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Wirtschaft

Diese 3 Szenarien für die CS hat der Bundesrat verworfen

epa10532835 Swiss Federal President Alain Berset (L) and Swiss Finance Minister Karin Keller-Sutter (R) talk at the end of a press conference in Bern, Switzerland, 19 March 2023. The Swiss government  ...
Bundespräsident Alain Berset und Finanzministerin Karin Keller-Sutter haben sich für die Lösung entschieden, bei der sie am wenigsten Risiken sehen. Bild: keystone

Zu viele Risiken: Diese 3 Szenarien für die CS hat der Bundesrat verworfen

Der Bundesrat hat nach eigenen Angaben drei weitere Szenarien rund um die schlingernde Grossbank Credit Suisse (CS) geprüft. Ob mit der Übernahme der CS durch die UBS die beste Lösung gewählt wurde, wird sich erst langfristig zeigen.
20.03.2023, 06:3020.03.2023, 08:04
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Die perfekte Lösung gab es nicht, so viel ist klar: Die Situation, in die die Credit Suisse sich in den vergangenen Jahren grösstenteils selbstverschuldet manövriert hatte, hat unweigerlich Einfluss auf sehr viele Menschen, die gar nicht direkt mit der Bank zu tun haben. Der Bundesrat geriet unter Zugzwang und musste sich innert kurzer Zeit für jene Lösung entscheiden, von der er denkt, dass sie den negativen Einfluss des CS-Desasters am geringsten halten kann.

Ein Kommentar zum Schweizer Bankendeal:

Er entschied sich also gemeinsam mit der Schweizer Nationalbank (SNB), der Finma und der zweiten Schweizer Grossbank UBS, dieser die Übernahme des Konkurrenten mit staatlicher Unterstützung zu ermöglichen. Wie aus der Medienkonferenz am Sonntagabend hervorging, favorisierte die Landesregierung diese Lösung gegenüber drei anderen möglichen Szenarien:

CS-Verwaltungsratspräsident Axel Lehmann zur Übernahme:

Video: youtube/Der Schweizerische Bundesrat

Massive staatliche Liquiditätshilfe

Als Option diskutierte der Bundesrat unter anderem eine staatliche Liquiditätshilfe für die zwar gut kapitalisierte, aber im Markt aufgrund des massiven Vertrauensverlusts angeschlagene CS. Die Aussichten wären aber höchst ungewiss gewesen, ob sich so das Vertrauen der Finanzmärkte wieder hätte herstellen lassen, so die Einschätzung der Landesregierung.

Die aktuellsten Entwicklungen rund um den Bankendeal gibt es im Liveticker:

Eine vorübergehende Verstaatlichung

Auch eine vorübergehende Verstaatlichung (Temporary Public Ownership) wurde laut Finanzministerin Karin Keller-Sutter in Betracht gezogen. Es sei nicht von Anfang an klar gewesen, dass der Zusammenschluss von UBS und CS zustande komme, sagte die FDP-Bundesrätin am Sonntag in Bern vor den Medien.

Bundesraetin Karin Keller-Sutter spricht an einer Medienkonferenz zum Voranschlag 2024 mit integriertem Aufgaben- und Finanzplan 2025 - 2027, am Mittwoch, 15. Februar 2023, im Medienzentrum Bundeshaus ...
Laut Bundesrätin Karin Keller-Sutter hätte eine staatliche Übernahme der CS ein noch grösseres Risiko für die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler dargestellt.Bild: keystone

Eine zeitweilige Übernahme der Grossbank durch den Bund hätte laut Keller-Sutter aber ein enormes Risiko für die Steuerzahlerinnen und -zahler bedeutet. Angesichts der schliesslich real bestehenden Möglichkeit einer privaten Übernahme sei diese Option schliesslich verworfen worden.

Die Credit Suisse in Konkurs gehen lassen

Ein weiteres Szenario wäre der Konkurs der Credit Suisse gewesen. Ein solcher hätte laut dem Bundesrat aber unabsehbare Folgen für die schweizerische Volkswirtschaft und das globale Finanzsystem gehabt.

Der Konkurs einer systemrelevanten Bank hätte das Zahlungssystem der Schweiz gefährdet und destabilisiert, so der Bundesrat. Konsum und Investitionen in der Schweiz hätten sich wohl drastisch reduziert und die Volkswirtschaft wäre dadurch erheblich geschädigt worden.

So reagiert die Schweizer Presse auf das historische CS-Aus:

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So reagiert die Presse auf die CS-Übernahme
Bund und Nationalbank retten die Credit Suisse. Ein Zombie ist weg, doch ein Monster entsteht.
quelle: zvg
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Ein Konkurs würde nach Ansicht des Bundes zudem das Vertrauen internationaler Kunden und Investoren in den Schweizer Finanzplatz erschüttern – mit anhaltenden Folgen für Arbeitsplätze, Wertschöpfung und Steuereinnahmen in der Schweiz.

Vor einem solchen Szenario wurde bereits vor der Verkündung des Deals gewarnt. Beispielsweise erklärte FDP-Präsident Thierry Burkart, dass ein Kollaps der CS eine internationale Bankenkrise hervorrufen könnte – die Reputation der Schweiz als Auslöser dieser wäre Burkart zufolge nachhaltig beschädigt.

Mit der Ermöglichung der Übernahme der CS durch die UBS hat der Bundesrat jene Entscheidung getroffen, bei welcher er davon ausgeht, dass der negative Einfluss auf die wirtschaftliche Situation des Landes am kleinsten ist. Die Risiken seien die niedrigsten. Ob die Entscheidung die richtige war, wird wohl erst in den kommenden Jahren zu beurteilen sein – Risiken birgt auch die nun favorisierte Lösung allemal genug:

(con/sda)

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90 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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disear
20.03.2023 07:09registriert Dezember 2019
Man hätte auch einen Deal mit der UBS schliessen können. Die CS zu stabilisieren und dann den Schweizer Teil der CS zu verkaufen... aber ja..
Jetzt hat man ein noch grössere Bank, mit noch weniger Wettbewerb, plus viel mehr Risiko.
In 15 Jahren dann...
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Mira Bond
20.03.2023 07:34registriert Oktober 2016
Hat die FINMA eigentlich diesen Crash komplett verschlafen? Und wusste Ueli Maurer was da auf uns zurollt und ist mal rasch von Bord gegangen?
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Barth Simpson
20.03.2023 08:12registriert August 2020
Mit Sicherheit werden alle Kantonalbanken und die Raiffeisenbanken diese Woche sehr viel zu tun bekommen.
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