Mit seinem Report ist der Headhunter Guido Schilling in den letzten Jahren zu einem Gradmesser der Schweizer Wirtschaft geworden: Der Report liefert detailliert Auskunft über die Führung der Schweizer Unternehmen – und zeigt, wer in den Teppichetagen der 100 grössten Schweizer Unternehmen das Sagen hat.
Das sind die wichtigsten Aussagen des diesjährigen Reports:
Das durchschnittliche Geschäftsleitungsmitglied in der Schweiz ist ...
... männlich, Schweizer, 52 Jahre alt
Während Männer in Geschäftsleitungen vorwiegend Business-Funktionen wie die Finanzen, den Verkauf oder den Chefposten besetzen, leiten Frauen deutlich mehr Dienstleistungs-Bereiche wie die Personalabteilung, die Kommunikation oder die Rechtsabteilung einer Firma.
Oder anders gesagt:
«Die Frauen in Schweizer Geschäftsleitungen haben seltener die umsatztreibenden Abteilungen unter sich.»
Guido Schilling
Der Frauenanteil in den Geschäftsleitungen stagniert
«Nur 4 Prozent aller neu gewählten Geschäftsleitungsmitglieder sind Frauen. Damit stagniert der Frauenanteil auf bescheidenen 6 Prozent.»
Schilling-Report 2016
Der Frauenanteil in Verwaltungsräten ist leicht angestiegen
«Mit 23 Prozent Frauenanteil unter den Neuen fällt der Anstieg zwar moderater aus als im Vorjahr (33 Prozent), dennoch vermochte die Wirtschaft den Anteil gesamthaft auf 16 Prozent zu steigern.»
Schilling-Report 2016
Die Zahl weiblicher CEOs kann an einer Hand abgezählt werden
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Bei diesen Firmen stehen Frauen an der Spitze
Suzanne Thoma ist CEO bei der BKW Energie AG in Bern. Diesen Posten übernahm sie ihm Jahr 2013.
quelle: keystone / peter klaunzer
Von den im Schilling-Report untersuchten 100 grössten Unternehmen der Schweiz (nach Anzahl Mitarbeitenden) sind nur drei in der Hand von Frauen. Auch über längere Zeit sieht es nicht viel besser aus:
Der öffentliche Sektor hat mehr Frauen in Leitungsfunktionen als die Privatwirtschaft
In Kantonsregierungen sitzen deutlich mehr Frauen als in Verwaltungsräten
In Deutschland ist der Frauenanteil in Geschäftsleitungen höher als in der Schweiz
In den letzten vier Jahren erhöhten die 30 DAX-Unternehmen den Frauenanteil auch in ihren Vorständen von 4 auf 9 Prozent – während er in den SMI-Unternehmen bei 6 Prozent stagnierte.
Deutsche Unternehmen haben die Quotenvorgabe für Verwaltungsräte fast erreicht
Bonus: Die Zuversicht bleibt ...
«Ich bin aufgrund der positiven Entwicklung überzeugt, dass wir in 5 bis 10 Jahren 30 Prozent Frauen in den Verwaltungsräten sehen werden.»
Guido Schilling, Headhunter
(egg)
Auch unter den Superreichen hat's nicht viele Frauen ...
Diesen 62 Superreichen gehört so viel wie der halben Welt
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Diesen 62 Superreichen gehört so viel wie der halben Welt
Rang 61 (dieser Rang ist doppelt belegt, darum fehlt Rang 62): Charles Ergen (Satellitenbetreiber). Vermögen: 13,9 Milliarden US-Dollar.
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Die beliebtesten Kommentare
Töfflifahrer
08.03.2016 20:20registriert August 2015
Falsche Diskussion! Wichtig wäre, welche CEO halten die Arbeit in der Schweiz und interessieren sich nicht nur für ihr Portemonnaie! Wir brauchen keine krankhaften Narzisten oder sog. ManagerInnen, egal ob Mann oder Frau, wir brauchen UnternehmerInnen!
Wie viele Frauen bewerben sich im Durchschnitt pro Kaderjob? Ohne diese Zahlen muss man keine Aussage machen. Ich weiss das Swisscom Frauen gezielt gefördert wurden, aber mangels Interesse wieder eingestellt haben. Vielleicht muss man den Blickwinkel ändern. In einem bin ich mir sicher. Frauen brauchen einen besseren Einstieg ins Berufsleben nach dem Kind. Hier sollte man Prioritäten setzen. Und das Alleinerziehende es leichter haben, einen Job auszuführen, von dem sie auch leben können.
Die Zahlen zeigen vieles, aber nicht, dass in der Schweiz einiges schief läuft. Zum Vergleich bräuchte man eine Studie, wie viele Frauen überhaupt einen Manager- oder gar CEO-Posten anstreben. Zumindest in meinem Umfeld habe ich das Gefühl, dass Frauen ihre Erfüllung häufiger in anderen Sachen als Beruf und hohem Gehalt (verbunden mit viel Arbeit) finden. Männer definieren sich eher über Macht als Frauen.
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