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Schneechaos 2019 verglichen mit dem Lawinenwinter 1999.

Der oberste Teil eines Mehrfamilienhauses in Leukerbad ist am 25. Februar 1999 vom Luftdruck einer gewaltigen Staublawine zerstoert worden. (KEYSTONE/Alessandro della Valle)
Der oberste Teil eines Mehrfamilienhauses in Leukerbad wurde am 25. Februar 1999 vom Luftdruck einer gewaltigen Staublawine zerstört. Bild: KEYSTONE

Wir vergleichen das Schneechaos mit dem Lawinenwinter 1999 – und erinnern uns daran zurück

Das aktuelle Schneechaos lässt an den Jahrhundertwinter vor 20 Jahren zurückdenken. watson hat die Brennpunkte von 1999 und 2019 miteinander verglichen – und die Redaktion erinnert sich zurück an die riesigen Schneemengen von damals. 
14.01.2019, 19:59
Helene Obrist
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Disentis ist von der Aussenwelt abgeschnitten, im Obertoggenburg kriegen die Kinder schulfrei und das Hotel Säntis auf der Schwägalp wird von einer Lawine erfasst: Der Winter hat die Schweiz voll im Griff.

So arg wie im Lawinenwinter 1999 ist die Situation jedoch noch nicht.  Damals war es vor allem im Februar zu zahlreichen Lawinenunglücken mit vielen Toten gekommen. «Im Vergleich dazu ist die Situation derzeit sehr viel weniger angespannt», sagt Frank Techel vom Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF), das ein zweimal täglich aktualisiertes Bulletin veröffentlicht. Damals habe sich die Lage zugespitzt, als eine Periode von drei Tagen ununterbrochenem Schneefall die bereits stolze Schneedecke noch zusätzlich erhöht und dadurch instabil gemacht habe.

Schneehöhe im Vergleich zum langjährigen Mittel

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Bild: screenshot slf.ch

Die für diese Niederschläge verantwortliche Wetterlage, der sogenannte Nordstau, sei zwar auch jetzt vorhanden. Doch während 1999 die Schweizer Alpen zu den Gebieten mit dem meisten Neuschnee zählten, seien dieses Jahr Gebiete in Bayern und Österreich sehr viel stärker betroffen. «Hierzulande hat es in Teilen der Ostschweiz und Graubünden für diese Jahreszeit zwar überdurchschnittlich viel Schnee und vereinzelt werden gar Rekordwerte gemessen», sagt Teichel. In der Zentralschweiz, dem Berner Oberland und dem Wallis hingegen sei die Lage nicht aussergewöhnlich.

Doch der Winter 2019 ist auch noch längst nicht vorbei. Ob er so schneereicher wird als vor 20 Jahren lässt sich erst im April abschliessend sagen. Bis dahin haben wir euch aber schon ein paar Vergleichswerte zusammengefasst:

Schneehöhenvergleich 1999 und 2019

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Bild: piktochart

Die riesigen Schneemengen 1999 sorgten vielerorts zu zahlreichen Lawinen. Wie viele Lawinen damals gesamthaft niedergingen, ist nicht bekannt. Laut Studien sollen es aber mehrere tausend gewesen sein. Bekannt ist hingegen die Zahl der Lawinen, die Schäden anrichteten: 1550 waren es alleine in der Schweiz. Sie richteten einen Sachschaden von 600 Millionen Franken an. Verkehrswege wurden abgeschnitten, Gebäude beschädigt und insgesamt 36 Menschen getötet. 

Diese Ortschaften waren 1999 von Lawinen betroffen:

Berühre die markierten Punkte, um mehr darüber zu erfahren.

Mehr Bilder vom Lawinenwinter 1999

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Lawinenwinter1999
Eine Lawine hat ein Restaurant am oberen Dorfrand von Wengen erfasst und zerstört. Das Besitzerehepaar konnte nur noch tot geborgen werden.
quelle: keystone / edi engeler
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Auch aktuell kämpfen viele Ortschaften gegen die riesigen Schneemassen:

Diese Ortschaften sind aktuell von Lawinen betroffen:

Berühre die markierten Punkte, um mehr darüber zu erfahren.

Lawine geht bei Schwägalp nieder

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Lawine geht bei Schwägalp nieder
Eine rund 300 Meter breite Lawine ist am 10. Januar 2019 auf der Schwägalp niedergegangen.
quelle: keystone / gian ehrenzeller
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So erinnern sich die watsons an den Winter 1999

Wir wollten 1999 in die Skiferien auf die Belalp  im Wallis. Doch da gingen kurz zuvor mehrere Lawinen talwärts runter. So mussten wir bei der Hinreise aus dem Postauto aussteigen und übers Lawinenfeld steigen (mit diesen GPS-Such-Find-Dingern). Bin seitdem nicht mehr derselbe. 
Jodok Meier
Ich kann mich eigentlich nur noch an eines erinnern: Die riesigen Schneemaden, die durch den Pflug links und rechts bei unserer Strasse entstanden sind. Wir haben damals am Ar*** der Welt gewohnt, wo es im Winter wegen der Berge drei Monate keine Sonne hatte. Nur eine kleine Strasse führte bei uns vorbei (ca. 700 Meter über Meer). Mit der Zeit haben sich die Schneemaden links und rechts der Strasse sicher zwei oder drei Meter hoch aufgetürmt. Es war fast als würde man durch einen Tunnel aus Schnee laufen. So kam es mir als kleines Kind zumindest vor. Es war sooo cool.
Pascal Scherrer
Un ecolier descent en luge le chemin conduisant a l'eglise de Valere sur la colline au-dessus de Sion VS, ce 10 fevrier 1999, au lendemain des fortes chutes de neige qui sont tombee sur la Suisse ...
Nein, das ist keiner von uns. Aber ein begeisterter Schulbube auf dem Hügel über Sion (VS).Bild: KEYSTONE
Ich sass damals mit meiner Familie irgendwo im Bündnerland in einem Dorf, an dessen Namen ich mich nicht mehr erinnern kann, in einem Hotel fest. Die Strasse war zu, die Bahn fuhr nicht mehr, im Hotel gab es bald kein frisches Obst und Gemüse mehr. Weil wir nichts tun konnten, ausser jeden Tag (wir waren gefühlte 127 Tage eingeschlossen, in Wirklichkeit waren es wohl eher 4) den gleichen kleinen Spaziergang durchs Dorf zu machen, organisierten meine Eltern ein offenes Singen am Nachmittag in der Kirche. Schliesslich dirigierte meine Mutter nicht umsonst zuhause den Kirchen- und mein Vater den Männerchor. Es klang schön. Mehr möchte ich dazu nicht sagen.
Simone Meier
Es war gefühlt der letzte Winter, in dem es auch im Flachland richtig viel Schnee gab. Es dauerte ziemlich lange, bis die teilweise enormen Schneemaden weggeschmolzen waren. Ich erinnere mich auch daran, dass die Gotthard-Autobahn wegen Lawinengefahr gesperrt werden musste. Die Zugverbindung über die alte Gotthard-Strecke blieb offen. Ich konnte mir selbst ein Bild davon machen, als ich zu einem Interview mit Emilio Juri, dem damaligen und inzwischen verstorbenen Präsidenten des HC Ambri-Piotta, in die Leventina fuhr. Der Anblick der im Urner Reusstal bei der Autobahn niedergegangenen Lawinen aus dem Zugfenster war echt krass.
Peter Blunschi
Un-Generalsekretaer Kofi Annan schreitet zum 29. World Economic Forum in Davos, aufgenommen am 31. Januar 1999. (KEYSTONE/Patrick Aviolat)
Und so hat es übrigens am WEF in Davos 1999 ausgesehen, als UN-Generalsekretär Kofi Annan die Schweiz besuchte.bild: keystone

Und du? Wie hast du den Lawinwinter 1999 in Erinnerung? ⬇⬇

Diese Bilder beweisen, dass es in der Schweiz im Winter durchaus auch mal Schnee hat

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Diese Bilder beweisen, dass es in der Schweiz im Winter durchaus auch mal Schnee hat
Zürich 1931.
(Bild: Leo Wehrli)
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Nur noch kurz die Windschutzscheibe vom Schnee befreien ....

Video: srf
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18 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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ARoq
14.01.2019 20:57registriert September 2014
Unser Gartentörli war festgefroren. Menschen standen ratlos herum, ihre leeren Blicke trafen sich an der festsitzenden Verriegelung. Die Hoffnung schwand und Panik machte sich breit, die Lage schien aussichtslos. Für mehrere Minuten waren wir von der Aussenwelt abgeschnitten, als aus einiger Entfernung das erlösende "klick" des Wasserkochers erschallte.
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paulmole
14.01.2019 20:14registriert August 2016
Es war Maturajahr und wir mussten (!) eine zusätzliche Woche in Grindelwald oben bleiben. Mit Freunden in einem Chalet festsitzende und Iglu bauen und so, gute Erinnerungen! Irgendwann mussten wir doch mit dem Heli talwärts.
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DARTH OLAF
14.01.2019 20:55registriert August 2018
In meiner Ausbildung war ich mit der einen hälfte unserer und die hälfte der parallelklasse im langlauflager im goms - zugeschneit. Die andere hälfte war im bündnerland im ski-tourenlager. Als sie sich weigerten auf die touren zu gehen, drohte man ihnen mit sanktionen. Der tourenleiter sagte, er kenne sich aus, sie sollen nicht so weicheier sein. Unglaublich.
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