Unfassbar, wie Lionel Messi die Abwehr des PSV Eindhoven aus engstem Raum bei seinem Treffer zum 1:0 austanzte und dann auch noch die Lücke zwischen den Verteidiger-Beinen fand.
Natürlich hatte Messi auch beim 2:0 seine Füsse im Spiel. Sein Freistoss-Assist auf Gerard Piqué sah wie eine einstudierte Variante aus, dem war gemäss Messi aber nicht so: «Der Schuss war schlecht, zum Glück war Piqué da und der Ball landete im Tor», so der Barça-Superstar.
Stürmer und nach hinten arbeiten – immer eine heikle Sache. Nicht so bei Marco Reus: Beim 0:0 gegen den FC Brügge verfolgte der BVB-Superstar bei einem Konter den Belgier Hans Vanaken bis in die eigene Platzhälfte, um diesem dort den Ball mit einem Weltklasse-Tackling abzuluchsen. Lucien Favre wird auf der Bank seine helle Freude gehabt haben.
Neymar war beim 2:1-Sieg von Paris St-Germain gegen Liverpool die auffälligste Figur. Nicht nur wegen seinen Schauspieleinlagen – der Brasilianer erzielte nicht nur seinen 31. Champions-League-Treffer, womit er nun Rekordhalter seines Landes ist, sondern war auch sonst kaum zu stoppen.
Ausser vom eingewechselten Xherdan Shaqiri: Der Schweizer Nati-Spieler wurde von Neymar zwar mittels «Rainbow-Flick» überspielt, gewann danach aber den Zweikampf um die Kugel. Und was macht der PSG-Superstar? Natürlich reklamiert er ein Foul.
Wie in der Nachspielzeit lief es auch in der 64. Minute nicht perfekt für Neymar. Teamkollege Thiago Silva wollte ihn mit einem Pass aus der Abwehr am linken Flügel lancieren, doch der Brasilianer war gerade indisponiert. Statt sich aufs Spielgeschehen zu konzentrieren, forderte er lieber die Pariser Fans auf, etwas mehr Stimmung zu machen.
Beim 1:0 durch Neymar zeigte sich die Stärke von Paris St-Germain exemplarisch. Nach einem Ballverlust von Liverpoool Firmino am PSG-Strafraum ging es blitzschnell: Doppelpass zwischen Neymar und Kylian Mbappé, der Tempo aufnahm und den Ball im Strafraum quer zu Edinson Cavani legte. Den Abrpraller verwertete Neymar – 12 Sekunden nach der Balleroberung zappelte der Ball im Netz. Besser kann man das nicht spielen.
PSG-Trainer Thomas Tuchel überlegte sich genau, wie Liverpool seiner Stärken beraubt werden kann – indem er die «Reds» pressen liess. Vor dem 1:0 durch Bernat liess sich Neymar geschickt zurückfallen, um hinter dem Liverpool-Mittelfeld die Räume zu öffnen. Als genug Platz da war, wurden die Engländer vom Tempo der Pariser einmal mehr überrumpelt.
Eine Standing Ovation in einem fremden Stadion ist etwas Besonderes. Das weiss seit gestern nicht nur Cristiano Ronaldo, sondern auch Radamel Falcao. Der kolumbianische Stürmer der AS Monaco wurde beim 0:2 bei Atlético Madrid in der 55. Minute eingewechselt und von den Anhängern im Wanda Metropolitano frenetisch gefeiert. Die Fans haben seine 70 Tore, die er zwischen 2011 und 2013 für «Atléti» erzielt hat offenbar nicht vergessen. Vielleicht verschoss Falcao ja auch wegen der freundlichen Begrüssung in der 83. Minute einen Penalty.