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Forderung nach Lockerung Waffenrecht stösst auf Kritik

[posed picture] A man poses with an ordnance pistol 75 of the Swiss Army, a model SIG P220 of manufacurer SIG Sauer, pictured on January 6, 2010, in Zurich, Switzerland. (KEYSTONE/Martin Ruetschi)

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Nachdem der SVP-Hardliner Jean-Luc Addor mehr Waffen für die Schweizer fordert, hagelt es Kritik.Bild: KEYSTONE

«Schweizer an die Waffe!» Das meint der watson-User zu dieser Forderung

Der SVP-Nationalrat Jean-Luc Addor fordert eine Lockerung des Waffenrechts zur seiner Meinung nach besseren Verteidigung der Bürger. Studien zeigen, dass Addors Meinung Humbug ist. Auch die watson-User kritisieren den Walliser Hardliner scharf.
26.07.2016, 05:2026.07.2016, 06:49
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Nach der jüngsten Terrorwelle wird der Ruf nach Waffen immer lauter. Am Sonntag machte der «SonntagsBlick» bereits publik, dass schweizweit im letzten Jahr 29'146 Gesuche für einen Waffenerwerbsschein eingingen. Das sind 17 Prozent mehr als 2014. Am stärksten stieg die Nachfrage in Obwalden (49 %), Luzern (34 %) und Zug (33 %).

Und jetzt fordert auch noch der Walliser SVP-Nationalrat Jean-Luc Addor eine Liberalisierung des Schweizer Waffenrechts. Die mörderischen Ereignisse der letzten Wochen hätten gezeigt, dass «die Staaten die Sicherheit ihrer Bürger nicht mehr gewährleisten können – so auch die Schweiz.» Addor glaubt also, dass der einzelne Bürger in brenzligen Situationen viel mehr ausrichten kann, als der Staat. Er fordert eine Lockerung des Waffenrechts, die eine Waffen-Ausbildung der Bürger ermöglicht.

Auf Facebook bekräftigt der Nationalrat seine Meinung ... 

... und erntet prompt Häme.

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Studien sprechen gegen Addors These

Inwiefern das Humbug ist, zeigt ein Blick in die USA. Dort ist die Meinung «The only thing that stops a bad guy with a gun is a good guy with a gun» weit verbreitet – zu deutsch: Das einzige, was einen üblen Typen mit einer Waffe aufhält, ist ein guter Bürger mit einer Waffe. Diese Einstellung führt dazu, dass auf 100 Bürger fast 90 Schusswaffen in Privatbesitz kommen. Eine vom FBI durchgeführte Studie zeigt aber, dass bei Schiessereien bewaffnete Zivilisten wenig ausrichten können. Nur 3 Prozent der Angreifer werden durch diese gestoppt. Hingegen in 13 Prozent der Fälle bezwangen unbewaffnete Zivilisten die Täter erfolgreich. Das spricht klar gegen Addors Forderung.

Experten gehen aber noch weiter. Risikoforscher an der Universität Stuttgart, Ortwin Renn, sagt: «Sich selber zu bewaffnen, bringt nicht mehr Sicherheit. Im Gegenteil, es bringt mehr Gewalt und mehr Tote.» 

Das meinen die watson-User

Was meinen nun die watson-User? Unsere Umfrage zeigt: Für drei Viertel der 2893 User, die mitgemacht haben, kommt eine Waffe nicht in Frage.

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In den Kommentaren zum Addor-Artikel überwiegen entsprechend jene Stimmen, die die Forderung nach mehr Bewaffnung klar ablehnen:

Hackphresse
Leser-Kommentar von Hackphresse
26.07.2016 01:21
Un trotzdem... Schiesspulver und Patronen sind im Internetzeitalter nicht wirklich das nützlichste Mittel gegen Propaganda und Gehirnwäsche von Jugendlichen mit mangelndem Zugehörigkeitsgefühl in der Selbstfindungsphase des Lebens. Glauben sie mir ich bin etwa in dem Alter und man fällt schnell auf so etwas dummes rein. Anstatt Asylanten -vor allem Teenager und junge Erwachsene- sich nach wenigen Monaten bzw. bis zur Abschiebung, sich selbst überlassen und nicht mehr im Auge behalten, kann man die auch auf einem Bauernhof oder in Werkheimen unter Aufsicht betreuen. Aber man spart ja lieber😒
Zu: Nach Terroranschlägen fordert dieser Nationalrat: «Schweizer, bewaffnet euch!»
Xi Jinping
Leser-Kommentar von Xi Jinping
25.07.2016 10:19
Selbes Deppen-Denken wie die Amis...Waffen mit Waffen bekämpen...so was geht einfach nicht...Wann wird die Menschheit das wohl verstehen :s
Zu: Nach Terroranschlägen fordert dieser Nationalrat: «Schweizer, bewaffnet euch!»
Phrosch
Leser-Kommentar von Phrosch
25.07.2016 07:50
Wie genau sollen Waffen Menschenleben retten? Meines Wissens töten Schusswaffen.
Zu: Nach Terroranschlägen fordert dieser Nationalrat: «Schweizer, bewaffnet euch!»

Doch gibt es auch watson-User, die Addors Forderung befürworten:

Gaspadin
Leser-Kommentar von Gaspadin
25.07.2016 14:02
@Firefly: Richtig. Doch das Recht und auch die Tradition eine Waffe zu haben und mit ihr gemeinsam zu üben (Feldschiessen) und nicht zuletzt die allg. Wehrpflicht tragen dazu bei, dass unsere Demokratie niemals ausgehöhlt werden kann, wie es gegenwärtig in der Türkei geschieht. Eine Demokratie mit bewaffneten Staatsorganen, die unbewaffneten Bürgern gegenüberstehen, läuft unweigerlich Gefahr, zu einer Diktatur zu mutieren. Denn der Souverän ist nur souverän, wenn er mindestens gleich (waffen)mächtig ist, wie die ihm dienenden Staaatsorgane. Darum ist die Idee Bürger = Soldat total genial.
Zu: Nach Terroranschlägen fordert dieser Nationalrat: «Schweizer, bewaffnet euch!»

(rwy)

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64 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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flottebiene
26.07.2016 08:14registriert September 2014
Wenn dein Kind auf einem Spielplatz die anderen Kinder mit einem Stock schlägt, nimmst du ihm dann den Stock weg oder gibst du allen anderen Kindern auch einen Stock?
Irgendwo im Internet gelesen, trifft es ziemlich auf den Punkt finde ich.
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Rabautax
26.07.2016 10:39registriert Januar 2016
Bin seit 10 Jahren im Bewaffneten Dienst. Ich muss ehrlich sein mir wurde es fast schlecht als ich gelesen habe das sich so viele Leute in den Letzten Jahren eine Schusswaffe gekauft haben. Kauft eine gute Alarmanlage. Und hört auf mit der Einstellung ich hab jetzt eine Waffe ich fülle mich sicher. Wenn es hart auf hart kommt und ihr zieht eure Schusswaffe ich wette mit euch ihr macht sicher Fehler.....
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Felynx
26.07.2016 09:30registriert März 2015
Für alle die das Video Good Guy with a Gun noch nicht gesehen haben, hier der Link :
Ich als Sportschütze und nur es bitzeli Waffen angefressen, finde dieses Video bringt es auf den Punkt! Wenn man eine Waffe hat aber nicht damit umgehen kann , wäre es besser wenn man gar keine besitzt. Das Ende des Videos ist auch gut, da sieht man wie man als good guy with a gun der Polizei das Leben schwer macht! Wie unterscheiden die Behörden dann die guten von den bösen?
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