Sergio Ramos trifft mit Real Madrid im UEFA Super Cup heute auf Stadtrivale Atlético. Bild: EPA/EPA
Sergio Ramos und Jürgen Klopp werden wohl keine besten Freunde
mehr. Der Captain von Real Madrid hat Kritik Klopps an seiner Spielweise
zurückgewiesen – und gleich zum Gegenschlag gegen den Liverpool-Coach ausgeholt.
15.08.2018, 11:1815.08.2018, 11:25
Als «rücksichtslos und brutal» bezeichnete ihn Liverpool-Trainer Jürgen Klopp zwei Monate nach dem verlorenen Champions-League-Final gegen Real Madrid. Gemeint war Sergio Ramos, der in einer Szene des Endspiels «Reds»-Keeper Loris Karius den Ellbogen ins Gesicht schlug und Liverpools Topskorer Mohamed Salah in einem Zweikampf so anging, dass dieser verletzt ausschied.
Das wollte der Real-Captain nicht auf sich sitzen lassen. Als er vor dem UEFA Super Cup von heute Abend (21 Uhr) gegen Atlético Madrid auf Klopps Aussagen angesprochen wurde, konnte er sich ein paar Sticheleien nicht verkneifen. «Man kann unterschiedlicher Meinung sein. Klopp versucht damit, seine Niederlage zu erklären. Es ist ja nicht das erste Endspiel, das er verloren hat», so Ramos.
Ramos' Aussagen an der Pressekonferenz.Video: streamable
«Ich habe nie die Absicht, einen Spieler vorsätzlich zu verletzen»,
sagte der 32-jährige Welt- und Europameister weiter und ergänzte in Richtung Klopp: «Einige von uns arbeiten
seit vielen Jahren auf einem sehr hohen Level. Ich bin nicht sicher, ob
er das von sich auch sagen kann. Er soll sich auf seine Arbeit konzentrieren.»
Vorschau auf den UEFA Super Cup:
Zugleich zeigte sich Ramos auch versöhnlich: «Bei der Wahl des besten Trainers habe ich ihm meine Stimme gegeben, denn er war einer der besten Trainer der letzten Saison.» Ein kleiner Seitenhieb zum Schluss musste dann aber nochmals sein: «Ausserdem habe ich ihn in der Hoffnung gewählt, dass er endlich mal Ruhe gibt.» Nein, beste Freunde werden Ramos und Klopp definitiv nicht mehr. (pre)
Ramos über ...
... Ronaldos Wechsel zu Juventus Turin:
«Es
ist ein grosser Verlust, aber Real Madrid wird ohne Cristiano Ronaldo
nicht aufhören, erfolgreich zu sein. Wir werden weiter hungrig sein.
Diesen Klub zeichnet aus, dass er unabhängig von Abgängen wichtiger
Spieler immer weiter bestehen und gewinnen wird. Kein einziger Spieler
steht über diesem Verein, über diesem Wappen. Die Mentalität ist in
meinen Augen wichtiger als das individuelle Talent.»
... Ronaldos Aussagen, Juve sei anders und wie eine Familie:
«Ich weiss nicht, ob das heissen muss, dass er hier keine Familie hatte. Ich weiss auch nicht, ob das auf die Mannschaft oder den Klub an sich bezogen war. Ich kann nur sagen, dass wir in den vergangenen Jahren immer eine Familie gewesen sind. Das war auch der Schlüssel zu unseren Erfolgen. Du kannst nur so erfolgreich sein, wenn du auch zusammenhältst. Wir haben auch immer alles dafür getan, dass sich Cristiano bei uns wie ein Teil einer Familie fühlt.»
Die spektakulärsten Champions-League-Finals
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Die spektakulärsten Champions-League-Finals
2018: Real Madrid vs. Liverpool 3:1
Ein Spiel mit mehreren Dramen: Erst fällt Liverpools Superstar Mo Salah nach einer halben Stunde verletzt aus. Dann floppt Loris Karius, der Keeper der Engländer, doppelt und schenkt Real so den dritten Titel in der Königsklasse in Serie.
quelle: epa/epa / robert ghement
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