Dies, weil das Parlament offiziell ein Palast ist. Deswegen hat jede Person, die darin stirbt, theoretisch Anrecht auf ein Staatsbegräbnis – was der Staatskasse auf Dauer teuer zu stehen kommen könnte. So schreibt es zumindest der britische Telegraph. Besser ist es deswegen, das Sterben gleich ganz zu verbieten.
Allerdings ist die tatsächliche Stichhaltigkeit des Gesetzes umstritten. Seit Erbauung der Westminster Hall im Jahre 1097 sind mindestens vier Männer im House of Parliament gestorben: Zwei wurden hingerichtet, einer erschossen und einer erlitt einen Herzinfarkt. Keiner der Vier erhielt ein Staatsbegräbnis.
Das merkwürdige Gesetz stammt aus dem Jahre 1313 und wurde ursprünglich von King Edward II. erlassen, der das Tragen von Waffen im altehrwürdigen Gebäude untersagen wollte. Dies, um seine politischen Widersacher unter Druck zu setzen. Offenbar hatten damals gewisse Personen vor, die politischen Debatten nicht nur mit Worten, sondern auch mit ihren Schwertern auszutragen.
Noch heute haben Parlamentsmitglieder im Vereinigten Königreich nebst dem Garderobenhaken für ihre Mäntel einen zweiten Haken, an dem sie theoretisch ihre Schwerter aufhängen könnten. Wann zuletzt ein Parlamentarier oder eine Parlamentarierin mit Schwert gesichtet wurde, ist allerdings nicht bekannt.
Im Jahre 2016 erliess die Regierung Shanghais ein Gesetz, welches Kinder dazu verpflichtet, ihre Eltern oft zu besuchen oder ihnen zumindest ab und an Grüsse zukommen zu lassen. Wer dies nicht tut, kann verklagt werden. Nach mehrmaligen Ermahnungen ist die Regierung dazu befugt, die Bonität der betroffenen Person zu senken. Dies bedeutet, dass er oder sie es schwieriger hat, von einer Bank einen Kredit zu erhalten.
In China gibt es bereits seit 2013 die gesetzliche Vorschrift, regelmässigen Kontakt zu seinen Eltern zu pflegen. Allerdings legt das Gesetz nicht fest, mit welchen Sanktionen man bei Zuwiderhandlungen zu rechnen hat. Das bevölkerungsreiche Land will so auf die Überalterung der Gesellschaft reagieren, welche als Folge der höheren Lebenserwartung und der chinesischen Ein-Kind-Politik betrachtet werden kann.
Und das gleich in zwei Ausgaben, wie die deutsche Botschaft in Griechenland erklärt. Die Namen der Verlobten müssen dabei in griechischer Schrift geschrieben sein.
Das Gesetz hat mit einem gewissen Informationsanspruch der Öffentlichkeit zu tun. In der Schweiz gilt keine vergleichbare Regel; als Heiratswillige braucht man Zivilstandsänderungen nur den Behörden, dem Arbeitgeber und den Versicherungen zu melden. Allerdings ist hierzulande jede standesamtliche Trauung genau genommen öffentlich und steht somit der ganzen Bevölkerung offen.
Das Gesetz geht auf den ersten Weltkrieg zurück, als Verlobte und Freundinnen gefallener Soldaten ihren Liebsten posthum das Ja-Wort gaben. Im Jahre 1950 legalisierte die französische Regierung diese Praxis offiziell, nachdem bei einem Dammbruch in Fréjus 400 Menschen ums Leben gekommen waren – darunter auch der Franzose André Capra, der dann posthum mit seiner Verlobten Iréne Jodart verheiratet wurde.
Möchte man heute seinen toten Partner bzw. seine tote Partnerin ehelichen, muss man dies beim französischen Präsidenten persönlich beantragen, welcher das Schreiben dann an den Justizminister weiterleitet. Die eigentliche Zeremonie wird an die Umstände angepasst, beispielsweise verzichtet man natürlich auf den Schwur «bis dass der Tod euch scheidet».
Im Mai dieses Jahres rückte die Praktik erneut ins mediale Scheinwerferlicht, als Etienne Cardiles seinen Partner Xavier Jugulé posthum ehelichte. Jugulé war beim Attentat auf der Champs Élysées am 20. April erschossen worden.
Seit 1980 fand man sie an unzähligen Strassen in New York: Die «Don't honk»-Schilder, welche Autofahrer daran erinnern sollten, dass die Autohupe nur im Notfall zu betätigen sei. Damit wollte man die Metropole ein Stück weit von ihrem Verkehrslärm befreien. Die Bemühungen des Verkehrsdepartements trugen allerdings keine Früchte: Das Autohupen gehört nach wie vor zur Geräuschkulisse New Yorks. 2013 wurden deswegen alle Schilder wieder entfernt.
Die 350-Dollar-Busse für unnötiges Hupen steht allerdings noch immer. 2014 wurden laut New York Times 206 solche Zahlungsbefehle ausgesprochen.
Das Gesetz stammt noch aus dem Mittelalter, als Schwäne für eventuelle Festmahlzeiten der Queen reserviert waren. Erstmals erwähnt wurde es 1186, doch vermutlich bestand eine ähnliche Regelung bereits vorher. 1482 wurde der Beschluss dann offiziell als «Act of Swans» in die Gesetzgebung eingegliedert. Ab dann drohte jedem Gefängnis, der ohne königliche Befugnis auf Schwanenjagd ging.
Noch heute gehören alle nicht markierten Schwäne in Grossbritannien automatisch dem König oder der Königin. Jedes Jahr im Juli werden die Schwäne bei der «Swan Upping»-Zeremonie vom königlichen Schwanenwächter (genannt «Queen's Swan Warden») gezählt. 2009 war die Königin gar persönlich dabei.
Nämlich in den Kantonen Aargau, Glarus, Uri, Obwalden, Solothurn, Thurgau und Appenzell Innerrhoden.
Ursprünglich war das Tanzverbot eine Institution der Landeskirchen, um die Bedeutung christlicher Feiertage herauszustreichen. Dies hat auch mit der zwinglianischen Tradition in der Schweiz zu tun: Besonders an Feiertagen soll das Vergnügen zweitrangig sein.
Allerdings geht es beim heutigen Tanzverbot nur noch im weitesten Sinne um das Tanzen. Viel eher drehen sich die Gesetze in den erwähnten Kantonen um kürzere Ladenöffnungszeiten an hohen Feiertagen wie zum Beispiel Karfreitag, Pfingsten oder Weihnachten. Und diese Gesetze geniessen nach wie vor breite Unterstützung im Volk. Eine Volksinitiative, welche im Kanton Aargau die erlaubten Öffnungszeiten der Restaurants und Bars an christlichen Feiertagen von Mitternacht auf 2 Uhr morgens verlängern wollte, wurde im Februar 2016 mit 51,8 Prozent abgelehnt.
Die Wortwahl mag etwas altmodisch sein, doch im Kern ist das Ziel des Gesetzes durchaus nachvollziehbar: Wer sich duelliert, geht mit Waffen aufeinander los und begeht somit eine Straftat. So heisst es in der Gesetzgebung zum «Colorado Crime of Dueling»: «Persons who by agreement engage in a fight with deadly weapons commit dueling, which is a class 4 felony.»
Ein ähnliches Gesetz wurde in Kanada im Juni 2017 abgeschafft mit der Begründung, es sei nicht mehr zeitgemäss. Dagegen spricht die Geschichte von Robert Williams aus Colorado/USA, der 2016 verhaftet wurde, nachdem er seine Tochter zu einem Pistolenduell herausgefordert hatte.
Dasselbe gilt übrigens für Wellensittiche, Goldfische oder Pferde. So will es die Schweizer Tierschutzverordnung, die seit September 2008 in Kraft ist.
Gesellig lebende Tiere vereinsamen, sofern sie nicht mit Gefährten zusammen leben – Wellensittiche zum Beispiel rupfen sich unter Umständen aus lauter Kummer die eigenen Federn aus. Aus diesem Grund ist bei ihnen eine Einzelhaltung laut Bundesrat gegen die Würde des Tieres. Wer gegen das Gesetz verstösst, muss mit mehreren hundert Franken Busse rechnen. Normalerweise sind es meist Tierärzte, welche Anzeige erstatten, sollten sie von einer nicht artgerechten Tierhaltung Wind bekommen.
Dies geschieht vor allem in illegalen Bordellen sowie bei Prostituierten auf dem Strassenstrich oder bei Personen, die regelmässig harte Drogen konsumieren. Die griechische Regierung will damit die Ausbreitung von AIDS eindämmen, wurde aber in der Vergangenheit mehrmals von Organisationen kritisiert, die sich für die Rechte HIV-positiver Menschen einsetzen.
Im Jahre 2009 wurde gar eine Entlassung aufgrund einer Infizierung mit HIV vom griechischen Berufungsgericht als rechtmässig erklärt (das Urteil wurde später vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte revidiert).
Unter den Begriff des Störens, auf Englisch «interference», fallen natürlich das Töten und Verletzen von Brieftauben. Aber auch, wer eine fremde Brieftaube einfängt oder mit nach Hause nimmt, macht sich strafbar. So bestimmt es das Gesetz in Südaustralien und Victoria.
Die Vorschriften stammen aus einer Zeit, zu der Brieftauben noch mit dem Überbringen wichtiger Nachrichten betraut wurden. Heutzutage werden Brieftauben in Australien bei Flugwettkämpfen eingesetzt.
Dies, solange das Schlachten tierschutzkonform erfolgt. Verboten ist es hingegen, Hundefleisch Dritten zum Verkauf anzubieten – so steht es in der Lebensmittelverordnung. Die Arbeitskollegin zu einem Abendessen mit Hundefleisch einzuladen, ist ebenfalls gegen das Gesetz.
In unseren Nachbarländern Österreich oder Deutschland ist der Verzehr von Hundefleisch explizit verboten. Das für die Regelung in der Schweiz zuständige Bundesamt für Veterinärwesen sieht trotzdem keinen Handlungsbedarf, wie der Tages-Anzeiger schreibt. Die Frage, ob jemand Hundefleisch essen möge oder nicht, sei eine Frage der Ethik und Kultur. So sei zum Beispiel auch das Essen von Pferdefleisch je nach Region umstritten oder nicht. Damit gesellt sich die Schweiz zu asiatischen Ländern wie Südkorea oder China, wo das Essen von Hundefleisch nach wie vor legal ist.
So bestimmt es das texanische «Obscene Device Law». Das Gesetz besteht seit 1973. Vibratoren und Dildos fallen demnach in die Kategorie der «obszönen» Gegenstände, deren Verkauf und Besitz illegal ist. Zuwiderhandlungen können mit bis zu zwei Jahren Gefängnis bestraft werden.
Prominenter Verfechter des Gesetzes ist der ehemalige amerikanische Präsidentschaftskandidat Ted Cruz, der in einer 2007 veröffentlichten Stellungnahme festhielt, es sei schliesslich kein Verfassungsrecht, die eigenen Genitalien stimulieren zu dürfen – ausser es gehe um gesundheitliche Massnahmen, um Fortpflanzung oder um den Geschlechtsverkehr mit einer anderen Person.
Dafür kann man in Texas in eine Gun-Show spazieren und sich mal eben schnell ohne Vorweisen irgendwelcher Papiere eine A-15 kaufen, wie die BBC bewies.
Deswegen brauchen sie tagsüber oft einen Chauffeur, der sie herumkutschiert. Doch wie Manal al-Sharif, Autorin des Buchs «Daring To Drive – A Saudi Woman's Awakening», erklärt, können viele dieser Chauffeure gar nicht Auto fahren – sie selbst habe ihrem Fahrer einst erklären müssen, wie die Kupplung zu bedienen sei.