Zuvor nur 4 Tore in 2 Jahren – dank «Ketchup-Effekt» wurde er zum YB-Schreck
Für Momente wie diesen wurde der Begriff «Ketchup-Effekt» erfunden. Da trifft Anass Zaroury, der seit diesem Sommer bei Panathinaikos Athen unter Vertrag steht, in zwei Saisons ganze viermal, bleibt auch in seinen ersten sechs Spielen in Griechenland ohne Tor und dann kommt in Bern plötzlich alles auf einmal. Mit drei Toren wurde der 24-jährige Marokkaner beim 4:1-Sieg zum YB-Schreck.
Die Berner machten es ihm aber auch sehr einfach. Vor dem 0:2 wurde Zaroury bei einem Standard völlig alleine gelassen, seinem zweiten Treffer ging ein Fehler von Goalie Marvin Keller voraus, und auch beim Treffer zum 1:4-Endstand wurde der Flügelspieler mehr eskortiert als gedeckt. «Dilettantisch», nannte Captain Loris Benito den Auftritt der Hintermannschaft, in den Augen von Trainer Giorgio Contini war sein Team zu Beginn «nicht präsent». Und so durfte Zaroury im Wankdorf so häufig jubeln wie zuvor in 39 Spielen zusammen.
Der im belgischen Mechelen geborene Zaroury wechselte im Januar 2017 kurz nach seinem 16. Geburtstag von Heimatverein KV Mechelen zu Zulte Waregem. Später etablierte er sich bei Lommel und dann vor allem bei Charleroi als Offensivtalent. Mit 21 Jahren unterschrieb er 2022 beim englischen Zweitligisten Burnley, wo er mit zwölf Skorerpunkten einen wichtigen Beitrag zum Aufstieg leistete. In der Premier League blieb er jedoch Ergänzungsspieler, weshalb er wieder in die zweite Liga zu Hull ausgeliehen wurde. Dort kam er in zwölf Einsätzen auf zwei Tore, im Sommer 2024 bezahlte RC Lens dann fünf Millionen für Zaroury.
Auch dort schlug er nicht unbedingt ein, erzielte in der Ligue 1 in 28 Einsätzen zwei Tore und bereitete drei weitere Treffer vor. Deshalb verlieh ihn Lens nun an Panathinaikos. Und nach einem enttäuschenden Start für die Athener, die nach drei Ligaspielen nur zwei Punkte auf dem Konto haben und in eine Krise zu schlittern drohten, gelang international ein kleiner Befreiungsschlag – vor allem dank der Tore von Anass Zaroury. Nach der ersten Runde der Europa League steht Panathinaikos Athen somit an der Tabellenspitze, was trotz der begrenzten Aussagekraft Balsam für die Seele der Griechen sein dürfte.
Anders sieht es bei YB aus. Nachdem die Berner die letzte Champions-League-Saison bereits als Letzter der 36 Teilnehmer beendete, stehen sie nun schon wieder am Ende der Tabelle. Dazu kommt das enttäuschende Aus im Schweizer Cup in Aarau vom nächsten Wochenende. Als nächstes steht international das tückische Auswärtsspiel beim FCSB – ehemals Steaua Bukarest – an. Vielleicht gelingt dann auch YB ein Befreiungsschlag.
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