
Sag das doch deinen Freunden!
Beat Feuz setzt seine märchenhafte Rückkehr fort. In Kitzbühel fuhr er auf Platz 2, in der Weltcup-Abfahrt in Garmisch belegt der Emmentaler Platz 3. Bezwungen wird der «Kugelblitz» aus Schangnau nur von den überraschenden Alexander Aamodt Kilde aus Norwegen und Bostjan Kline aus Slowenien.
Im Sommer werden Sieger gemacht, heisst es in alpinen Kreisen. Der Spruch mag seine Berechtigung haben, doch für Beat Feuz gelten offenbar andere Gesetze. Erst vor vier Monaten wurde der 28-Jährige an der rechten Achillessehne operiert. Vorher musste er schon elfmal wegen seines rechten Knies unters Messer, nun scheint sein Comeback erneut geglückt.
Wie schafft man das? «Ein Athlet, der sich zum ersten Mal verletzt, hat sicher mehr Mühe, zurückzukommen», sagt Feuz im Interview mit der «Schweiz am Sonntag». «Ich kenne mich mit Verletzungen besser aus als mit einer normalen Saisonvorbereitung.»
Die Konkurrenten schwanken zwischen Anerkennung und Erstaunen, die Trainer verneigen sich, die Medien überbieten sich mit Superlativen. «Phänomen» und «Genie» haben nicht erst seit vergangenem Samstag Hochkonjunktur. Er selbst scheint für seine starke Leistung keine Erklärung zu haben: «Ich bin wirklich gut Ski gefahren. Eigentlich fehlte mir das Training für so eine Leistung», so Feuz zum Sonntagsblatt.
Er sei ein «Gefühlsskifahrer», was ihm manchmal zum Verhängnis werde. «Doch gerade nach Verletzungen ist dies hilfreich, weil man nicht auf Dinge fixiert ist, sondern alles einfach auf sich zukommen lässt.» Als sich 2012 sein Knie nach einer Operation entzündet hatte, schien die Karriere des Emmentalers gefährdet. «Aber ich hatte immer das Gefühl, dass es noch nicht vorbei ist für mich.»
Er spüre aber schon, dass er seinen Körper mit dem Spitzensport stark beanspruche: «Entweder zwickt das Knie oder die Achillessehne. Irgendetwas zwickt bei mir immer», so Feuz zur Zeitung.
Das nächste Ski-Weltcup-Rennen findet für Feuz am 6. Februar im südkoreanischen Jeongseon statt. (lhr)