Sport
Super League

Young Boys drehen Partie in Basel und bauen Vorsprung weiter aus

Super League, 16. Runde
Basel – YB 1:3 (1:0)
Lugano – Xamax 2:2 (1:0)
Zürich – GC 2:0 (0:0)
Berns Roger Assale, links, im Kampf um den Ball gegen Basels Taulant Xhaka, rechts, im Fussball Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem FC Basel 1893 und dem BSC Young Boys im Stadion St. Ja ...
Basel war oft in der Defensive und gab eine 1:0-Führung aus der Hand.Bild: KEYSTONE

YB dreht Partie in Basel und hat nach 16 Spielen 18 Punkte Vorsprung – FCZ gewinnt Derby 

Die Young Boys bleiben in der Super League das Mass der Dinge. Im Spitzenkampf gegen Basel siegten die Berner trotz Pausenrückstand 3:1. YB kam damit zum ersten Auswärtssieg in Basel seit sechseinhalb Jahren.
02.12.2018, 18:38
Mehr «Sport»

Basel – YB 1:3

Die Young Boys verdienten sich den Sieg im Spitzenkampf dank einer Leistungssteigerung nach der Pause. Mohamed Camara, Miralem Sulejmani und Christian Fassnacht schossen für die Berner die Tore zur Wende, nachdem Basel in der 1. Halbzeit durch Albian Ajeti in Führung gegangen war.

Ein erstes Indiz, mit welchem Selbstvertrauen der Meister derzeit ausgestattet ist, lieferten die Berner im St.-Jakob-Park bereits in den Startminuten. YB setzte im fremden Stadion die Basler mit hohem Pressing sogleich unter Druck. Das Team von Gerardo Seoane liess keinen Zweifel daran aufkommen, dass die dunkle Serie – die Young Boys warteten in Basel seit sechseinhalb Jahren auf einen Sieg – schnellstmöglich beendet werden soll.

Nach 5 Minuten hatte FCB-Goalie Jonas Omlin erstmals Glück bekundet, als nach einem Ausflug ein Kopfball von Loris Benito knapp am linken Posten vorbeiflog. YB investierte von Beginn an viel, da die Berner die gute Startviertelstunde allerdings ohne Tor abschlossen, stand es nach 16 Minuten und der ersten FCB-Möglichkeit entgegen dem Spielverlauf 1:0. Albian Ajeti setzte sich auf der rechten Seite durch und schob eine Flanke von Aldo Kalulu und einen Kopfball von Captain Fabian Frei später den Ball selber zum Führungstreffer an YB-Goalie David von Ballmoos vorbei ins Tor.

Es war ein Treffer, der in beiden Teams seine Wirkung entfaltete. Die Young Boys wollten umgehend reagieren, den Angriffen lag bis zur Pause allerdings zu oft der Makel zu Grunde, dass sie zuweilen etwas gar wild ausgeführt wurden. Dennoch verhinderte nach einer halben Stunde und Jean-Pierre Nsames Kopfball nur der Pfosten einen YB-Ausgleich. Basel dagegen fasste nach der Führung Mut und suchte seine Chance fortan in schnellen Konterangriffen. Besonders Topskorer Ajeti erwies sich dabei als steter Unruheherd im FCB-Angriff.

Basels Taulant Xhaka, rechts, erhaelt von Schiedsrichter Fedayi San, Mitte, die gelbe Karte im Fussball Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem FC Basel 1893 und dem BSC Young Boys im Stadio ...
Taulant Xhaka kriegt von Schiedsrichter Fedayi San die Gelbe Karte gezeigt. Bild: KEYSTONE

Nach der Pause spielten die Young Boys ihre Angriffe allerdings mit der nötigen Ruhe zu Ende. Verteidiger Mohamed Camara sorgte nach 70 Minuten nach einem bereits abgewehrten Corner für den verdienten Ausgleich. Dem Treffer hing allerdings der Makel an, dass dem Corner ein Foulspiel an Taulant Xhaka vorangegangen war. Der Ausgleich beflügelte das Team von Seoane, während sich Basel immer vehementer zurückzog. Zehn Minuten nach dem Ausgleich sorgte Miralem Sulejmani mittels Freistoss für die späte YB-Führung. Sein als Hereingabe geplanter Standard landete ohne Berührung eines Mit- oder Gegenspielers im Tor. In der letzten Minute der regulären Spielzeit sorgte Christian Fassnacht für die Entscheidung. 

Zürich – GC 2:0

Der FC Zürich dominierte das Derby gegen die Grasshoppers deutlich. Dank Toren von Salim Khelifi und Stephen Odey kam er zu einem diskussionslosen Sieg gegen einen schwachen Gegner.

Das 272. Zürcher Derby bot den Grasshoppers die grosse Chance, sich in der Tabelle etwas nach vorne zu orientieren und den Rückstand auf den Stadtrivalen im Idealfall auf einen Zähler zu reduzieren. Doch von Zuversicht und Enthusiasmus war bei GC nichts zu sehen. Die zuletzt zwei Siege in Folge (gegen Xamax und St. Gallen) beflügelten das Spiel der Mannschaft von Thorsten Fink nicht. Erstaunlich hilflos schlitterte der Tabellenvorletzte in die neunte Saisonniederlage.

Der erste Schuss in Richtung gegnerisches Tor gelang den Grasshoppers erst kurz nach der Pause, als ein Kopfball von Verteidiger Cédric Zesiger knapp am Tor vorbei flog. Es blieb bis zum Ende die beste Chance des Rekordmeisters. Aus dem Spiel heraus brachte Finks Truppe nichts Nennenswertes zustande und verliess nach 90 Minuten den Letzigrund mit der Ausbeute von zwei Schüssen, 22 weniger als der FC Zürich.

Der FCZ scheiterte einige Mal am eigenen Unvermögen oder am guten GC-Goalie Heinz Lindner, bevor Salim Khelifi in der 52. Minute das längst überfällige 1:0 erzielte. Die Abwehr der Grasshoppers sah dabei ähnlich unglücklich aus wie beim zweiten Gegentreffer in der 83. Minute durch Stephen Odey. Nicht nur den Verteidigern, sondern der gesamten GC-Mannschaft fehlte die nötige Entschlossenheit, um im Derby zu bestehen oder zumindest für einzelne Höhepunkte zu sorgen. «Wir konnten unsere Qualitäten nicht so abrufen wie gewünscht», resümierte Fink die Partie.

Grasshopper Goalie Heinz Lindner waehrend der Superleague Fussballpartie zwischen dem FC Zuerich und dem Grasshopper Club Zuerich am Sonntag, 2. Dezember 2018 im Letzigrund Stadion in Zuerich. (KEYSTO ...
Torhüter Heinz Lindner war der beste Grasshopper.Bild: KEYSTONE

Der FC Zürich war drei Tage nach der Niederlage in der Europa League gegen die Zyprioten von Larnaca von der ersten Minute an bereit. In kurzen, regelmässigen Abständen erspielte sich der Cupsieger vor über 14'000 Zuschauern Torchancen und hinterliess bald mal den Eindruck, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis die Treffer fallen. Der FCZ stiess dank dem ersten Sieg nach zuletzt einem Remis und einer Niederlage auf Platz 3 vor. (sda)

Lugano – Xamax 2:2

Dank einem Freistosstor von Raphael Nuzzolo in der 92. Minute hat Aufsteiger Neuchâtel Xamax in Lugano ein 2:2 herausgeholt - sein siebtes Unentschieden in der laufenden Saison.

Da die Mannschaft von Trainer Michel Decastel jedoch erst zweimal gewonnen hat (beim zweiten Mal gegen Lugano), klafft immer noch ein Graben von vier Punkten zwischen dem Schlusslicht aus dem Neuenburgischen und den vor ihm liegenden Lugano und GC.

Lugano's player Fulvio Sulmoni, right, fights for the ball with, Xamax' s player Raphael Nuzzolo left, during the Super League soccer match FC Lugano against FCS Neuchatel Xamax, at the Corn ...
Einmal mehr war Raphael Nuzzolo der Matchwinner für Xamax.Bild: TI-PRESS

Die Punkteteilung im Cornaredo war gerecht. Die Tessiner, die schon im Cup-Achtelfinal daheim gegen Xamax nach 90 Minuten nicht über ein 1:1 hinausgekommen waren, erarbeiteten sich nur eine reelle Chance mehr als die Neuenburger. Es war ein von Jonathan Sabbatini ohne Überzeugung geschossener Handspenalty, den Goalie Laurent Walthert abwehrte. Sabbatini hätte zu diesem Zeitpunkt, nach 51 Minuten, das 2:0 markieren können.

Im Spiel ergab sich das Kuriosum, dass sich sowohl die beiden Tore der Luganesi als auch jene der Romands aufs Haar glichen. Lugano war mit zwei Kopfballstafetten auf zwei Flanken (Freistoss, Corner) erfolgreich. Beim ersten Mal legte Mijat Maric auf, bei zweiten Mal Miroslav Covilo - zwei Defensivspieler also, deren Vorarbeit jeweils Carlinhos verarbeitete. Die beiden Neuenburger Tore wiederum entstanden auf Freistösse und trugen die Handschrift Nuzzolos. Der Doyen unter den Goalgettern der Liga schlenzte den Ball zweimal so präzis unter die Latte, dass Luganos Goalie David Da Costa nichts ausrichten konnte. 

Die Tabelle

Bild
tabelle: srf

Die Telegramme

Basel - Young Boys 1:3 (1:0)
29'491 Zuschauer. - SR San.
Tore: 16. Ajeti 1:0. 69. Camara 1:1. 79. Sulejmani 1:2. 89. Fassnacht 1:3.
Basel: Omlin; Widmer, Cömert, Xhaka, Balanta (58. Okafor); Frei, Serey Die, Zuffi, Petretta (68. Riveros); Kalulu (77. Oberlin), Ajeti.
Young Boys: Von Ballmoos; Mbabu, Camara, Lauper, Benito; Sulejmani (84. Bertone), Aebischer, Sanogo, Fassnacht; Nsame (93. Moumi Ngamaleu), Assalé (88. Garcia).
Bemerkungen: Basel ohne Van Wolfswinkel (gesperrt), Stocker, Bua, Campo, Suchy und Zambrano (alle verletzt). Young Boys ohne Von Bergen, Sow, Schick, Wüthrich und Lotomba (alle verletzt). 30. Kopfball von Nsame an den Pfosten. 89. Gelb-Rote Karte gegen Mbabu. Verwarnungen: 26. Balanta (Foul). 28. Lauper (Foul). 37. Mbabu (Foul). 69. Xhaka (Reklamieren). 89. Cömert (Foul). 89. Frei (Foul). 

Zürich - Grasshoppers 2:0 (0:0)
14'101 Zuschauer. - SR Schnyder. -
Tore: 52. Hekuran Khelifi (Kololli) 1:0. 83. Odey (Pa Modou) 2:0.
Zürich: Brecher; Nef (91. Mirlind Kryeziu), Bangura, Maxsö; Winter, Palsson, Kryeziu, Pa Modou; Hekuran Khelifi (91. Marchesano), Odey, Kololli (86. Domgjoni).
Grasshoppers: Lindner; Lavanchy (82. Sukacev), Ajeti, Zesiger, Doumbia (71. Jeffrén); Diani; Ngoy, Bajrami, Kamber (71. Cvetkovic), Bahoui; Pinga.
Bemerkungen: Zürich ohne Aliu, Baumann, Ceesay, Kempter, Omeragic, Rohner, Rüegg, Schönbächler, Sauter (alle verletzt) und Sohm (krank). GC ohne Basic, Djuricin, Holzhauser, Nathan, Rhyner, Sigurjonsson und Tarashaj (alle verletzt). Verwarnungen: 5. Kamber. 15. Palsson (beide Foul). 27. Kryeziu (Reklamieren). 33. Ajeti (Foul). 62. Winter. 62. Doumbia. 68. Nef. 68. Zesiger (alle Unsportlichkeit). 70. Lavanchy (Foul). 

Lugano - Neuchâtel Xamax 2:2 (1:0)
2466 Zuschauer. - SR Hänni. -
Tore: 22. Carlinhos (Maric) 1:0. 54. Nuzzolo (Freistoss) 1:1. 80. Carlinhos (Covilo) 2:1. 93. Nuzzolo (Freistoss) 2:2.
Lugano: Da Costa; Maric, Covilo, Sulmoni; Masciangelo, Sabbatini (72. Macek), Piccinocchi, Vecsei, Mihajlovic; Bottani (83. Kryeziu), Carlinhos.
Neuchâtel Xamax: Walthert; Gomes, Sejmenovic, Oss, Kamber; Di Nardo (83. Ademi), Pickel; Veloso, Doudin, Tréand (78. Ramizi, 92. Koné); Nuzzolo.
Bemerkungen: Lugano ohne Daprelà, Gerndt (beide gesperrt), Crnigoj, Brlek, Janko (alle verletzt), Yao, Manicone und Krasniqi (alle nicht im Aufgebot). Neuchâtel Xamax ohne Djuric, Cicek, Karlen, Le Pogam und Mulaj (alle verletzt). 51. Walthert hält Handspenalty von Sabbatini. Verwarnungen: 54. Gomes (Reklamieren), 68. Tréand (Foul), 69. Di Nardo (Foul), 84. Macek (Foul), 88. Vecsei (Foul), 88. Ramizi (Foul). 

(zap/sda)

Die Super League im Zeitraffer – wie sich die Liga seit 1980 verändert hat

1 / 42
Die Super League im Zeitraffer – wie sich die Liga seit 1980 verändert hat
Meister: FC Zürich. Absteiger: CS Chênois.
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
38 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
EhrenBratan. Hääää!
02.12.2018 18:02registriert April 2018
Geiler Match! Viele Emotionen! Aber die Ausreden von F. Frei... Peinlich, sorry. Das Wetter, der Schiri... Mimimimimi
Hopp YB!💛🖤
17830
Melden
Zum Kommentar
avatar
Herr Ole
02.12.2018 18:18registriert Dezember 2017
Hat irgendwer gesehen, was Mbabu bei seiner zweiten gelben Karte gemacht hat?
1405
Melden
Zum Kommentar
avatar
derEchteElch
02.12.2018 17:58registriert Juni 2017
Ich schäme mich für Basel. Hey furchtbar, anders kann man das nicht mehr beschreiben. Was hat diese unfähige Führung mit dem Verein gemacht?
1157
Melden
Zum Kommentar
38
Warum das neue Trikot der Schweizer Fussball-Nati blaue Elemente hat
Der Schweizer Fussballverband hat die neuen Heim- und Auswärtstrikots der Nationalmannschaft für die EM in Deutschland präsentiert. Während das Heimtrikot klassisch daher kommt, überraschen im Auswärtstrikot blaue Akzente. Was dahinter steckt.

Rot und weiss – das Heimtrikot der Fussball-Nati ist ein Klassiker. Es hat einen Rundhalsauschnitt erhalten und sei «eine Hommage an die Schweizer Kultur», heisst es in der Medienmitteilung. «Die von traditioneller Schweizer Tracht inspirierte Edelweissblüten-Grafik vereint das kulturelle Erbe des Landes mit seiner alpinen Eleganz.»

Zur Story