Auch am Donnerstag mussten die Redaktionen im Land auf Meldungen der Schweizerischen Depeschenagentur (SDA) verzichten. Kadermitarbeiter hielten tagsüber einen reduzierten Notdienst aufrecht, der um 18:30 Uhr eingestellt wurde.
Am Donnerstagabend wurde bekannt, dass die SDA-Redaktion am Freitag einen vierten Tag in Folge die Arbeit niederlegen wird. Wie Sebastian Gänger, SDA-Inlandredaktor und Mitglied der Redaktionskommission gegenüber watson erklärte, wird morgen Vormittag eine Vollversammlung über das weitere Vorgehen entscheiden: «Bis dahin bleibt der Streik aufrechterhalten.»
Heute traf sich eine Delegation der Redaktion mit Vertretern des Verwaltungsrats zu den ersten Gesprächen seit dem Streikbeginn. Offenbar hat sich der Verwaltungsrat bereit erklärt, mit der Redaktion über verschiedene Punkte zu verhandeln. Allerdings ist er nur zu Verhandlungen bereit, wenn die Redaktion dafür ihren Streik sistiert.
Ergebnis nach dem dritten Streiktag: Der VR ist bereit, Verhandlungen über verschiedene Punkte aufzunehmen. Die Bedingung: Der Streik wird bis zum Ende der Verhandlungen ausgesetzt. Die SDA-Redaktion bespricht das weitere Vorgehen am Freitagvormittag in Bern. #sda #ats
— Inside SDA/ATS (@inside_sda) 1. Februar 2018
Während sich Verwaltungsrat und Redaktionskommission in Zürich zusammensetzten, trug die Angestellten den Streik am Donnerstag erstmals in die Romandie. Die Redaktion reiste per Car von Bern nach Lausanne, wo es vor den Büros der RTS, dem Westschweizer Fernsehen und Radio, zu einer Kundgebung kam.
Il y a même des politiciens de droite à la manif en faveur de @inside_sda devant la RTS pic.twitter.com/jMb4LaI8q0
— Patrick Le Fort (@p_le_fort) 1. Februar 2018
Zahlreiche Journalisten der RTS und von anderen Redaktionen aus der Romandie sprachen den Streikenden ihre Solidarität aus. Auch die Waadtländer Nationalräte Olivier Feller (FDP) und Ada Marra (SP) versicherten der SDA-Redaktion ihre Unterstützung. (cbe/ohe)