«Es tut immer noch weh», sagte Josh Allen noch Monate nach der Niederlage im Playoff-Viertelfinal der letzten Saison. 36:42 mussten seine Buffalo Bills sich gegen die Kansas City Chiefs in der Verlängerung geschlagen geben. An der Offensive um Quarterback Allen lag das Scheitern aber nicht. Vielmehr war die Defensive einfach zu schwach. Dieses Problem könnte nun gelöst sein.
In den ersten beiden Spielen liessen sie nur 17 Punkte zu – der zweitbeste Wert in der NFL. Zudem forcierten sie sieben Turnover, keine andere Defensive schnappte der gegnerischen Offense das Ei so oft weg wie jene der Bills. So gelangen auch gegen Tennessee vier Interceptions, eine davon wurde von Linebacker Matt Milano zum Touchdown getragen. Die Titans waren in der Nacht auf Dienstag in Buffalo chancenlos. Denn nicht nur die Defense überzeugte, sondern auch die Offense machte ein sehr starkes Spiel.
Josh Allen warf beim 41:7 vier Touchdowns. Dabei gelang seinem Wide Receiver Stefon Diggs eine Glanzleistung. Der 28-Jährige fing zwölf Pässe und erzielte damit 148 Yards Raumgewinn sowie drei Touchdowns. Die Verbindung zwischen Allen und Diggs bereitet den gegnerischen Verteidigungen grosse Probleme, seit die Bills den Passempfänger 2020 aus Minnesota holten. Mit dieser Leistung festigte das Team von Coach Sean McDermott seinen Status als Favorit auf den Super-Bowl-Gewinn.
Ein Schreckmoment überschattete den Sieg der Bills jedoch. Buffalos Cornerback Dane Jackson musste nach einem Zusammenprall mit einem Mitspieler ins Spital gebracht werden. Als Jackson einen Gegenspieler zu Fall brachte, wollte ihm Tremaine Edmunds zu Hilfe eilen, traf aber seinen Mitspieler. Jacksons Kopf wurde dabei überstreckt und in den Nacken gedrückt. Trainer McDermott gab nach dem Spiel leichte Entwarnung: «Er kann seine Arme und Beine komplett bewegen, aber wir warten noch auf weitere Updates.»
Im zweiten Spiel der Nacht kristallisierte sich ein weiterer Kandidat auf den Super Bowl im nächsten Februar heraus. Die Philadelphia Eagles, die vor der Saison als Geheimfavorit galten, präsentierten sich bisher in hervorragender Form. Vor allem die Defense zeigte sich im Vergleich zum 38:35 in Detroit beim Heimsieg gegen die Minnesota Vikings deutlich verbessert.
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Die Eagles forcierten drei Turnover und liessen nur sieben Punkte zu. Das gegen ein Vikings-Team, das am ersten Spieltag noch die Green Bay Packers souverän bezwang. Besonders stach dabei Cornerback Darius Slay mit zwei Interceptions heraus. Doch auch die Offense von Philadelphia glänzte erneut. Quarterback Jalen Hurts, der noch vor der Saison von vielen kritisch betrachtet wurde, machte ein hervorragendes Spiel. Dem 24-Jährigen gelangen 333 Pass-Yards bei einer sehr starken Quote: 26 von 31 Pässen fanden ihr Ziel. Zusätzlich zu einem geworfenen erlief er zwei Touchdowns selbst.
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Die Eagles sind eines von nur drei Teams in ihrer Conference, welche die ersten beiden Spiele gewinnen konnten. In Minnesota hingegen wurde die Euphorie etwas gedämpft. Nach dem Sieg gegen Rivale Green Bay, bei dem Quarterback Kirk Cousins und vor allem Passempfänger Justin Jefferson eine sehr starke Leistung zeigten, bekundete die Offense in Philadelphia grosse Probleme. Nächste Woche gegen Detroit bietet sich den Vikings die Chance, gegen eine der schlechtesten Verteidigungen der Liga eine Reaktion zu zeigen.