Die Rapperswil-Jona Lakers und die ZSC Lions eröffnen heute Abend die neue National-League-Saison. Vieles ist neu, einiges ist auch beim Alten geblieben. Über vieles wurde schon geschrieben, doch damit du zum Auftakt nicht bereits den Überblick verlierst, fassen wir das Wichtigste hier nochmals zusammen.
Zum ersten Mal in der jüngeren Geschichte der National League sind 14 Teams am Start. Nachdem in den letzten zwei Jahren auch pandemiebedingt der Abstieg ausgesetzt wurde, haben zuerst Ajoie und nun auch der EHC Kloten die Liga vergrössert.
Jede Mannschaft spielt gegen jeden Gegner viermal – zweimal zu Hause, zweimal auswärts. Es gibt keine Regionalgruppen mehr mit zusätzlichen Spielen gegen gewisse Gegner, die Regular Season beträgt mit vier Vollrunden 52 Spiele.
Die ersten sechs Teams nach der Regular Season stehen in den Playoff-Viertelfinals (best of 7). Die Equipen auf den Plätzen 7 bis 10 bestreiten die Achtelfinals (auch Pre-Playoffs, best of 3). Die zwei letztplatzierten Teams absolvieren die Abstiegs-Playoffs (best of 7), der Verlierer muss in die Ligaqualifikation gegen den Meister der Swiss League. Für die Mannschaften auf den Plätzen 11 und 12 ist die Saison zu Ende.
Abgesehen von wenigen Ausnahmen mit Spielen am Mittwoch oder Donnerstag wird in der Regular Season wie bislang hauptsächlich dienstags, freitags und samstags gespielt. Neu gibt es aber auch jeden Sonntag aus TV-Gründen um 20 Uhr ein «Spiel der Woche» – mehr dazu im nächsten Abschnitt. Ansonsten sind die Anspielzeiten wie gehabt um 19.45 Uhr, beziehungsweise um 15.45 Uhr bei Spielen am Sonntag, die nicht das «Spiel der Woche» sind.
Die Playoffs sind neu aufgeteilt. In den Viertelfinals gibt es von Dienstag bis Sonntag jeden Abend zwei Spiele. Am Montag ist jeweils spielfrei. Ab den Halbfinals gibt es ab dem 1. April jeden Tag ein Spiel, bis die Serien entschieden sind. Spielfrei ist am Karfreitag und Ostersonntag.
Hier gibt es den kompletten Spielplan der National League.
Wie in den letzten Jahren überträgt der Bezahl-TV-Sender «MySports» jedes einzelne Spiel der National League. «MySports»-Abonnemente oder -Tagestickets sind im Kabelnetz, bei Sunrise oder Swisscom (Blue TV) verfügbar. Wer keinen entsprechenden TV-Anbieter hat, kann die Abos und Tagestickets auch über die Sky Sport App kaufen.
Das Schweizer Fernsehen (SRF, RTS, RSI) zeigt keine Spiele mehr – weder in der Regular Season, noch in den Playoffs. Stattdessen wird das «Spiel der Woche» am Sonntagabend auf TV24 im Free-TV gezeigt. Auch in den Playoffs wird ein Spiel pro Runde im Free-TV zu sehen sein. Überdies zeigt «Tele Ticino» die Tessiner Derbys live im Free-TV.
Zudem zeigt «Blick» 20 Regular-Season-Spiele (meist am Dienstag) live. Sowohl TV24 als auch «Blick» übernehmen 1:1 Studio-Sendung, Livebilder und Kommentatoren-Feed von «MySports». Das Moderationsteam um Jann Billeter und Lars Nay wird von SRF-Abgängerin Daniela Milanese ergänzt.
Ab sofort haben die Schiedsrichter in der National League die Möglichkeit, 5-Minuten- sowie 2+2-Minuten Strafen für hohen Stock mittels Video Review zu überprüfen. Wenn die Schiedsrichter sich auf dem Eis für eine «grosse Strafe» entscheiden, können sie die Szene auf den Videobildern nochmals anschauen gehen. Im Anschluss an das Video Review wird entweder die grosse Strafe bestätigt oder es erfolgt eine Reduktion auf eine 2-Minuten-Strafe (bei 2+2-Strafminuten für hohen Stock erfolgt eine Bestätigung der Strafe oder eine Aufhebung der Strafe).
Während den Sommermonaten haben sich die Ligaführung, das Schiedsrichterwesen, die Sportchefs der Clubs sowie die Spielerverreinigung SIHPU intensiv zur Thematik «Spielerverhalten» und der Problematik im Bereich «Diving/Embellishment» (Vortäuschen von Fouls und/oder Verletzungen) ausgetauscht. Alle Parteien sind sich einig, dass Vergehen in diesem Bereich noch strenger geahndet werden sollen. Neu kann deshalb ein Spieler bei einem offensichtlichen Vergehen auch direkt mit einer Spielsperre bestraft werden.
Weil die National League nun 14 Mannschaften umfasst, dürfen ab dieser Saison neu sechs statt wie bislang üblich vier ausländische Spieler auf dem Matchblatt jeder Mannschaft stehen. Die Regel, wonach Abgänge von Schweizer Spielern in die NHL durch einen zusätzlichen ausländischen Spieler ersetzt werden darf, wurde dagegen gestrichen.
Weil die Mannschaften in der Swiss League pro Spiel weiterhin nur zwei Ausländer einsetzen wollen und dürfen, wurde für die Ligaqualifikation ein Kompromiss gefunden. Bei der Serie um Auf- und Abstieg dürfen die beiden Mannschaften vier Ausländer pro Spiel einsetzen.
Das Hallenstadion ist für Eishockey-Fans Geschichte. Die ZSC Lions sind bereits in ihre neue Arena in Altstetten eingezogen. Bis dort tatsächlich gespielt werden kann, dauert es noch einige Wochen. Deshalb starten die Zürcher mit acht Auswärtsspielen in Serie, ehe sie am 18. Oktober die Swiss Life Arena mit der Partie gegen Fribourg-Gottéron eröffnen.
Eishockey-Fans aus der Deutschschweiz können neu für den Besuch von Weekend-Heimspielen des HC Ambri-Piotta den Zug nehmen. Die Südostbahn (SOB) bietet ab dieser Saison einen Extrazug nach Zürich an, der jeweils nach den Spielen am Freitag und Samstag ab 22.55 Uhr in Richtung Norden fährt.
Der Zug, der um 00.55 Uhr in Zürich ankommt, hält in Airolo, Göschenen, Erstfeld, Altdorf, Flüelen, Brunnen, Schwyz, Arth-Goldau und Zug. Für die Fahrt sind Spezialbillette nötig. Diese kosten 34 Franken für die individuelle Hinfahrt und die Rückfahrt ohne Vergünstigung oder 10 Franken für Reisende mit GA oder Juniorkarte.
Als grösste Favoriten werden die ZSC Lions und der EV Zug genannt. Die Zürcher haben auf dem Transfermarkt erneut mächtig zugeschlagen, die Zuger sind als Meister der letzten zwei Jahre ebenfalls sehr stark. Das sehen auch die Buchmacher so. Sporttip gibt dabei dem EVZ mit 4,46 die leicht tiefere Quote als dem ZSC (4,51). Dahinter kann zwischen den Plätzen drei und elf praktisch alles passieren.
Mit Material der Nachrichtenagentur keystone-sda.
Und da SRF keine Zusammenfassungen mehr zeigen darf, werden wohl insgesamt weniger Leute erreicht. Stimmt oder stimmt nicht?