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1 Minute, 33 Sekunden, 21 Hundertstel – bei der Hausbergkante stellt Beat Feuz eine Bestzeit auf, die von keinem Gegner auch nicht annähernd erreicht wird. Der am Ende zweitplatzierte Franzose Valentin Giraud Moine kommt Feuz mit 56 Hundertstel Rückstand am nächsten.
Doch als der Schangnauer in Richtung Traverse einbiegt, geschieht es: Genau auf der Kuppe erhält Feuz einen Schlag, die Ski gehen in die Höhe, der 29-Jährige kann seine Arbeitsgeräte nicht mehr kontrollieren und landet im Fangnetz.
«Ich bi eifach uh huere schnell gsi», beschreibt Feuz im SRF-Interview, weshalb es zum Sturz gekommen sei. Als es ihm die Ski gelupft habe, habe er gemerkt, dass es ins Netz gehe.
Weil er auf den Aufprall gefasst ist und sich darauf vorbereiten kann, hat der gestrige Dritte des Super-G Glück im Unglück. «Es tut mir nichts weh. Ich konnte es so steuern, dass ich mit dem Rücken ins Netz flog, deshalb hat es mir auch die Ski nicht verdreht.»
Weil Feuz es nicht bis ins Ziel schafft, darf sich Dominik Paris als Sieger der Hahnenkamm-Abfahrt feiern lassen. Es ist nach 2013 bereits der zweite Triumph des Südtirolers in Kitzbühel. «Es sind schon brutal grosse Emotionen, die man in so einem Moment hat», strahlt Paris im SRF über seinen Erfolg an einem perfekten Wintertag mit Sonnenschein, blauem Himmel und pickelharter Piste.
Paris gewinnt vor zwei überraschenden Franzosen. Valentin Giraud Moine büsst auf den Sieger 0,21 Sekunden ein, Johan Clarey 0,33 Sekunden.
Als bester Schweizer wird Carlo Janka Fünfter. Ihm fehlen für den Sieg 44 Hundertstel, für einen Podestplatz hätte der Bündner 11 Hundertstel schneller fahren müssen. «Fünfter ist schon gut, aber das Ziel war der Sieg oder das Podest», meint Janka. Das Warten auf einen Schweizer Sieg in der Abfahrt von Kitzbühel dauert damit an. Zuletzt triumphierte Didier Cuche im Jahr 2012.