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Europa League: Wieso Basel-Fans nicht nach Saint-Etienne dürfen

1400 Chelsea-Fans durften nach Paris. Im Vorjahr liess PSG noch 2100 Chelsea-Anhänger ins Stadion.
1400 Chelsea-Fans durften nach Paris. Im Vorjahr liess PSG noch 2100 Chelsea-Anhänger ins Stadion.
Bild: Benoit Tessier/REUTERS

Seltsam: Wieso durften Chelsea-Fans nach Paris, aber Basler dürfen nicht nach Saint-Etienne?

Morgen spielt der FC Basel in der Europa League im französischen Saint-Etienne – ohne rot-blaue Anhänger. Denn die haben Stadt- und Stadionverbot. In Basel rieben sie sich deshalb die Augen, als sie gestern Chelsea-Fans im PSG-Stadion sahen.
17.02.2016, 11:0317.02.2016, 11:33
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Die Nachricht kam bloss zehn Tage vor dem 1/16-Final-Hinspiel der Europa League. Sie war kurz und unmissverständlich: Jegliche Präsenz von als Basel-Fans erkennbaren Personen ist sowohl im Stade Geoffroy-Guichard als auch in der Stadt Saint-Etienne nicht erlaubt. Entsprechend bleibt der Gästesektor gesperrt.

Nun ist es so, dass Basler Fans schon öfters für Aufsehen gesorgt haben. Es ist keine zwei Jahre her, als das Spiel in Salzburg eine knappe Viertelstunde unterbrochen wurde, weil aus dem Basler Fansektor allerlei Wurfgegenstände auf den Rasen flogen. Als Quittung gab's von der UEFA ein Geisterspiel und eine happige Busse.

März 2014, Salzburg: Präsident Heusler und Captain Streller versuchen die Basler Fans zu beruhigen.
März 2014, Salzburg: Präsident Heusler und Captain Streller versuchen die Basler Fans zu beruhigen.
Bild: KEYSTONE

Heusler: «Alles probiert»

Doch die Aussperrung nun in Saint-Etienne hat nichts mit dem Verhalten der rot-blauen Anhänger zu tun. Begründet wird sie mit den Terror-Anschlägen in Paris Mitte November. Seither gilt in Frankreich der Ausnahmezustand und der sieht vor, dass lokale Behörden Massnahmen wie eben die Aussperrung von Gästefans in Eigenregie ergreifen können. Verhandlungsspielraum habe es keinen gegeben, sagte FCB-Präsident Bernhard Heusler nach einer Sitzung mit Vertretern der AS Saint-Etienne, der UEFA und der Präfektur Saint-Etienne: «Wir haben alles probiert.»

Nur: Weshalb durften gestern Fans von Chelsea aus London nach Paris reisen, um beim 1:2 gegen den PSG dabei zu sein? Gefühlt rechnet man schliesslich eher mit einem weiteren Terror-Anschlag in der Hauptstadt als mit einem Vorfall in der südfranzösischen Provinz, im 200 Kilometer von Genf entfernten Saint-Etienne. Der Grund dürfte darin liegen, dass in Paris mehr Sicherheitskräfte zur Verfügung stehen.

Denn darum geht es den Politikern: Um die Gewährleistung der Sicherheit der Bevölkerung. Wegen des Ausnahmezustands und dessen Folgen ist die Polizei vielerorts personell am Anschlag. Also hat man sich in Saint-Etienne dazu entschieden, dass für ein Fussballspiel ein möglichst geringer Aufwand betrieben werden soll. Auch in der französischen Liga mussten Gästefans unmittelbar nach den Anschlägen zuhause bleiben. Mittlerweile wurde diese Regelung, je nach Stadt, wieder gelockert.

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Noch vier Monate bis zur EM

Am Sonntag durften deshalb auch Anhänger der AS Monaco miterleben, wie ihr Team in Saint-Etienne ein 1:1 holte. Die einheimischen Fans kritisierten dabei mittels Spruchband die Politik: «1500 Basler sind verboten. Wie wollt ihr 20'000 Schweizer in den Griff kriegen?»

Die 20'000 rot-weissen Anhänger werden an der EM erwartet, die in weniger als vier Monaten beginnt. Bis dahin muss es die Polizei wohl vermeiden, Überstunden zu schieben – zum Leidwesen der Basler Fans. (ram)

Die Anhänger von St-Etienne hätten gerne Auswärtsfans im Stadion gehabt.
Die Anhänger von St-Etienne hätten gerne Auswärtsfans im Stadion gehabt.
bild: furania-photos
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23 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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azoui
17.02.2016 11:38registriert Oktober 2015
Ich bin dafür, die Fans von Saint-Etienne in Basel, mit Basler Läckerli und Hypocras zu empfangen, damit man in Frankreich sieht, wie Gastfreundschaft aussieht.
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Coach Cpt. Blaze
17.02.2016 11:59registriert August 2014
Beängstigend, was momentan in den Köpfen der französischen Behörden vor sich geht. Teilweise werden hunzkommune Spiele von heute auf morgen zu Hochrisikospielen deklariert damit Fans einfach ausgesperrt werden können. Beim nächsten mal werden urplötzlich kollektive Stadt-/Betretungsverbote ausgesprochen, obwohl zwischen den jeweiligen Clubs noch nie eine Rivalität bestanden hat. Lässt sich nur hoffen, dass man hier wieder zur Besinnung findet! Je suis Ultrà - Je suis interdit!
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Tropfnase
17.02.2016 11:51registriert Juni 2015
Für mich nicht nachvollziehbar.
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