Ein Champions-League-Final ist kein Spiel wie jedes andere. Die UEFA organisierte deshalb vor dem Anpfiff eine kleine Show, bei der auch die brasilianische Sängerin Anitta auftrat. Sie trat in einem Kleid auf, auf dem sie in Grossbuchstaben ihrem Landsmann Vinicius Junior von Real Madrid huldigte. Der Stürmer, zuletzt wiederholt Opfer rassistischer Beschimpfungen, bedankte sich umgehend bei der 30-Jährigen:
😍🤍 te amo @Anitta 😍🤍 pic.twitter.com/8jeG4tmFXN
— Vini Jr. (@vinijr) June 10, 2023
Weniger Freude an der Show hatte Marco van Basten. Hollands Held der EM 1988 befand als TV-Experte, das Brimborium sei lächerlich. «Wieso machen sie es nicht vor dem Aufwärmen der Teams? Die Spieler stehen nun einfach da und müssen warten. Es sollte doch um sie gehen, um den Fussball.»
Van Basten: "It's ridiculous that this show is taking place. Why not do it before the warming up? These players are just standing still there, waiting. It should be about these footballers, about football. It happens at the World Cup too. Ridiculous." pic.twitter.com/6CJtF6PdBq
— 𝐀𝐅𝐂 𝐀𝐉𝐀𝐗 💎 (@TheEuropeanLad) June 10, 2023
In der 68. Minute rückt Manuel Akanji in die Offensive. Er lanciert Bernardo Silva, der zurücklegt auf Rodri und der Spanier wird zum Spieler, der mit seinem Tor den Final entscheidet:
Eindrücklich, wie hoch Ruben Dias in die Luft springen kann:
Gewohnte und ungewohnte Besucher konnten in Istanbul erspäht werden. Natürlich waren die Fussball-Bosse da, FIFA-Präsident Gianni Infantino und UEFA-Präsident Aleksander Ceferin. Aber auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und selbst Manchester Citys Besitzer tauchten auf. Das ist keine Selbstverständlichkeit: Zuletzt war Scheich Mansour Bin Zayed Al Nahyan vor 13 Jahren bei einem Spiel seines eigenen Teams im Stadion dabei.
Infantino traf Erdogan bereits vor dem Spiel. Der Walliser überreichte ihm dabei ein FIFA-Trikot mit der Rückennummer 23.
— Out Of Context Football (@nocontextfooty) June 10, 2023
Salt Bae war auch da. Der türkische Metzger, der eigentlich Nusret Gökçe heisst, hatte an der WM in Katar für Aufsehen gesorgt, weil er sich nach dem Titelgewinn Argentiniens bei den Feiern in den Vordergrund drängte.
«Wir glauben an das Ei», betont dieser Inter-Fan vor dem Final:
— Out Of Context Football (@nocontextfooty) June 10, 2023
Das Ei? Beim Eiertütschen auf Social Media hatte sich dasjenige mit dem Wappen von Inter Mailand durchgesetzt.
The egg has been the perfect prediction for the Champions League this season so far. Inter Milan will sure disappoint Man City and Pep Guardiola pic.twitter.com/p5A5BEjAmw
— Oscar (@KinotiOscar) May 17, 2023
Wie sich herausstellte, ist ein Ei keine Krake. Aber das hätte uns Andreas Moser wahrscheinlich schon vorher sagen können.
In jedem Europacup-Final stand in diesem Jahr eine italienische Mannschaft auf dem Platz. Und in jedem Europacup-Final verliess diese den Rasen als Verlierer.
Vor Inter Mailand scheiterten schon die AS Roma (im Europa-League-Final am FC Sevilla) und Fiorentina (im Conference-League-Final an West Ham United).
3 - For the first time three teams from the same country have lost three finals in major European competitions in the same season. Curse.#ManchesterCityInter #UCLfinal pic.twitter.com/GhZgBfveVS
— OptaPaolo (@OptaPaolo) June 10, 2023
Pep Guardiola ist der erste Trainer, dem mit zwei Vereinen ein totaler Triumph gelingt. Wie schon 2008/09 mit dem FC Barcelona schaffte es der Katalane nun auch mit ManCity, Meisterschaft, Cup und Champions League in der gleichen Saison zu gewinnen.
Im Final hatte Erling Haaland, der Torschützenkönig dieser Champions-League-Saison, kaum Szenen, die in Erinnerung bleiben. Das dürften stattdessen die Jubelbilder. Freundin Isabel Johansen brachte eine norwegische Fahne mit aufs Feld, wo sich der Stürmer auf einem Klappstuhl niedergelassen hatte:
Anschliessend feierte Haaland nicht nur mit der Fahne, sondern auch noch mit einem Fischerhut auf dem Kopf: