Gute Kinderspiele sind Spiele, die auch Erwachsenen Spass machen, so dass sie freiwillig mit ihren Kindern mitspielen und so gemeinsame Zeit verbringen. Mit diesen Spielen bist du auf der sicheren Seite:
Gemeinsam ist man stärker: In diesem wunderschön illustrierten kooperativen Merkspiel sind alle im selben Team. Der kleine Jonas aus der Fantasiewelt der Comic-Reihe Wormworld-Saga kämpft sich durch einen verwunschenen Wald. Die Ausrüstung, die er dazu braucht, müssen sich die Kinder zu Beginn einprägen. Dann wird gewürfelt und hoffentlich das Passende in den Rucksack gepackt: Kompasse, Schwerter oder Feuerzeuge in der benötigten Zahl. Ein gutes Gedächtnis, Würfelglück und Teamwork sind gefragt.
Gedächtnisspiel von Carlo A. Rossi für 2 bis 4 Spieler ab 6 Jahren, ca. 20 min, Verlag: Huch/iello; etwa 40 Franken.
Viele bunte Funkelsteine sind von einer Eis-Säule umschlossen. Wenn der Drachenpapa Feuer spukt, schmilzt das Eis. Entfernt ein Kind einen Eisring, purzeln Funkelsteine herunter. Wer vorher auf die richtige Sorte spekuliert hat, darf die Steine der entsprechenden Farbe einsacken. Es gilt, den Eisring möglichst vorsichtig weg zu nehmen, dann bekommen die Mitspieler weniger Steine. Wer zum Schluss am meisten Funkelsteine gesammelt hat, gewinnt dieses charmante kleine, aber feine Spielchen.
Geschicklichkeitsspiel von Lena und Günter Burkhardt für 2 bis 4 Spieler ab 5 Jahren, 15 min, Verlag: Haba; etwa 20 Franken.
Zuerst merkst du dir die Farbverteilung der Zeichnung auf einer Karte. Dann wird die Karte umgedreht und du musst die schwarz-weisse Vorlage in den richtigen Farben ausmalen, während unerbittlich die Zeit davonläuft. Als ob das nicht Herausforderung genug ist, werden dann auch noch absichtlich die Filzstift-Deckel vertauscht und du solltest noch im Kopf haben, in welcher Farbe die Stifte mit falschen Farbdeckeln nun eigentlich malen.
Malspiel von Erwan Morin für 2 bis 5 Spieler ab 5 Jahren, ca. 15 min, Verlag: Gamefactory; Preis: etwa 17 Franken
Schon das Brettspiel «Stone Age Junior», das 2016 zum «Kinderspiel des Jahres» gewählt wurde, war ein ziemlich cooles Erlebnis. Nun gibt es ein eigenständiges Kartenspiel dazu, das auch noch Ergänzungsmaterial für das Brettspiel enthält. Mammut Martin sammelt dabei die richtigen Waren ein, um Hütten für die Steinzeit-Siedlung zu bauen. Dieses einfache Aufbauspiel verstehen auch schon Vierjährige.
Kartenspiel von Marco Teubner für 2 bis 4 Spieler ab 4 Jahren; ca. 15 min, Verlag: Hans im Glück; etwa 17 Franken.
Diese Spiele haben relativ einfache Regeln, sind deshalb leicht zu erlernen und eignen sich gut für die ganze Familie:
Ehrlich, eine Partie dauert wirklich genau fünf Minuten. So lange läuft der Timer. Es wird kooperativ und hektisch. Jeder Spieler hat ein eigenes Kartendeck mit unterschiedlichen Fähigkeiten. Gemeinsam versucht das Team, auftauchende Hindernisse zu überwinden und Monster zu bekämpfen. Dazu müssen Karten mit der richtigen Kombination von Symbolen abgeworfen werden. Das wird zunehmend chaotischer. Der Schwierigkeitsgrad ist variierbar.
Hektik-Spiel von Conner Reid für 2 bis 5 Spieler ab 8 Jahren, 5 min pro Boss, Verlag: Kosmos; etwa 40 Franken.
In diesem abstrakten Taktikspiel mutieren die Spieler zu Fliesenlegern und müssen die Wände eines Palastes mit einem prachtvollen Kachel-Muster verzieren. Die edle Optik und Haptik der bunt gemusterten Spielsteine führt dabei zu einem stimmungsvollen Spielerlebnis. Wer schnappt den Mitspielern im richtigen Augenblick die nötigen Kacheln vor der Nase weg?
Legespiel von Michael Kiesling für 2 bis 4 Spieler ab 8 Jahren; 30 bis 45 min, Verlag: Pegasus/Plan B Games; etwa 50 Franken.
Dieses Karten-Duell für genau zwei Spieler ist dermassen kurz, reduziert und ausgeklügelt, das man auch nach Dutzenden Partien nicht genug davon bekommt. Jeder Spieler hat nur genau vier Züge, um die Mehrheit von sieben Geishas mit den richtigen Geschenken auf seine Seite zu ziehen. Dazu werden Geschenk-Angebote offen aufgeteilt oder verdeckt gewählt oder aus dem Spiel genommen: Das ist unheimlich viel Spiel für wenig Geld.
Kartenspiel von Kota Nakayama für 2 Spieler ab 10 Jahren; etwa 15 min. Verlag: Kosmos; etwa 20 Franken.
In diesem wunderbar eingängigen Karten-Sammelspiel schuften acht verschiedene Untertanen für den König und scheffeln mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten möglichst viel Gold ins Reich. Doch Vorsicht, hat man nicht genügend Wachen angeheuert, schauen ab und zu die Soldaten der Gegner vorbei. «Majesty» ist ein unterhaltsames, relativ glückslastiges Aufbauspiel für die ganze Familie.
Karten-Aufbauspiel von Marc André für 2 bis 4 Spieler ab 8 Jahren, ca. 30 min. Verlag: Hans im Glück; etwa 40 Franken
Und natürlich darf auch ein Partyspiel bei den Empfehlungen nicht fehlen: Die Spieler versuchen Begriffe aus einem Traum zu erraten. Die Mitspieler geben Hinweise dazu. Doch einige der Gegner sind Sandmänner oder Nachtalben, die gar nicht unbedingt wollen, dass man die korrekten Begriffe errät. In diesem psychologisch vertrackten Quiz-Spiel gilt es herauszufinden, wer dir gut gesonnen ist und wer dich nur in die Irre führen will.
Quizspiel von Chris Darsaklis für 4 bis 10 Spieler ab 8 Jahren; etwa 30 min; Verlag: Repos/Carletto; etwa 40 Franken
Früher galten Spiele, die vier Stunden dauerten, schon als extrem. Heute gibt es Spiele, die ähnlich wie Fernsehserien funktionieren und sich von Partie zu Partie entwickeln und verändern. So trifft man sich während Wochen immer mal wieder an einem Abend, um ganze Kampagnen durchzuspielen.
«Terraforming Mars» ist allerdings noch ein klassisches Einabend-Spiel: Wohl weil die Erde in der Nach-Trump-Ära kein wohnlicher Ort mehr ist, versuchen mächtige Konzerne den Mars in einen lebenswerten, erdähnlichen Planeten zu verwandeln. In diesem sehr komplexen, abendfüllenden Aufbauspiel, verwalten die Spieler vielerlei Ressourcen und spielen Kombinationen komplexer Projektkarten aus, die einander möglichst gut ergänzen und viele, viele Siegpunkte einbringen.
Aufbauspiel von Jacob Fryxelius für 1 bis 5 Spieler ab 12 Jahre, 120 bis 180 min; Verlag: Schwerkraft/Fryxgames; ca. 90 Franken.
Nur mal schnell die Welt retten: Vier Seuchen bedrohen die Menschheit. Gegenmittel zu Viren müssen erforscht werden. In diesem kooperativen, sogenannten «Legacy»-Spiel verändern sich die Regeln und der Spielplan mit Aufklebern ständig und es kommt immer wieder überraschendes neues Material ins Spiel. Von Partie zu Partie entwickelt sich eine narrative Geschichte, die vom Team ein cleveres, planvolles Vorgehen abverlangt.
Legacy-Spiel von Matt Leacock und Rob Daviau für 2 bis 4 Spieler ab 13 Jahren. Eine Partie: 60 min, ganze Kampagne: 12 bis 24 Partien. Verlag: Asmodee/ZmanGames; 90 Franken.
Auch dieses «Legacy»-Spiel ändert seine Regeln und den Spielplan laufend. Hier spielt aber jeder gegen jeden. Die Spieler leben zusammen in einem Dorf. Jeder errichtet in seinem Ortsteil neue Gebäude, die als Aktionsfelder von den anderen Spielern genutzt werden können. So entsteht in einer Kampagne von zwölf Partien eine einzigartige, immer komplexere Welt mit interessanten wirtschaftlichen Abhängigkeiten.
Legacy-Aufbauspiel von Jamey Stegmaier für 1 bis 6 Spieler ab 14 Jahren. Eine Partie: 60 min, ganze Kampagne: 12 Partien. Verlag: Feuerland Spiele; etwa 90 Franken.
«Mech vs. Minions» ist ein kooperatives Brettspiel mit unglaublich viel tollem Material, das im «League of Legends»-Universum spielt. Die Spieler versuchen, ihre Züge schlau im Voraus zu programmieren, um den Horden von Minions Herr zu werden. Dabei funkt aber immer wieder Unvorhergesehenes in die Programmierung. Es gibt 10 Missionen zu knacken. Das Spiel kann nur über den Webshop von Riot Games bezogen werden.
Kooperatives Prügelspiel für 1 bis 4 Spieler ab 12 Jahren. Eine Mission: 60 bis 120 min; ganze Kampagne: 10 Missionen. Verlag: Riot Games; 75 Euro im Webshop.
«Stell noch ein paar Trinkspiele vor», haben sie gesagt. Merkwürdigerweise sind es oft Kinderspiele, die von Erwachsenen zu Trinkspielen umfunktioniert werden. Das Paradebeispiel dafür ist «Looping Louie». Auch die folgenden Spiele kann man als Trinkspiele spielen, sie sind aber auch sonst ganz witzig:
«Bonk» fängt schon originell an, nämlich mit einem gleichzeitigen Gruppen-High-Five von allen Spielern, damit keiner zu früh seine Abschuss-Rampe bedient. Vier Spieler versuchen in einem Team-Spiel zwei gegen zwei, eine Holzkugel mit dem Beschuss von Metallkugeln ins gegnerische Tor zu bugsieren.
Geschicklichkeitsspiel von Daver Harvey für 4 Personen ab 10 Jahren; ca. 10 min; Verlag: Gamefactory; etwa 75 Franken.
Bluff-Spiele bei denen jeder etwas verborgen in die Hand nimmt, um es dann gemeinsam aufzudecken, sind besonders prädestiniert, um sie in Bars unter Einbezug von flüssigem Blödmacher zu spielen. Hier zocken die Spieler darum, möglichst schnell fünf von sechs Holzteilen los zu werden. Wer am besten ins Hirn seiner Gegner springen kann, gewinnt.
Bluffspiel von Kasper Lapp für 3 bis 7 Personen ab 8 Jahren; etwa 10 min; Verlag: Steffen-Spiele; etwa 20 Franken
In diesem Partyspiel müssen die Kandidaten mit ulkigen Visagen möglichst offensichtliche Paare bilden, die dann von den Mitspielern auch als Paare aus einem Haufen verschiedenster Gesichter erkannt werden sollen. Visagen von Tieren, Menschen sowie Gegenstände, die wie Gesichter aussehen, können kombiniert werden. Das ist manchmal wirklich zum Kaputtlachen.
Partyspiel von Leo Colovini für 3 bis 7 Personen ab 10 Jahren; etwa 20 min; Verlag: Ravensburger; etwa 20 Franken.
Als Jurymitglied ist Tom Felber verpflichtet, sämtliche relevanten neuen Spiele mehrfach auszuprobieren. Dazu benötigt er natürlich auch immer wieder neue Mitspieler. Wer Lust hat, mitzuspielen, kann sich über spieleabende@bluewin.ch für seinen Newsletter anmelden. Die Spiele-Testrunden finden jeweils in Zürich statt.