«Ich habe gar nicht so viel Golf gespielt»: Gareth Bale erklärt, wie das damals war
Gareth Bale war mit einer Ablösesumme von 101 Millionen Euro mal der teuerste Fussballer der Welt. Real Madrid überwies diese Summe im Sommer 2013 an Tottenham Hotspur, um den Waliser in die spanische Hauptstadt zu holen. Bale wurde dem Preisschild nie so ganz gerecht, obwohl er viele Tore erzielte und fünf Mal die Champions League gewann.
Dass der Flügelspieler bei den Königlichen nicht immer sein volles Potenzial ausschöpfen konnte, hatte gemäss Predrag Mijatovic, einem früheren Spieler sowie Sportdirektor von Real Madrid, einen einfachen Grund: «Er denkt zuerst an Wales, dann an Golf, und erst danach an Real Madrid.»
Als Bale seinem Heimatland im November 2019 zur EM-Qualifikation verhalf, feierte das Team mit einer Wales-Fahne mit der Aufschrift: «Wales. Golf. Madrid. In dieser Reihenfolge.» Ein Fan hatte diese nach der kurz zuvor getätigten Aussage Mijatovics angefertigt.
WALES, GOLF, MADRID...in that order!! #WALHUN #TogetherStronger #Bale pic.twitter.com/GRJ5cps1Dp
— Red Welsh FC (@RedWelshFC) November 19, 2019
Die Aussage, dass sein Klub Bale eigentlich egal war und er lieber Golf spiele, blieb haften. Auch deshalb, weil sich der heute 36-Jährige nie gross dagegen wehrte. Knapp drei Jahre nach seinem Karriereende sprach er nun darüber – und erklärte, dass er sich in der Hinsicht ungerecht behandelt gefühlt habe.
«Ich habe gar nie so viel Golf gespielt», erklärte Bale im Gespräch mit dem Magazin GQ, «aber, weil die Leute glauben, was sie lesen, haben sie einen Charakter kreiert, der ich nicht bin.» Mit dem Slogan «Wales. Golf. Madrid.» sei ihm Unrecht getan worden. Die meisten hätten gedacht, er würde mehrmals wöchentlich Golf spielen. «Aber ich habe vielleicht alle zwei, drei Wochen gespielt, und das nur an einem freien Tag», so Bale.
Die Schuld bei sich sehe er nur darin, dass er sich nicht wirklich verteidigt habe. Vielmehr feuerte er die Legende um seine Prioritäten mit der Wales-Fahne weiter an. «Wir haben uns gerade für die EM qualifiziert, offensichtlich bin ich am Feiern und dann hält jemand die Flagge vor mich. Was soll ich tun?», fragte Bale und fügte an: «Ich kann die Fahne meines eigenen Landes nicht auf den Boden werfen, das wäre das Schlimmste, was ich hätte tun können.» Der einstige Tottenham-Star legt Wert darauf, dass er die Fahne selbst nie berührt habe. «Ich habe es nicht getan, ich habe nur mit meinen Freunden gefeiert», sagte Bale dazu.
Dennoch stürzten sich die spanischen Medien auf das gefundene Fressen. Er sei «regelrecht abgeschlachtet» worden, befindet Bale und stellt klar: «Ich habe mich ein bisschen ungerecht behandelt gefühlt, weil alles auf Fehlinformationen beruhte. Natürlich ist mir Golf nicht wichtiger als mein Land oder mein Klub.» Er habe nichts Falsches getan, konnte aber auch nichts daran ändern. «Man muss entweder darüber lachen oder weinen. Also habe ich gelacht.» (nih)
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