Sport
Motorsport

Lüthi Dritter – und nächste Saison doch in der MotoGP?

Moto2, GP von Italien
1. Johann Zarco (Fra)
2. Lorenzo Baldassarri (Ita)
3. Sam Lowes (Gb)
4. Tom Lüthi
10. Dominique Aegerter
Wird Lüthi der Schirm bald in der Königsklasse gehalten?
Wird Lüthi der Schirm bald in der Königsklasse gehalten?Bild: Waldemar Da Rin/freshfocus

Lüthi Vierter – und nächste Saison doch in der MotoGP? Die Anzeichen verdichten sich

Ermöglichen Österreicher dem Emmentaler Tom Lüthi doch noch die Erfüllung seines Bubentraums? Immer mehr spricht für einen Wechsel zur MotoGP. Heute in Mugello verpasste Lüthi das Podest.
22.05.2016, 13:3522.05.2016, 18:13

Tom Lüthi hat beim GP von Italien den Sprung aufs Podest verpasst. Der Emmentaler wird sich darüber ärgern, denn dieses lag in einem turbulenten, zweigeteilten Rennen lange in Griffnähe. Den Sieg holte Weltmeister Johann Zarco.

Beim ersten Start griff Lüthi mit einem mutigen Manöver von Startplatz 7 aus sofort an. Er konnte sich kurzfristig an die Spitze setzen und reihte sich nach der ersten Runde auf Rang 4 ein.

Der erste Start zum GP von Italien.
srf

In der fünften Runde wurde das Rennen aus Sicherheitsgründen abgebrochen: Eine mit Luft gefüllte Bande wurde bei einem Sturz beschädigt. Beim Neustart zum «Sprintrennen» über zehn Runden durfte Lüthi von Platz 2 aus starten. Doch nach einem guten Beginn konnte er die Pace des Spitzenduos Johann Zarco und Lorenzo Baldassarri nicht mehr halten und am Ende musste sich Lüthi auch noch von Sam Lowes überholen lassen.

Neuer WM-Leader ist Lowes, der zwei Punkte mehr als der bisher Führende Alex Rins hat. Der Spanier wurde heute Siebter. Lüthi bleibt auf Rang drei der Gesamtwertung, sein Rückstand beträgt 16 Punkte. (ram)

Wechsel zur MotoGP? Mehr als ein Gerücht

klaus zaugg, mugello
Mehr «Sport»

Der österreichische Motorrad-Gigant KTM steigt nächste Saison mit zwei Piloten in die Königsklasse ein. Mit dem Briten Bradley Smith ist einer der beiden Fahrer bereits verpflichtet. Wer wird der zweite KTM-Pilot? Der Traum, mit Dani Pedrosa einen alternden Titanen verpflichten zu können, geht nicht in Erfüllung. Der Spanier fährt auch nächste Saison für Honda.

Was nun? Wenn schon kein Star, dann wenigstens ein Fahrer mit viel Erfahrung und einem guten Vermarktungspotenzial. Letzte Woche hat Tom Lüthis Manager Daniel M. Epp unter grösser Geheimhaltung intensiv mit KTM verhandelt. Mit am Tisch für KTM: MotoGP-Projektleiter Mike Leitner. Auch Lüthis langjähriger Hauptsponsor, die österreichische Sportwetten-Firma «Interwetten» hat ein grosses Interesse an einer Präsenz in der wichtigsten Töff-WM signalisiert.

Lüthi ist erfahren und einigermassen erfolgreich – reicht das für einen Platz in der MotoGP?
Lüthi ist erfahren und einigermassen erfolgreich – reicht das für einen Platz in der MotoGP?
Bild: Antonio Calanni/AP/KEYSTONE

Erste Tests im Juni in Mugello

Tom Lüthi bestätigt die Verhandlungen von Epp mit KTM. Es geht ganz konkret um einen Platz in der MotoGP-WM 2017. Tom Lüthi sagt: «Die MotoGP-Klasse ist mehr denn je ein Thema für mich.» Er fahre jetzt sozusagen zweigleisig. «Ich konzentriere mich hundertprozentig auf die Moto2-WM. Das ist mein Job. Aber die Gespräche mit KTM laufen und bald kann ich zum ersten Mal testen.»

Noch ist es geheim, doch der Emmentaler bestätigt, dass er am 21. und 22. Juni in Mugello erstmals die MotoGP-Maschine von KTM fahren wird. Es wird ein Schlüsselmoment in seiner Karriere sein. Kommt er mit diesem Bike zurecht, hat er den ersten Schritt zur Realisierung seines Traumes «MotoGP» getan. «Ich werde bald einmal Klarheit haben. Entweder nehme ich 2017 noch einmal einen Anlauf in der Moto2-WM oder die MotoGP-Pläne lassen sich verwirklichen.»

Manager Epp im Gespräch mit seinem langjährigen Schützling Lüthi.
Manager Epp im Gespräch mit seinem langjährigen Schützling Lüthi.
Bild: Waldemar Da Rin/freshfocus

Es wäre wohl seine letzte Chance für den Aufstieg in die wichtigste Töff-WM. Tom Lüthi hat gute Karten in diesem «Transfer-Jass». Er ist diese Saison neben dem Finnen Mika Kallio als Testfahrer für das KTM-MotoGP-Bike unter Vertrag. Wenn er sich bei diesen Tests bewährt, dann ist Lüthi der Kronfavorit für die zweite KTM-Werkmaschine. Es liegt also zu einem schönen Teil an ihm, ob der MotoGP-Traum in Erfüllung geht.

Kein anderer verfügbarer Moto2-Pilot hat so viel Erfahrung wie Lüthi, der im September 30 Jahre alt wird. Die MotoGP-Piloten mit auslaufenden Verträgen, die zu günstigen Konditionen zu haben sind, sind zu haben, weil sie die Erwartungen bei ihren bisherigen Arbeitgebern nicht vollumfänglich erfüllt haben.

Auch Aegerter würde profitieren

Lüthi käme KTM vergleichsweise günstig. Mehr als eine halbe Million Franken Fixgage plus Prämien verlangt Manager Epp für seinen Schützling nicht – und mit «Interwetten» käme gleich noch ein wichtiger Sponsor ins Team.

Für Dominique Aegerter, den zweiten Moto2-Star aus der Schweiz, hätte ein Aufstieg seines Teamkollegen in die «Königsklasse» nur Vorteile: Er wäre im Team 2017 wieder die unumstrittene Nummer 1. Als zweiten Piloten würde Teamchef Fred Corminboeuf in diesem Falle wohl einen jungen Spanier oder Italiener verpflichten, der gleich die Sponsoren mitbringt und das Team nichts kostet.

Die Schweizer Moto2-Piloten 2016

Unvergessene Radsport-Geschichten

Alle Storys anzeigen

Hol dir jetzt die beste News-App der Schweiz!

  • watson: 4,5 von 5 Sternchen im App-Store ☺
  • Tages-Anzeiger: 3,5 von 5 Sternchen
  • Blick: 3 von 5 Sternchen
  • 20 Minuten: 3 von 5 Sternchen

Du willst nur das Beste? Voilà:

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
«In einem 7. Spiel entscheiden die Unterhosen»
Torhüter Philip Wüthrich besteht den ultimativen Belastungstest: Der SCB gewinnt gegen Zug 3:0 und nun folgt am Samstag Spiel 7. Bei Zug war nur Leonardo Genoni magisch.

Der SC Bern verliert am letzten Montag in Zug 2:6. Das Torhüter-Wechselspiel von Jussi Tapola ist das grosse Thema. Philip Wüthrich ist an den beiden Gegentreffern absolut unschuldig. Trotzdem holt ihn der SCB-Trainer nach dem 0:2 in der 18. Minute vom Eis und ersetzt ihn durch Adam Reideborn.

Zur Story