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Im Stanley-Cup-Final geht es für die Beteiligten um alles. Es wird alles gegeben und mit harten Bandagen gekämpft. Die Pittsburgh Penguins und die San Jose Shark schenken sich im prestigeträchtigen Duell nichts. Nach den zwei knappen Heimsiegen steht es in der Serie 2:0 für die Pinguine.
Verständlicherweise ist die Gemütslage bei den Haien, die erstmals in ihrer Vereinsgeschichte im NHL-Final stehen, nicht die beste. Ein gewisser Frust war in der Nachbesprechung nach dem zweiten Spiel auszumachen. Logan Couture, der Playoff-Topskorer, nutzte die Gelegenheit, um Sidney Crosby eins auszuwischen.
«Sid the Kid» schummle bei den Bullys war der Tenor. Der 28-jährige Superstar würde sich bei den Anspielen nicht an die Regeln halten. «Die Schiedsrichter lassen es warum auch immer durchgehen. Vielleicht aufgrund seines Standings», meinte Couture, wie ESPN-Journalist Craig Custance berichtet. Crosby würde seine Bullys timen und von den Assistenten dennoch nicht weggeschickt.
Logan Couture says Crosby wins offensive zone faceoffs so cleanly because he cheats. Says he gets away with it because of who he is.
— Craig Custance (@CraigCustance) 2. Juni 2016
Anhand des Siegestors lässt sich Coutures Vorwurf nicht erhärten: Crosby gewinnt das Bully gegen Joel Ward sauber und passt zu Kris Letang an der blauen Linie. Dieser verzögert und passt dann zu Conor Sheary, dem der entscheidende Treffer gelingt. Dieser Spielzug sei genau so geplant gewesen. «Crosby sagte, er würde das Bully gewinnen und mich anspielen, ich müsse dann nur noch ‹Shearsy› finden», sagte Letang nach dem Spiel.
«Ich sage 25 Bully-Spielzüge an pro Spiel – heute lag ich 24 Mal falsch», meinte Sidney Crosby mit einem Grinsen im Gesicht. Dabei entschied der kanadische Center im zweiten Spiel der Serie satte 71 Prozent der Anspiele für sich. In beiden Finalspielen zusammen gewann er 26 von 40 Anspielen (65 Prozent). Das komme aber nicht von ungefähr, Crosby habe zwischen den Spielen zusammen mit Teamkollege Eric Fehr zusätzliche Bully-Trainings gemacht, schreibt Frank Seravalli von TSN.
Über die gesamten Playoffs hinweg ist Crosbys Bully-Gewinnrate alles andere als auffällig, nämlich gerade einmal 52,7 Prozent. Bester der beiden Final-Teams ist Sharks-Center Tomas Hertl mit 55,6 Prozent. Crosby gilt als sehr integrer Eishockey-Profi, der es aufgrund seiner Klasse gar nicht nötig hat, auf unerlaubte Mittel zurückzugreifen. Und falls er beim Bully doch die Nuancen zu seinen Gunsten nutzen sollte, kommt folgendes im amerikanischen Sport oft verwendete Motto zum Einsatz:
«Wenn du nicht schummelst, versuchst du nicht, zu gewinnen.» Summa summarum sind die Anschuldigungen von Couture, der nur 43,3 Prozent der Bullys in den Playoffs für sich entscheidet, also vermutlich nur dazu da, sich persönlich etwas Luft zu verschaffen. (drd)