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Das Cape Epic startet mit einem kurzen Prolog. 26 Kilometer waren es dieses Mal. Ein Klacks. Ab heute Montag folgen sieben Etappen, auf denen die Fahrer täglich rund 100 Kilometer und 2000 Höhenmeter durch die afrikanisches Sommerhitze abstrampeln.
Mit dabei sind auch Werner und Alfred aus Frauenfeld. Doch schon nach rund 18 Kilometern passiert's: Werners Hinterrad geht in die Brüche. «Ich übersah in einer Abfahrt einen Stein – da hat's geknallt», erklärt der 54-Jährige das Unglück fast unbeeindruckt und ergänzt, «zum Glück bin ich nicht gestürzt.» Klar ist aber: Weiterfahren geht nicht. Ein Ersatzrad gibt's erst im Ziel. Oder von einer guten Fee, die grad zufällig in der Gegend ist. Die Fee kommt nicht vorbei. Also heisst es: tragen. Die beiden wechseln sich ab.
Denn Aufgeben ist keine Option. Oder zumindest nicht beim ersten Problem nach 18 Kilometern und rund einer Stunde Fahrzeit. «Aufgeben» steht nämlich auf jener Liste mit Worten, welche jeder Cape-Epic-Teilnehmer im Vorfeld möglichst aus seinem Wortschatz streicht. Genauso wie «die Nerven verlieren». In der Ruhe liegt beim Ausdauerevent die Kraft.
Was in solchen Situationen ebenfalls hilft: Humor. Beides beweisen Werner und Alfred im Ziel. «Die Zuschauer waren begeistert, als sie uns das eine Velo tragend vorbeijoggen sahen. Wenn so was passiert, bist du für diese nachher der Held. Aber unterwegs war's ‹än Schiissdräck›.» Sie lächeln. «Es kann ja nur noch besser werden. Jetzt haben wir das Pech für die ganze Woche verbraucht», hofft Werner.
Die beiden Ostschweizer bestritten zuvor schon einige Mehretappenrennen. Sie wissen trotz der misslichen Lage daher, dass es noch schlimmer hätte kommen können. Auf einer langen Etappe wäre die Situation kaum gut herausgekommen: «Dutzende Kilometer latschen, das schaffen wir dann nicht», sagt Werner.
Übrigens: die zwei Schweizer dürfen sich trotz ihres Zwischenfalls nicht über den Titel «Erstes Problem am Cape Epic 2016» freuen. Denn bei Halbprofi Charles Keey riss beim ersten Tritt in die Pedale die Kette.
Der Südafrikaner gibt seinen Ruhepuls mit 38 an. Und obwohl er mit der Erfahrung von sechs beendeten Epics weiss: Aufgeben ist keine Option, auf keinen Fall die Nerven verlieren und den Humor bewahren – der Herzschlag dürfte in diesem Moment ziemlich weit von seinem Ruhepuls entfernt gewesen sein.