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Leser streiten über radikalen Tierschutz

«Keine Tierliebe, sondern menschenverachtend» – Leser streiten über radikalen Tierschutz

06.01.2018, 11:2106.01.2018, 20:20
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Spricht man über vegane Ernährung und Tierschutzbelangen, gehen die Meinungen oft weit auseinander. Während es im einen Umfeld dem gesunden Menschenverstand entspricht, keine Tierprodukte zu konsumieren, finden viele andere Pelz total okay. 

In der Kommentarspalte von watson echauffierten sich die User kürzlich über die Aussagen der Antispeziesistin Virginia Markus. 

Über 400 Kommentare hinterliessen sie unter dem Artikel. Die Westschweizerin polarisierte unter anderem mit folgenden Aussagen: 

«Nur weil ein Hund nicht sprechen kann, sind wir ihm nicht überlegen. Wir behandeln geistig Behinderte auch nicht schlechter, nur weil sie vielleicht nicht sprechen oder einen tieferen IQ haben.»
«Vor 200 Jahren war das Etablissement auch schockiert, wenn Leute sagten, Schwarze seien auch Menschen.»
«Ihr esst Kadaver.»
 «Zoos? Inakzeptabel! Früher steckte man Schwarze auch in Käfige»

Inakzeptabel war für viele User eher die Meinung der Tierrechtlerin. Mit 591 Herzen sorgte User FrancoL für einen Hit-Kommentar: 

Mit 591 Likes einer der beliebtesten Kommentare:

FrancoL
Leser-Kommentar von FrancoL
02.01.2018 10:34
Viele der Sprüche sind äusserst dürftig vor allem: «Eines Tages werden wir Tiere gleichwertig behandeln.» Wir sollten uns zuerst bemühen alle Menschen gleich zu behandeln. Das wird einige Generationen brauchen.
Zu: Schweizer Tierschützerin: «Zoos? Inakzeptabel! Früher steckte man Schwarze auch in Käfige»

Hoch umstritten sind auch die Vergleiche, die die Tierrechtlerin übt: 

Linus Luchs
Leser-Kommentar von Linus Luchs
02.01.2018 11:03
Es ist übel, wie Virginia Markus mehrmals Menschen schwarzer Hautfarbe für ihre Argumentation instrumentalisiert. Sie tut damit dasselbe, wie weisse Europäer vor 100 Jahren: Schwarze und Tiere gleichsetzen. Frau Markus und ihre Verbündeten argumentieren aus der Ansicht heraus, die Würde eines Menschen sei dieselbe wie die Würde eines Wurms. Das ist nicht Tierliebe, sondern Menschenverachtung.
Zu: Schweizer Tierschützerin: «Zoos? Inakzeptabel! Früher steckte man Schwarze auch in Käfige»

Darauf erntete Leser Linus Luchs jedoch folgende Antwort: 

You will not be able to use your remote control.
Leser-Kommentar von You will not be able to use your remote control.
02.01.2018 14:51
> Schwarze und Tiere gleichsetzen Dass du das so verstehst, sagt nur was über dich aus. Ich hätte ja gesagt, sie hebt in gewissen Fragen Tiere auf die Stufe des Menschen.
Zu: Schweizer Tierschützerin: «Zoos? Inakzeptabel! Früher steckte man Schwarze auch in Käfige»

Schuld am Ganzen sei sowieso der Kapitalismus, lautet hingegen das Fazit von User _kokolorix. 

_kokolorix
Leser-Kommentar von _kokolorix
02.01.2018 11:02
"Wir behandeln geistig Behinderte auch nicht schlechter, nur weil sie vielleicht nicht sprechen oder einen tieferen IQ haben." Doch das tun wir! Auch wenn ich viele Ansichten von Frau Markus teile ist mir das Ganze zu wenig konsequent gedacht. Leben ist nur als gesamtes System begreifbar. Ackerbau ohne Viezucht kann nicht nachhaltig funktionieren, Pflanzenfresser sind nicht per se besser als Fleischfresser, denn sie töten Pflanzen in grosser Zahl. Aber die Pflanzen, Pilze und Tiere sind in einem grossen Kreislauf alle voneinander abhängig. Auch hier ist der Kapitalismus das grosse Problem
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Auch wenn in der Minderheit: Virginia Markus erhält auch Zuspruch. Der Kommentar von User Klaus Wurst bekam jedoch mehr Blitze als Herzchen. 

Klaus Wurst
Leser-Kommentar von Klaus Wurst
02.01.2018 15:02
Wir sollten uns edlich von unserem anthropozentrischen Ross begeben und auf den biozentrischen Zug aufspringen. Virginia hat völlig recht, wir Menschen sind nicht der Mittelpunkt der Welt, wir denken dies, sind aber so überflüssig wie ein Nierenstein. Das Fehlen des Menschen hätte nur positive Einflüsse auf die Natur, das selbe in Bezug auf Bienen oder Ameisen wäre eine Katastophe. Wir sind hier die entbehrlichste Spezies, das sollten wir uns öfters mal vor Augen halten. Warum quälen, benutzen und essen wir Tiere, wenn wir völlig gesund leben könnten ohne es zu tun? Wir sind schuldig!
Zu: Schweizer Tierschützerin: «Zoos? Inakzeptabel! Früher steckte man Schwarze auch in Käfige»
deleted_491701548
Leser-Kommentar von deleted_491701548
02.01.2018 11:33
Danke! Man kann täubelen wie man will. Sie hat Recht und ich ziehe meinen Hut vor ihr, dass sie den Mut hat, aufzustehen und denen eine Stimme zu geben, die nicht gehört werden. Ja, es ist Massenmord! Und Ja, es ist Kadaver! Und ja, der Mensch nimmt sich das Recht heraus - woher er es auch immer nimmt - sich über die Tierwelt zu stellen. Und doch ist es jedem selber überlassen - das Schöne ist ja, dass jeder selber das System in Eigenverantwortung hinterfragen darf und entsprechend handeln. Das tut sie und das tun immer mehr Menschen. Auch da gilt meiner Meinung nach: Leben und leben lassen.
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Leser ElDiablo machte mit seinem Kommentar währenddessen seinem Usernamen alle Ehre: 

deleted_540295439
Leser-Kommentar von deleted_540295439
02.01.2018 12:28
Lese das, während ich ein 400G Steak esse und ich geniesse es trotzdem. Soll sie mir noch so viel sagen, dass ich Kadaver esse.
Zu: Schweizer Tierschützerin: «Zoos? Inakzeptabel! Früher steckte man Schwarze auch in Käfige»

Der differenzierteste Kommentar innerhalb der hitzigen Diskussion tippte wohl User Waldorf: 

deleted_810803410
Leser-Kommentar von deleted_810803410
02.01.2018 14:53
Ich verstehe sehr gut, dass diese Frau heftige Abwehrreaktionen auslöst. Wenn ich dann aber Reaktionen in den Kommentaren lese wie: "und was ist dann mit all den Insekten die Sterben? Dürfen wir dann wenn wir Krank sind keine Bakterien und Viren mehr töten? Ich esse gerade mein 5kg Schnitzel und es kratzt mich imfall überhaupt nicht, hö hö! Aber ihre Katze isst Poulet mimimi!" - dann zweifle ich echt an eurer Fähigkeit zu argumentieren oder kritisch zu denken. Verteidigt doch eure Werte wenigstens mit stringenter, logischer Argumentation. Mal unrecht zu haben ist keine Schande.
Zu: Schweizer Tierschützerin: «Zoos? Inakzeptabel! Früher steckte man Schwarze auch in Käfige»

(kün)

Wie wurde der geliebte Hund eigentlich zum Haustier?

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45 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Shin Kami
06.01.2018 12:00registriert Juni 2016
Zwei Dinge sollten wir nicht vergessen. 1. Wir Menschen sind auch Tiere. 2. Wir sind Omnivoren, das heisst wir können ohne Fleisch überleben, natürlich ist es aber für uns vorgesehen.
Wir müssen an unserem Fleischkonsum definitiv etwas ändern, da es völlig unnatürlich ist, aber pauschal alles verbieten und jeden zu verurteilen geht zu weit.
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Butschina
06.01.2018 14:10registriert August 2015
Wenn wir Menschen gleichgestellt sein sollen wie Tiere, wieso dürfen wir dann kein Fleisch essen? Viele Tiere essen Fleisch und Pflanzliches, wie wir Menschen dies tun. Manche sogar nur Fleisch. Die Argumentation hinkt für mich.

Ändern sollte sich dennoch etwas. Ich liebe Fleisch, konsumiere dieses aber nicht täglich. Zudem achte ich auf die Herkunft. Leider wird immer noch viel Fleisch weggeschmissen. Dagegen könnte jeder etwas machen.

Wenn jemand komplett auf tierisches verzichten will, soll er das tun. Anfeindungen gegeneinander bringen in der Regel nichts, eher das Gegenteil.
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Normi
06.01.2018 14:05registriert April 2016
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Wenn sie diese Nachricht lesen können ist ein 7-jähriges Kind in Kongo in eine Tantal-Miene hinabgestiegen und hat für sie von Hand Tantal aus dem Schacht hinaufbefördert... für ihr Smarthpone/Tablet oder Computer. Aber dafür sind sie Veganer/Vegetarier und das Küken auf dem Plakat muss nicht sterben. Ihr Gewissen ist rein und wird sie belohnen. Kaufen Sie sich bitte das neuste iPhone. Sie haben es sich verdient
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