«Es schmerzt»: Granit Xhaka im Kosovo ausgebuht – diese Aussage war wohl der Grund
Spiele gegen Kosovo sind für Granit Xhaka eine besondere Angelegenheit. Schliesslich stammt seine Familie aus dem Land, seine Eltern verliessen den Kosovo aufgrund des Kriegs als politische Flüchtlinge. Der 33-Jährige entschied sich, für die Schweizer Nationalmannschaft zu spielen, dennoch versteckte er seine Verbundenheit zum Kosovo nie.
Im WM-Qualifikationsspiel in Pristina am heutigen Dienstagabend wurde Xhaka von den kosovarischen Fans aber alles andere als herzlich empfangen. Von Beginn an wurde der Nati-Captain bei jedem Ballkontakt ausgebuht und aus gepfiffen. Auch bei seiner Auswechslung musste Xhaka Buhrufe über sich ergehen lassen, er klatschte dem Publikum trotzdem zu. Nach der Partie sprach er darüber:
Über den Grund der negativen Reaktionen kann man nur spekulieren, vieles deutet jedoch darauf hin, dass diese mit Aussagen Xhakas zu Albian Hajdari und Leon Avdullahu zu tun hat. Dies lassen unter anderem Kommentare in den sozialen Medien vermuten.
Die beiden früheren Schweizer Juniorennationalspieler entschieden sich in diesem Jahr für einen Verbandswechsel. Die Hoffenheim-Profis spielen seither für den Kosovo – gegen die Schweiz gehören sie aufgrund der drohenden Sperre bei einer weiteren Gelben Karte nicht zum Kader von Trainer Franco Foda.
Auf die Abgänge von Hajdari und Avdullahu angesprochen, sagte Xhaka im «Blick»: «Aus ihrer Sicht geht es darum, den eigenen Status einschätzen zu können.» In der Schweizer Nati hätten sie sich in den nächsten drei, vier Jahren eher keinen Stammplatz erkämpfen können, glaubt Xhaka, und verweist dabei auf Ardon Jashari, der schon seit drei Jahren in der Nati dabei ist, aber erst auf vier Spiele kommt:
Beim heutigen Gegner schienen die Aussagen nicht nur gut angekommen zu sein. So sprach gemäss der albanischen Zeitung Koha Ditore auch Albian Hajdari im Vorfeld der Partie über diese. Dass sein Entscheid mit fehlender Geduld zu tun habe, wollte er nicht gelten lassen:
Der frühere Lugano-Verteidiger fügte zudem an, dass er kein Problem mit Xhakas Aussage habe. «Ich respektiere ihn und seine Karriere und wünsche ihm viel Erfolg.» Jeder Fussballer habe seine eigenen Gründe für seine Entscheidungen, stellte Hajdari klar, egal ob er sich nun für oder gegen den Kosovo entscheide. (nih)
