Die Arbeitslosenkasse des Kantons Waadt ist vermutlich Opfer eines Millionenbetrugs geworden. Die Staatsanwaltschaft hat 12 Firmenchefs und zwei Angestellte der Gewerkschaft Unia in U-Haft genommen, wie sie am Dienstag mitteilt. Die Deliktsumme beträgt drei Millionen Franken.
Angesichts der von Staatsanwaltschaft Waadt erhobenen Vorwürfe gegen zwei Unia-Mitarbeitende, sich an Insolvenzgeldern der kantonalen Arbeitslosenkasse bereichert zu haben, hat die Unia deren fristlose Entlassung eingeleitet, teilt die Gewerkschaft am Dienstag mit. Gegen die Unia selbst werde jedoch nicht ermittelt, heisst es in der Mitteilung.
Zwischen Dienstag und Donnerstag letzter Woche seien in mehreren Kantonen Hausdurchsuchungen durchgeführt und Personen festgenommen worden. Laut bisherigen Erkenntnissen wurden der Arbeitslosenkasse offenbar eine grosse Anzahl von Arbeitern auf missbräuchliche Art gemeldet, indem falsche Angaben zu ihrem Anstellungsverhältnis gemacht wurden.
Konkret wurde der Caisse Cantonale de Chômage (CCC) angegeben, die genannten Arbeiter seien bei den mutmasslich am Betrugsfall beteiligten Baufirmen angestellt, obwohl dies nicht den Tatsachen entsprach. Dies habe es den gemeldeten Personen beziehungsweise den Unternehmen erlaubt, bei einem späteren Konkurs der Baufirmen und darauffolgender Zahlungsunfähigkeit auf missbräuchliche Art an Entschädigungszahlungen heranzukommen. (whr/sda)