi baut seit fast 40 Jahren Pisten auf der ganzen Welt. Weil er früher zuviel motzte. Eines Tages hiess es: Dann mach's doch besser.

Ski alpin: Schweizerinnen und Schweizer mit mehr als 10 Weltcupsiegen – auch unter ihnen ist Bernhard Russi

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Schweizer Ski-Cracks mit 10 und mehr Weltcupsiegen
Der alpine Skisport gilt als Schweizer Nationalheiligtum. Das waren die erfolgreichsten Fahrerinnen und Fahrer der Geschichte.
quelle: keystone / jean-christophe bott
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Seither lässt er riesige Schneisen durch Wälder hauen, Gelände kupieren und künstlich beschneien. SRF begleitete ihn mehrfach nach Südkorea. Man würde das lieber nicht gesehen haben. Aber es ist halt Business. Skisport ist Naturmord oder so. Hätte SRF da nicht mal kritisch nachfragen können? Überhaupt bleiben viele Fragen offen: Wo steht Russi zum Beispiel politisch?

Dies interessiert den Dokfilm, der gewiss sensationelle Quoten machen wird, nicht. Er will den Menschen spüren, mit Russi intim werden. Das tut er. Und das wollen wir ja auch. 

«Bernhard Russi – Von hohen Gipfeln und dunklen Tälern» läuft am Donnerstag, 12. Januar, um 20 Uhr auf SRF1.

Die 100 grössten Schweizer Sportler aller Zeiten – logischerweise mit Bernhard Russi

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Die 100 grössten Schweizer Sportler aller Zeiten
Roger Federer (Tennis)
quelle: epa / gerry penny
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5 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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c_meier
11.01.2017 17:16registriert März 2015
Das würde mich auch mal interessieren: Findet er es sinnvoll alle 2-3 Jahre für Olympia neue Schneisen für Abfahrtspisten durch Wälder zu treiben, die dann nach dem Anlass nicht mehr für den Weltcup gebraucht werden? (z.B. Sotschi, Südkorea usw)
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