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NFL: Saquon Barkley mit historischer Leistung – Wahnsinn in Woche 12

epa11739200 Philadelphia Eagles running back Saquon Barkley reacts after a play during the second half of the NFL game between the Philadelphia Eagles and the Los Angeles Rams in Inglewood, California ...
Über 300 Yards und zwei Touchdowns: Saquon Barkley führte Philadelphia mit einer historischen Performance zum Sieg.Bild: keystone

Dank Barkley hat die ganze NFL Angst vor Philly – Washington und Dallas drehen am Rad

Die Philadelphia Eagles sind wieder eines der besten Teams im American Football – und das liegt vor allem am überragend guten Runningback, der von der Konkurrenz kam. Derweil herrschte in Washington der Wahnsinn und hatten die Kansas City Chiefs um Patrick Mahomes erneut grosse Mühe. Das lief in Woche 12 der NFL.
25.11.2024, 15:4825.11.2024, 17:07
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Barkley macht Philadelphia perfekt

Eigentlich hätte der Besitzer der New York Giants, John Mara, den Runningback gerne behalten. Auf keinen Fall wollte er aber, dass Saquon Barkley zum Rivalen Philadelphia geht. Giants-GM Joe Schoen buhlte aber nur bedingt um den 27-Jährigen und so kam es, wie es kommen musste. Barkley unterschrieb in Philadelphia – und nimmt dort seither die gegnerischen Defensiven auseinander.

In der Nacht auf Montag zeigte er beim 37:20-Sieg gegen die Los Angeles Rams eine weitere Meisterleistung. Insgesamt 302 Yards Raumgewinn erzielte er durch seine 26 Läufe (255 Yards) und 4 Passfänge (47 Yards). Es ist der beste Wert seit neun Jahren und der neuntbeste in der Geschichte der NFL. Dabei gelangen Barkley 2 Touchdowns über mindestens 70 Yards. Die Verantwortlichen in New York dürften sich einmal mehr in den Hintern beissen.

Und eigentlich müssten die Giants sich beim Rest der NFL entschuldigen. Denn ein Runningback wie Barkley war wohl genau das, was den Philadelphia Eagles, die den Super Bowl der Saison 2022/23 verloren haben, noch gefehlt hatte. Barkley stellte nach dem Spiel seine Offensive Line, die ihm den Weg durch die gegnerische Defensive freigemacht hat, ins Scheinwerferlicht.

Der Sieg gegen die Rams war bereits der siebte in Serie und der neunte im elften Saisonspiel. Auch dank dem laufstarken Quarterback Jalen Hurts, Super-Receiver A. J. Brown (109 Yards, 1 Touchdown) und der starken Defense muss Philadelphia als einer der ganz grossen Titelanwärter gesehen werden.

Chiefs schon wieder mit viel Mühe

In der letzten Woche mussten sich die Kansas City Chiefs erstmals in dieser Saison geschlagen geben (21:30 gegen Buffalo) und nun hätten sie beinahe die nächste Niederlage folgen lassen. Und das ausgerechnet gegen die Carolina Panthers, die zuletzt zwar zwei schwache Teams geschlagen, davor aber kaum einen Fuss vor den anderen gebracht haben. Auch gegen Kansas City lag Carolina zur Pause bereits 9:20 zurück. Dank einer Steigerung nach der Pause und vor allem im Schlussviertel gelang dann aber tatsächlich noch der Ausgleich zum 27:27.

Doch wie es so oft ist, reichten Patrick Mahomes weniger als zwei Minuten, um sein Team doch noch vor der Verlängerung zum Sieg zu führen. Dank eines 33-Yard-Laufs brachte er die Chiefs in Reichweite für ein Field Goal, das Ersatzkicker Spencer Shrader, der ein perfektes Spiel lieferte, souverän verwandelte.

Trotz einer starken Leistung von Patrick Mahomes, der drei Touchdown-Pässe warf, bereitet den Chiefs die Defensive weiterhin Sorgen. 27 Punkte gelangen den Carolina Panthers in dieser Saison erst einmal. Wirklich nutzen konnten die Schwäche der Chiefs bisher aber erst die Bills. Mit zehn Siegen aus elf Spielen ist Kansas City nach wie vor das beste Team der AFC.

Wer soll diese Lions stoppen?

Ebenfalls bei zehn Siegen und nur einer Niederlage stehen die Detroit Lions. Das Team aus Michigan wusste dabei aber deutlich mehr zu überzeugen als Kansas City. So erzielten die Lions insgesamt 360 Punkte und damit 177 mehr, als sie zuliessen. Bei den Chiefs lautet das Verhältnis 270:218. Am Sonntag bezwang Detroit die Indianapolis Colts 24:6 und bewies dabei einmal mehr seine Defensivstärke und Flexibilität in der Offense.

Dass Quarterback Jared Goff keinen einzigen Touchdown-Pass warf und die Lions trotzdem souverän gewannen, ist eine Warnung an den Rest der Liga. Besonders das Runningback-Duo Jahmyr Gibbs (99 Yards, 2 Touchdowns) und David Montgomery (73 Yards, 1 Touchdown) wusste zu überzeugen, ausserdem verteilte Goff seine sicheren und präzisen Würfe auf sieben Spieler. Die Offensive Detroits zu stoppen, droht eigentlich für jedes Team ein Ding der Unmöglichkeit zu sein – zumal die Lions – Stand jetzt – alle Playoff-Spiele unter Dach spielen könnten.

Wahnsinn in Washington

Lange war es in Washington eine relativ unspektakuläre Angelegenheit. Zur Pause stand es nach je einem Field Goal erst 3:3. Auch weil Washington-Kicker Austin Seibert einen Versuch vergab und Dallas' Brandon Aubrey gleich zweimal verfehlte. Im dritten Viertel gelang den Commanders und den Cowboys immerhin je ein Touchdown, wirklich entschädigt wurden die Zuschauerinnen und Zuschauer dann aber in den letzten drei Minuten der Partie.

Erst reagierte Dallas mit einem Kickoff-Return-Touchdown zum 27:17 durch KaVontae Turpin auf Washingtons gerade gelungenen Touchdown. Nach einem weiteren Field Goal der Gastgeber und einem misslungenen Drive der Cowboys hatte Washington noch 33 Sekunden zum Ausgleich – und schaffte den tatsächlich um ein Haar. Quarterback Jayden Daniels fand Terry McLaurin, woraufhin dieser alle Verteidiger stehen liess und einen Touchdown zum 26:27 erzielte. Eigentlich hätte Washington nun ausgleichen können – doch Kicker Seibert verschoss den Extrapunkt.

Doch damit nicht genug des Wahnsinns. Weil Juanyeh Thomas den Onside Kick, bei dem die Commanders den Ball selbst hätten zurückerobern können, zum Touchdown trug, anstatt sich hinzulegen und das Spiel damit zu beenden, bekam Washington noch eine Chance.

Der tiefe Pass von Daniels im letzten Spielzug des Spiels landete jedoch in den Armen von Cowboys-Verteidiger Israel Mukuamu. So siegte Dallas nach einem völlig verrückten Finale tatsächlich zum erst vierten Mal in dieser Saison. Für Washington war es nach einem hervorragenden Saisonstart mit sieben Siegen aus neun Spielen nun die dritte Niederlage in Serie.

Von Nix kommt eine Menge

Aus diesem Grund wackelt auch Daniels' Favoritenrolle im Rennen um die Auszeichnung als Rookie of the Year. Und sein grösster Konkurrent ist dabei nicht Nummer-1-Pick Caleb Williams, der bei der 27:30-Niederlage seiner Chicago Bears gegen Minnesota ein gutes Spiel machte, sondern Bo Nix von den Denver Broncos. Dieser blieb beim 29:16-Sieg gegen Las Vegas zum dritten Mal in Serie ohne Interception und warf zwei Touchdowns – beide auf Lieblings-Anspielstation Courtland Sutton.

Seit der fünften Runde gelangen dem 24-jährigen Wunschspieler von Broncos-Trainer Sean Payton damit 15 Touchdown-Pässe bei nur 2 Interceptions. In dieser Phase wies er das ligaweit neuntbeste Passer-Rating auf und auch dank ihm ist Denver mit sieben Siegen aus zwölf Spielen ein sehr heisser Playoff-Kandidat.

Dezimierte 49ers werden dominiert

Ohne Stamm-Quarterback Brock Purdy, Star-Verteidiger Nick Bosa und weitere Leistungsträger mussten die San Francisco 49ers eine historische Pleite hinnehmen. Noch nie in 74 Begegnungen gingen sie gegen die Green Bay Packers so unter wie beim 10:38. Dabei machten die Gastgeber die Kräfteverhältnisse schon früh klar und liessen auch nach der 17:0-Führung nicht mehr nach. Einzig George Kittle sorgte mit seinem Touchdown zum 7:17 kurzzeitig für Hoffnung.

Mit fünf Siegen aus nun elf Spielen ist San Francisco in den letzten sechs Partien auf eine Erfolgsserie angewiesen, um doch noch die Playoffs zu erreichen. Aufgrund der in der Breite nicht besonders starken NFC bleibt die Tür für die 49ers aber weiterhin offen. Die Packers nehmen mit sechs Siegen in den letzten sieben Runden hingegen langsam Fahrt auf.

Josh Jacobs machte gegen die 49ers drei Touchdowns.Video: YouTube/NFL

Weitere Highlights

Beim 30:27-Sieg nach Verlängerung der Minnesota Vikings in Chicago war für einmal nicht Justin Jefferson der Star, sondern Jordan Addison. Der 22-Jährige erzielte 162 Yards Raumgewinn, einen Touchdown und sorgte gleich für mehrere Highlights:

Als die Lage bereits aussichtslos war, gelang Rookie-Quarterback Drake Maye von den New England Patriots gegen Miami immerhin noch dieser Touchdown-Pass auf Austin Hooper. Das Spiel endete 34:15 für die Dolphins.

Eine grosse Überraschung gelang den Tennessee Titans, welche die Houston Texans 32:27 bezwangen. Den entscheidenden Touchdown erzielte Chigoziem Okonkwo:

In einem Spiel, das nicht wirklich hielt, was man sich von ihm versprochen hatte, lieferten die Arizona Cardinals eine offensive Nicht-Leistung. Einziges Highlight bei der 6:16-Niederlage gegen die Seattle Seahawks war der Catch von Michael Wilson:

Seattle blieb offensiv zwar auch eher harmlos, doch half Safety Coby Bryant nach diesem Katastrophenpass von Cardinals-Quarterback Kyler Murray mit einem Touchdown aus. Dies zelebrierte er mit einer Hommage an Seahawks-Legende Marshawn Lynch:

Alle Resultate

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Hier geht es zu den Tabellen und zum Playoff Picture.

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