Ob Zlatan Ibrahimovic tatsächlich nochmals für die «Blågult» aufläuft?Bild: EPA
Zlatan provoziert und polemisiert nach Schwedens WM-Qualifikation
Schweden qualifizierte sich erstmals nach 2006 wieder für eine WM-Endrunde. Nach dem Erfolg gegen Italien meldete sich auch Superstar Zlatan Ibrahimovic zu Wort – das gefiel nicht allen.
Die schwedische WM-Party war gerade in vollem Gange, da drückte die unvermeidliche Frage nach Zlatan Ibrahimovic auf die Stimmung. «Das ist doch unglaublich! Dieser Spieler hat vor eineinhalb Jahren aufgehört, für Schweden zu spielen, und wir reden hier immer noch über ihn», schimpfte Nationaltrainer Janne Andersson nach dem Coup gegen Italien.
Euphorisch stürmen die schwedischen Spieler das TV-Pult.
Schweden fährt erstmals seit zwölf Jahren wieder zu einer Fussball-WM, doch alle beschäftigt am Tag danach nur eine Frage: Ist Ibrahimovic 2018 in Russland wieder im blau-gelben Dress dabei?
«We are Zweden» schrieb Ibrahimovic selbst am Montagabend unter ein Foto bei Instagram, auf dem die schwedische Mannschaft zu sehen war. Provokant ersetzte er das «S» durch ein «Z» – sein Markenzeichen. Der 36-Jährige war nach der EM 2016 aus dem Nationalteam zurückgetreten.
Zlatan Ibrahimovic: «We are Zweden».bild: instagram
Nationaltrainer genervt
Ein Comeback scheint weiterhin eher unwahrscheinlich, doch Ibrahimovics Berater Mino Raiola nährte die Hoffnungen vieler Fans. «Wenn es nach mir geht, würde ich ihn persönlich dort abliefern», schrieb Raiola in einer SMS an die schwedische Zeitung «Expressen». Allerdings hat sein Schützling seit dem Kreuzbandriss Ende April kein Spiel mehr absolviert.
Schwedens Trainer Andersson zeigte sich nach dem 0:0 im Rückspiel in Mailand genervt von den Spekulationen um den Stürmer von Manchester United. Vor allem, weil Ibrahimovic seinen Spielern mal wieder die Aufmerksamkeit stahl, obwohl er überhaupt nicht anwesend war. «Wir müssen endlich anfangen, über die grossartigen Spieler zu reden, die wir in dieser Mannschaft haben», so Andersson.
Die schwedischen Spieler fanden in Mailand kaum Worte für ihren Erfolg. «Es gab viele Tränen», sagte der Stürmer Marcus Berg. «Ich hatte schon als Kind den Traum, bei so etwas dabei zu sein.» Captain Andreas Granqvist verspürte «unglaublichen Stolz. Viele hatten uns schon abgeschrieben, aber jetzt werden uns alle sehr ernst nehmen.» (ram/sda/dpa)
Die schwedische Presse:
«Mamma Mia! Was Janne Andersson und seine Leute mit dieser Nationalmannschaft gemacht haben, ist sensationell. Sie haben ein Kollektiv aufgebaut, in dem kein Spieler grösser ist als das Team. Alles geben alles füreinander.»
Im «Svenska Dagbladet» klingt es gar nicht danach, als würde Zlatan vermisst
«Es gibt nichts, was dies hier schlägt. Es war nicht schön, aber es war ein Match biblischer Dimensionen. Die Voraussetzungen und der Gegner machen dies zu einem Erfolg, der eigentlich nicht hätte passieren dürfen. Schweden hätte nicht zur WM fahren dürfen. Jetzt ist Schweden da. Der Hauptgrund ist, dass sie dachten, es könnte klappen.»
«Dagens Nyheter»
«Was sollen wir sagen? Wunder in Mailand? Die Heldentat von San Siro? Die schwedischen Fans sangen: ‹Wir fahren zur WM und ihr nicht.› Kaum zu glauben, dass das stimmt. Wir. Fahren. Zur. WM.»
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Die beliebtesten Kommentare
joe
14.11.2017 15:06registriert Januar 2014
Manchmal ist das beste Team nicht das mit den besten Einzelspielern!
Lasst ihnzuhause...!
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