Sport
Fussball

Schweizer Cup, GC – Lugano: Die Reaktionen

Zuerichs Trainer Murat Yakin, links, und sein Bruder und Assistent Hakan Yakin im Fussball Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem FC Thun und dem Grasshopper Club Zuerich, am Donnerstag, 21 ...
Der Cup-Halbfinal ist erreicht, alles andere zählt nicht. Aber wie mussten Murat und Hakan Yakin dafür leiden.Bild: KEYSTONE

Yakin zum Grottenkick des Jahres: «Hatte nicht genug Spieler, um alle 11 auszuwechseln» 

Meine Güte, da wurden unsere Nerven arg strapaziert. Im Cup-Viertelfinal liefern sich Lugano und GC bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und vor lediglich 1590 Zuschauern ein Trauerspiel, das zu dieser Kulisse passte. 
01.12.2017, 07:3101.12.2017, 08:04
Mehr «Sport»

1590 Zuschauer – Minusrekord

Keine Tore nach 90 Minuten, keine Tore nach 120 Minuten, keine Tore nach den ersten beiden Elfmetern – die Fans im Cornaredo wurden gestern hart auf die Probe gestellt. Immerhin trafen im weiteren Verlauf des Penaltyschiessens dann noch drei GC-Spieler (einer via Innenpfosten). Bei Lugano versagten drei von vier Schützen. Es passte zum Spiel wie die Faust aufs Auge.

Grasshopper's players celebrate their victory with their fans after winning the penalty shootout, during the quarter finals Swiss Cup soccer match between FC Lugano and the Grasshopper Club Zueri ...
Immerhin lohnte sich die Reise ins Tessin für die GC-Fans. Zumindest resultatmässig.Bild: TI-PRESS

Bei knapp 2 Grad wurde die Partie in der Sonnenstube angepfiffen. Immerhin ein Cup-Viertelfinal. Eigentlich ein Highlight. Aber nur 1590 Zuschauer verloren sich ins Cornaredo. Weniger wollten Lugano in dieser Saison nie sehen. Selbst in der Europa League im fernen «Heimspiel-Stadion» in Luzern kamen im Schnitt 2742 Fans. In der Meisterschaft liegt der Durschnitt bei 3789 Zuschauern, der tiefste der Liga. Tiefpunkt waren am letzten am Wochenende die 3384 Tifosi beim 1:2 gegen Leader YB.

Die zwei einzigen Chancen – peinlich vergeigt

Die 1590 Fans konnten einem leid tun. Sie sahen während 120 Minuten nur zwei nennenswerte Torchancen. Immerhin auf beiden Seiten eine. Aber so wie GC-Verteidiger Petar Pusic in der 39. Minute das sichere 1:0 vergab, war an diesem Abend nur eines: sehr passend.

Die einzig gute Chance von GC durch Pusic in der 39. Minute.Video: streamable

Auf Seiten von Lugano hätte Davide Mariani die Zuschauer in der 90. Minute erlösen können. Aber sein Kopfball ging statt ins Tor, weit vorbei.

Die einzig gute Chance von Lugano in der 90. Minute.Video: streamable

Das Elfmeterschiessen – drei schwache Fehlschüsse

Auch die Verlängerung blieb ereignislos, es kam zum Elfmeterschiessen. Dort setzten Marko Basic und Jonathan die jeweils ersten Versuche für ihre Teams an die Lattenoberkante:

Die ersten beiden Penaltys.Video: streamable

Immerhin traf Milan Vilotic als dritter Schütze als erster Spieler des Abends. Aber auf Seiten von Lugano setzte Davide Mariani danach den Tiefpunkt des Abends: Sein Versuch segelte meterweit über den Kasten in den Tessiner Nachthimmel. Uli Hoeness hätte seine wahre Freude daran gehabt:

Davide Marianis Penalty in die Wolken.Video: streamable

In der Folge trafen Lucas Andersen und Emil Bergström für GC, sowie Antonini Culina für Lugano. Dann sah Cristian Ledesma seinen Versuch von Goalie Heinz Lindner pariert – die Partie entschieden, die Fans erlöst:

Der entscheidende Elfmeter von Ledesma.Video: streamable

Die Stimmen

GC-Trainer Murat Yakin, der eine Reaktion auf das 0:3 in Sion erwartet hatte, erklärte nach der Partie:

«Ich hatte nicht genug Spieler dabei, um alle elf auszuwechseln»
Hakan Yakin, assistant coach of GCZ, during the quarter finals Swiss Cup soccer match between FC Lugano and the Grasshopper Club Zuerich, at the Cornaredo stadium in Lugano, on Thursday, November 30,  ...
Hakan Yakin: Musste nach der Partie nichts sagen. Bild: TI-PRESS

Auch sein Goalie Heinz Lindner wusste nach der Partie mit einem verschmitzten Lächeln im Gesicht, dass das nicht die Crème de la Crème war:

«Das war jetzt weder auf der einen noch der anderen Seite ein Chancen-Spektakel.»
War es wirklich der Grottenkick des Jahres?
An dieser Umfrage haben insgesamt 1040 Personen teilgenommen

Lugano-Hüter David Da Costa sagte, dass ihm – aus Profi-Sicht zumindest – nicht viel gefehlt hatte. Und vielleicht gab er auch gleich die Begründung mit ab, warum im Tessin keine Fussball-Euphorie herrscht:

«Es war eigentlich ein perfekter Match. Also perfekt wäre er gewesen mit einer Chance und einem Tor für uns.»

Die höhnischen Kommentare der Fans

Es kann in den Cup-Halbfinals nur besser kommen:

David gegen Goliath: Das sind die grössten Sensationen im Schweizer Cup

1 / 28
Das sind die grössten Sensationen im Schweizer Cup

April 2025: Promotion-League-Klub FC Biel schlägt YB sensationell und steht als erster drittklassiger Klub der Geschichte im Cupfinal.

quelle: keystone / peter klaunzer
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Selbst der St.Galler Dialekt ist besser, als es dieses Spiel war:

Video: watson
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
11 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
jjjj
01.12.2017 07:50registriert Dezember 2015
«das isch GC! Rekordmeister! Än Institution, hey!»
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
TY94
01.12.2017 08:16registriert Dezember 2014
Gottserbärmlich schlecht he. Sogar SBB liefert heute Morgen eine bessere Leistung...
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
Einloz
01.12.2017 08:35registriert Oktober 2017
Bei 0:0 sollten im Cup beide Teams ausscheiden, und ein würdiger Verlierer aus einem anderen Viertelfinal weiterkommen. Hier z. B. Thun.
00
Melden
Zum Kommentar
11
    Deshalb flog ZSC-Ösi Rohrer gegen die Schweiz raus – wie hättest du entschieden?
    Im Viertelfinal der Eishockey-WM gerieten der Schweizer Sandro Schmid und Österreichs Vinzenz Rohrer kurz vor Ende des ersten Drittels aneinander. Infolgedessen musste der 20-jährige Österreicher unter die Dusche.

    Die Schweiz führte in ihrem WM-Viertelfinal gegen Österreich bereits nach einer knappen Viertelstunde deutlich. Und als wäre die 0:3-Hypothek für die Österreicher nicht schon genug schlimm, kam es für den krassen Aussenseiter noch dicker. In der letzten Minute des ersten Drittels leistete sich Vinzenz Rohrer, der ansonsten in der National League bei den ZSC Lions unter Vertrag steht, einen folgenschweren Crosscheck.

    Zur Story