Die Eröffnungsfeier soll eine farbenfrohe Hommage an Brasiliens Vielfalt werden. Es gebe drei grosse Themen, sagte der Produzent Abel Gomes am Donnerstag bei einer Pressekonferenz.
Am Anfang stehe der «Garten». «Wir sind der letzte natürliche Garten der Welt», meinte Gomes mit Blick auf das Amazonasgebiet. Das zweite Thema sei die Vielfalt: Indigene, Schwarze, Weisse, das friedliche Zusammenleben unterschiedlichster Kulturen und Religionen. Drittes Thema werde die Lebensfreude in Brasilien sein.
Durch ein geringeres Budget als bei anderen Eröffnungsfeiern gab es einen grossen Spardruck – die genauen Kosten nannten die Organisatoren trotz Nachfragen aber nicht. Eine Botschaft der Feier im Maracanã-Stadion sei der Kampf gegen Klimawandel und die Umweltzerstörung. «Wir müssen aufhören, unsere Heimat, den Planeten, zu attackieren. Er ist bedroht», sagte der künstlerische Direktor, der bekannte brasilianische Filmregisseur Fernando Meirelles («City of God»).
Als einzige Nicht-Brasilianerin wird die aus James-Bond-Filmen bekannte britische Schauspielerin Judi Dench («M») indirekt dabei sein. Sie wird zugeschaltet und soll ein Gedicht auf Englisch vortragen, die brasilianische Schauspielerin Fernanda Montenegro wird dies auf Portugiesisch tun. 45 Staats- und Regierungschefs werden erwartet. Auch der Sänger Gilberto Gil und das Model Gisele Bündchen sind dabei. Zu den Abwesenden wird Russlands Präsident Wladimir Putin gehören.
Noch weitere Zahlen: drei Jahre Vorbereitung, 12'000 Kostüme, 5000 Freiwillige, 3000 Kilo Feuerwerk. Auch die besten Samba-Schulen werden dabei sein – allerdings bereiteten die zu kleinen Tore im Stadion Probleme. Die aus dem Karneval bekannten riesigen Wagen sind zu gross. Kritik gibt es wegen der weiten Wege. Das olympische Dorf liegt 30 Kilometer vom Maracanã entfernt.
Es wird mit drei Milliarden Zuschauern in aller Welt gerechnet, allerdings wird die Feier in den europäischen Nachtstunden stattfinden. Sie wird gegen 01.00 Uhr Schweizer Zeit beginnen (20.00 Uhr in Rio de Janeiro).
Zahlreiche Athleten der diversen Nationen werden auf die Teilnahme an der Eröffnungsfeier verzichten. Einige haben schon am ersten oder zweiten Tag nach der Eröffnungsfeier ihren Wettkampf, andere sind noch gar nicht angereist. Bei den Schweizern sind dies etwa mit der Triathletin Nicola Spirig und Springreiter Steve Guerdat gleich zwei Olympiasieger von London. Rund ein Drittel der gut 100-köpfigen Schweizer Olympia-Athleten von Rio werden mitlaufen.
Die Entzündung des Feuers soll eine Überraschung sein. Medienberichten zufolge ist Fussball-Legende Pelé von IOC-Präsident Thomas Bach für die Entzündung eingeladen worden. Der mittlerweile 75-jährige Pelé musste jedoch um die Erlaubnis seiner US-Sponsoren bitten, welche die Rechte an seinem Markennamen tragen. «Als Brasilianer würde ich es sehr gerne machen», sagte der dreifache Weltmeister. (sda/dpa/reuters)