Servette Genf ist in zwei Verfahren der National League involviert. Einmal befindet sich ein Spieler in der Opfer-, ein anderes Mal in der Täterrolle.
Brisanz birgt der «Fall Impose». Stürmer Auguste Impose soll eine Verletzung vorgetäuscht haben, um einen Penalty nicht selber schiessen zu müssen. Der Junioren-Nationalspieler wurde am 7. Januar gegen Lausanne (1:2 n. P.) gefoult, worauf er einen Penalty zugesprochen erhielt. Ein gefoulter Spieler muss gemäss Reglement den Penalty selber ausführen – es sei denn, er habe sich verletzt und der Teamarzt habe dem Ref bestätigt, dass der Spieler physisch nicht in der Lage sei, den Penalty auszuführen.
Gemäss Rapport wurde den Schiedsrichtern erklärt, der gefoulte Spieler könne den Penalty nicht ausführen, da er verletzt sei. Nationalverteidiger Romain Loeffel trat deshalb für die Genfer an, scheiterte aber am Lausanner Keeper Cristobal Huet. Der «verletzte» Impose nahm kurz darauf wieder am Spiel teil.
«Für dieses Verfahren gibt es keine Grundlage», sagte Servette-Boss Chris McSorley zu einem Reporter von 20 Minutes. Man werde kämpfen, denn «Auguste war wirklich verletzt.»
Gegen Roland Gerber von den SCL Tigers wurde ein ordentliches Verfahren wegen einer Behinderung gegen Servettes Daniel Rubin eröffnet. Beim 3:1-Heimsieg der Genfer gestern schied Rubin nach dem Angriff Gerbers in der 37. Minute verletzungsbedingt aus. Trotz Protesten von Servette-Trainer Chris McSorley sprachen die Schiedsrichter keine Strafe aus. (ram/sda)