Sport
Fussball

Die Reaktionen auf das YB-Scheitern in der Europa League

epa08067098 BSC Young Boys manager Gerardo Seoane Castro (L) reacts during the UEFA Europa League match Rangers v BSC Young Boys in Glasgow, Britain, 12 December 2019. EPA/ROBERT PERRY
Seoane versucht an der Seitenlinie alles, doch seine Spieler hören nicht auf ihn.Bild: EPA

YB-Trainer Seoane nach Europa-League-Aus schwer enttäuscht: «Muss mit den Spielern reden»

Die Young Boys verschlafen in Glasgow die erste Halbzeit und stemmen sich zu spät gegen das Aus in der Gruppenphase der Europa League. Trainer Gerardo Seoane verhehlt seine Enttäuschung nicht.
13.12.2019, 07:0713.12.2019, 08:24
Mehr «Sport»

Zuerst gratulierte er dem Gegner artig zum Vorstoss in die K.o.-Phase. Aber schon im zweiten Satz brachte Gerardo Seoane seine Enttäuschung über das 1:1 bei den Glasgow Rangers zum Ausdruck, das für YB das Aus in der Gruppenphase bedeutete. «Ich bin enttäuscht – enttäuscht, dass wir nicht weitergekommen sind, aber auch darüber, wie wir in dieses Spiel gestartet sind. Die erste Halbzeit ist total an uns vorbeigegangen», sagte er.

Erklären konnte sich der YB-Trainer die anfängliche Leistung seiner Mannschaft unmittelbar nach dem Schlusspfiff nicht: «Ich muss mit den Spielern reden, um herauszufinden, was los war. 15, 20 Minuten lang haben wir überhaupt nicht ins Spiel gefunden.» Seoane vermisste vor allem jene Tugenden, die vor der Partie gemeinhin herausgestrichen wurden: Engagement, Zweikampf-Stärke und Entschlossenheit.

Die Highlights der Partie.Video: YouTube/SRF Sport

Erneut leistete die YB-Hintermannschaft dem Gegner mit einem kapitalem Bock Beihilfe. Nach einer halben Stunde spielte Nicolas Bürgy einen haarsträubenden Fehlpass, Frederik Sörensen versäumte es, den Konter zu unterbinden.

Er habe in der Pause «in der nötigen Tonlage» auf die Mängel hingewiesen, erklärte Seoane. Die Berner steigerten sich dann auch. Das Bemühen war ersichtlich und YB nun öfter im Angriff, vor allem nach der Einwechslung der frischen Offensivkräfte Guillaume Hoarau, Marvin Spielmann und Felix Mambimbi. Zu mehr als dem späten Ausgleich, einem Eigentor des Glasgow-Verteidigers Borna Barisic in der 89. Minute, reichte es aber nicht. «Mit etwas mehr Ruhe und Cleverness wäre sogar noch der Sieg möglich gewesen», fand der Coach.

Das sagten die Spieler zum Aus in Glasgow.Video: YouTube/BSC Young Boys

Es wäre aber ein zu guter Lohn für das Gebotene gewesen. Vor knapp 50'000 Zuschauern waren die Young Boys dem eigentlich nicht übermächtigen Gegner im Ibrox-Stadion nämlich eine Halbzeit lang böse unterlegen. Immer wieder rollten Angriffe auf das Tor von David von Ballmoos zu, kaum einmal war YB selber länger im Ballbesitz. Goalie und dem Unvermögen der Rangers war es zu verdanken, dass die Gäste nach den ersten 45 Minuten nur 0:1 zurücklagen.

Die lange Verletztenliste und Müdigkeit aufgrund der ausgedünnten Personallage – neben Captain Fabian Lustenberger fehlten fünf weitere Akteure mit Stammplatz-Potenzial seit Wochen – wollte Seoane nicht als Gründe für das Scheitern auf europäischer Bühne aufführen. Er habe gute Fortschritte gesehen bei den Spielern, die Mannschaft habe in vielen Partien gut funktioniert, befand er. Schliesslich gestand er aber doch: «Wir müssen einsehen, dass wir in dieser Konstellation nicht die Reife hatten, um in der Europa League weiterzukommen.» (pre/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Sie waren «Golden Boys»: Zum besten Talent der Welt gekürt
1 / 23
Sie waren «Golden Boys»: Zum besten Talent der Welt gekürt
2023: Jude Bellingham (Real Madrid).
quelle: keystone / pablo garcia
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Chefsache: Keine Fussball-Fans im Büro, bitte!
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
4 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Donny Drumpf
13.12.2019 08:03registriert November 2019
Merci YB für den Einsatz! Ist vielleicht besser für uns nur in einem Wettbewerb vertreten zu sein, dieses Jahr ist der Kader schlichtweg zu ausgedünnt um Europäisch mithalten zu können, auch wenns für den Koeffizienten natürlich super gewesen wär. Jetzt drücken wir halt den Baslern international die Daumen. Möge YB dafür den Meistertitel holen.
5948
Melden
Zum Kommentar
4
Artur Jorge feiert einzigen Sieg als Nati-Trainer – es ist der Anfang vom schnellen Ende
24. April 1996: In der Schweiz herrscht kollektives Aufatmen. Nach dem 1:1 gegen Luxemburg und dem 0:1 gegen Österreich gewinnt die Schweiz zum ersten Mal unter dem neuen Nati-Trainer Artur Jorge. Doch es sollte das einzige Erfolgserlebnis für den unbeliebten Portugiesen bleiben.

Artur Jorges Nati-Debüt geht gründlich in die Hose. Nach dem blamablen 1:1 in Luxemburg titelt die grösste Schweizer Boulevard-Zeitung: «Senhor Jorge, so wird unsere Nati morsch!» Auch das zweite Testspiel unter dem Portugiesen geht in die Hose. Nach dem nicht weniger blamablen 0:1 in Österreich muss am 24. April 1996 im dritten Test vor der EM 1996 unbedingt ein Sieg her.

Zur Story