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EM 2016

Nach dem EM-Out: Fünf Fragen zur Zukunft der Schweizer Nati

Kommen sie noch einmal zusammen? Coach Petkovic mit Ex-Captain Inler.
Kommen sie noch einmal zusammen? Coach Petkovic mit Ex-Captain Inler.Bild: KEYSTONE

Spielt Gökhan Inler nochmals in der Nati? Diese und 4 weitere Fragen zur Zukunft des Teams

Als der Flieger mit der Nati an Bord gestern in Zürich aufsetzte, war das EM-Kapitel für die Schweizer schon geschlossen. Die Spieler verabschiedeten sich in die Ferien, für den Staff begann die Zeit der Analysen. Antworten auf die wichtigsten Fragen.
27.06.2016, 06:0727.06.2016, 06:40
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Wann geht es für die Nati weiter?

Wie schon in den letzten zwei Jahren entfällt der Testspiel-Termin im August. Für die Schweiz geht es gleich mit dem ersten Spiel der WM-Qualifikation weiter. In Basel trifft sie am Dienstag, 6. September, auf Gruppenfavorit Portugal. Der Zusammenzug ist in der Woche zuvor am Dienstag oder Mittwoch. Ein Testspiel wenige Tage vor der Partie gegen Portugal wäre möglich, ist aber nicht geplant.

WM-Quali, Gruppe B

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Der erste Quali-Gegner kommt gleich mit Weltfussballer Cristiano Ronaldo.
Der erste Quali-Gegner kommt gleich mit Weltfussballer Cristiano Ronaldo.
Bild: Frank Augstein/AP/KEYSTONE

Wie wird die WM-Qualifikation?

Nimmt man die Resultate der EM-Endrunde als Grundlage, ist die Schweiz in eine sehr schwierige Gruppe eingeteilt. Mit der Nati sowie Portugal und Ungarn gehören zur Gruppe B drei Teams, die in Frankreich die Achtelfinals erreicht haben – so viele wie in keiner anderen Gruppe.

Im Gegensatz zur EM qualifiziert sich nur der Gruppensieger direkt. Die acht besten der neun Zweiten bestreiten eine Barrage. Das Startprogramm der Schweizer ist happig: Nach dem Heimspiel gegen Gruppenfavorit Portugal folgt am 7. Oktober das Auswärtsspiel in Ungarn.

Das erste Auswärtsspiel in Ungarn wird kaum zu einem Spaziergang.
Das erste Auswärtsspiel in Ungarn wird kaum zu einem Spaziergang.
Bild: BERNADETT SZABO/REUTERS

Wie wird die Mannschaft aussehen?

Es gibt nach der EM keinen Grund für personelle Änderungen. Steve von Bergen (33) gab den Rücktritt aus dem Nationalteam bekannt, er gehörte aber schon länger nicht mehr zum Stamm. Captain Stephan Lichtsteiner (32) bekräftigte nach dem EM-Ausscheiden, dass er weiterhin zur Verfügung steht: «Ich bin in Form, ich fühle mich gut. Es wäre schade, jetzt aufzuhören.» Valon Behrami (31) erklärte schon im Frühling, dass er nach der Vertragsverlängerung mit Trainer Vladimir Petkovic motiviert ist, weiterzumachen.

Der Rest des EM-Kaders ist ohnehin noch sehr jung oder im besten Alter. Die Schweiz stellte in Frankreich mit einem Durchschnitt von 26,1 Jahren das drittjüngste Team. Nur vier Spieler waren älter als 30 Jahre, dafür waren neun 24-jährig oder jünger.

Von Bergen (rechts) gehört nicht mehr zur Nati, Captain Lichtsteiner (Mitte) bleibt an Bord.
Von Bergen (rechts) gehört nicht mehr zur Nati, Captain Lichtsteiner (Mitte) bleibt an Bord.
Bild: Kai Pfaffenbach/REUTERS

Was geschieht mit Gökhan Inler?

Vladimir Petkovic hat ihn aus sportlichen Gründen in diesem Jahr nicht mehr aufgeboten. Sollte Gökhan Inler den Klub wechseln und in der neuen Saison wieder zu Spielpraxis kommen, wäre eine Rückkehr denkbar, denn Inler hat nie den Rücktritt aus dem Nationalteam erklärt.

Doch die Personalie ist heikel. Ohne Inler wurde mit Lichtsteiner als respektierter Captain und Granit Xhaka auf Inlers Position als sportlicher Leader auf dem Platz eine neue Hierarchie aufgebaut. Die Tendenz: Inler gehört zumindest zu Beginn der WM-Qualifikation im Herbst nicht zum Schweizer Team.

Inler wurde Sensationsmeister mit Leicester City – sass aber zumeist bloss auf der Tribüne.
Inler wurde Sensationsmeister mit Leicester City – sass aber zumeist bloss auf der Tribüne.
Bild: Carl Recine/REUTERS

Was muss Vladimir Petkovic ändern?

Bei der Vertragsverlängerung im Frühling haben viele die Nase gerümpft, in Frankreich hat sich Petkovic mit mutigem Coaching (Wechsel) auch international einen Namen gemacht. In den fünf Wochen der intensiven Arbeit mit dem Team hat er der Mannschaft ein Gesicht gegeben. Seine Handschrift ist klar ersichtlich. Deshalb: Er muss nichts ändern.

Dass es an Effizienz im Abschluss mangelt, liegt nur sehr bedingt in Petkovics Verantwortung. Dem Problem will sich der Verband auf ganzheitlicher Ebene annehmen. Entsprechend äusserte sich der SFV-Sportdirektor Laurent Prince am Tag nach dem EM-Ausscheiden zur Thematik. Diese Erkenntnisse würden sofort in die Trainingsarbeit und die Ausbildung auf Junioren-Stufe einfliessen. (ram/sda)

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8 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Steven86
27.06.2016 07:23registriert März 2016
Einfache Gruppen gibt es nicht, aber die Schweiz hat sehr gute Chance diese Gruppe zu gewinnen. Wenn sie ihre Torchancen besser nutzen denke ich können wir es schaffen auch gegen ein Portugal.
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Valindra Valindragam
27.06.2016 06:56registriert Mai 2016
Inler ist Geschichte, es hat keinen Platz mehr für ihn! Mach et jut...
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Kunibert der Fiese
27.06.2016 09:41registriert März 2016
hört doch endlich auf mit inler... seine zeit ist gekommen. kaum spielt er nicht mehr im mittelfeld, blüht dzemaili auf. sehe keinen bedarf, da etwas zu ändern.
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