Die neue Fackel wird nicht mehr 1000 Grad heiss, man kann gar mit der Hand durchs Feuer. bild: bröndby if
Pyro sorgt in Fussballstadien weltweit für starke Stimmungsbilder. Doch die bengalischen Feuer bergen auch Gefahren. In Dänemark pröbelt man darum schon länger mit «kaltem Feuer» herum. Jetzt soll dieses bald in Stadien zum Einsatz kommen.
Für die einen gehört Pyro zur Fankultur, für die anderen ist es das grösste Übel des Fussballs. Statt sich gegenseitig immer die Schuld in die Schuhe zu schieben, hat der dänische Verein IF Bröndby vor einigen Monaten beschlossen, gemeinsam eine Lösung zu finden.
Heraus kam das «kalte Feuer», welches im letzten Dezember präsentiert wurde.
Damals frohlockte das Team um Bröndby-Fanbeauftragter Lasse Bauer und Pyrotechniker Tommy Cordsen: «Unser Vorhaben war es, einen 1:1-Ersatz für die heute verwendeten Fackeln zu finden.» Dies gelang bis heute nicht ganz: «Die legalen Pyros haben ungefähr drei Viertel der Lichtstärke wie die illegalen Bengalos.» Daran hat sich nicht viel geändert.
Trotzdem machte der Verein einen Schritt vorwärts und teilte kürzlich mit, dass man die europäische CE-Zulassung erhalten habe. Damit wird das «kalte Feuer» auf eine Stufe mit einer brennenden Zigarette gestellt.
Fehlt noch der letzte Schritt: Die Liga und auch die Fans müssen den Fackeln zustimmen. Dafür werden jetzt in Schweden und Dänemark Tests vorbereitet. Ab 2018 soll die neue Fackel offiziell im Stadion verwendet werden. Das dürfte Bröndby sehr zugute kommen, denn der Verein gehört zu den meistbestraften Klubs nach Pyro-Zwischenfällen. Ob und wann die Bewilligung dann auch in der Schweiz erhältlich ist, steht noch in den Sternen.
Überstürzen will man bei Bröndby vorerst nichts. Doch der Fanbeauftragte Bauer träumt gegenüber RDN bereits: «Ultras schaffen es vielleicht, 50 bis 100 illegale Bengalos an den Kontrollen vorbei ins Stadion zu bringen. Wenn sie die legalen verwenden, könnten sie 1000 oder mehr davon zünden. Das wird eine Riesenshow!» (fox)
Video: watson/Emily Engkent