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Beim Meister, der sich vor der Partie vom abtretenden Captain Steve von Bergen sowie von Kevin Mbabu, Loris Benito, Thorsten Schick und dem bereits im Winter weitergezogenen und in Bern weilenden Sékou Sanogo verabschiedete, erhielt die dank vier Siegen aus den vorangegangenen sechs Spielen auf den 3. Platz vorgerückte Mannschaft von Thomas Häberli wie erwartet keine Geschenke.
YBs Trainer Gerardo Seoane nominierte bis auf eine Ausnahme – Nicolas Moumi Ngamaleu wich für Schick – seine beste Elf, die mit der Pokalübergabe vor Augen auch im Stile des dominanten Meisters auftrat, der sie ist. Die Berner liessen hinten so gut wie nichts zu und spielten den Gegner vorne wiederholt schwindlig.
REPLAY: Moumi Ngamaleus Traumtor gegen Luzern. #YBFCL #BSCYB pic.twitter.com/84oza8SNOS
— 𝗕𝗦𝗖 𝗬𝗢𝗨𝗡𝗚 𝗕𝗢𝗬𝗦 (@BSC_YB) 25. Mai 2019
Bei den Bernern flossen zum Abschluss einer rekordreichen Saison Freudentränen. Als Torschütze zum 4:0 erlebte Steve von Bergen einen fast schon kitschigen Abschied. Der Captain traf in der 75. Minute nach einem Freistoss von Christian Fassnacht zum ersten Mal für YB und zum erst dritten Mal in seiner Karriere.
REPLAY: Da ist das Tor von STEEEEEEEVE VON BERGEN 💛🖤🏆 #YBFCL #BSCYB #YBFOREVER #YBMEISTER2019 pic.twitter.com/81nm9fz7rz
— 𝗕𝗦𝗖 𝗬𝗢𝗨𝗡𝗚 𝗕𝗢𝗬𝗦 (@BSC_YB) 25. Mai 2019
Fast wäre der inferiore Absteiger GC im Tessin doch noch zum ersten Sieg seit dem 25. November letzten Jahres gekommen. Die Zürcher lagen gegen das anfangs dominante, aber zusehends verkrampfte Lugano bis zur 86. Minute mit 3:2 vorne, ehe Brlek das Heimteam kurz nach seiner Einwechslung mit einem satten Distanzschuss erlöste. Dank günstiger Umstände - Luzern verlor bei YB 0:4, St. Gallen spielte gegen den FC Zürich 1:1 und Thun gewann in Sitten «nur» 1:0 - reichte der Punkt, um sich den 3. Platz zurückzuerobern.
Wie 2017 spielt Lugano nächste Saison in der Gruppenphase der Europa League. Auch damals hatte eine starke Rückrunde zum Sprung vom 8. auf den 3. Platz verholfen. Prämien von vier Millionen Franken sind der Mannschaft von Fabio Celestini damit gewiss.
Vor der letzten Runde hatte Lugano als Tabellenvierter dank dem Abschlussgegner GC die besten Karten für den wertvollen 3. Schlussrang gehalten. In dem von vielen Fehlern geprägten Spiel gegen den abgeschlagenen Absteiger manövrierten sich die Tessiner dann in eine prekäre Lage. Sie gaben zweimal eine Führung preis, für die Armando Sadiku und Mattia Bottani mit ihren Treffern gesorgt hatten, verpassten das 3:1 auf haarsträubende Weise (Bottani dribbelte sich alleine vor Heinz Lindner ins Aus) und gerieten durch zwei Gegentore zwischen der 62. und der 70. Minute ins Hintertreffen. GCs Djibril Diani half dem Heimteam bei dessen verzweifelten Bemühungen schliesslich mit einer Gelb-Roten Karte mit. In Überzahl erlöste Brlek Lugano keine zwei Minuten nach seiner Einwechslung mit dem Lucky Punch.
Die nur noch rund 21'000 Zuschauer bekamen einen Match mit eigenartigen Voraussetzungen präsentiert. Die Xamaxiens schonten im Hinblick auf die Barrage sechs an sich einsatzfährige Spieler – zumeist solche, die für das Barrage-Hinspiel gegen Aarau oder Lausanne-Sport gesperrt gewesen wären.
Die Massnahme von Trainer Stéphane Henchoz war verständlich. Aber mit dem Rumpfkader war gegen Basel nicht viel auszurichten. Die Basler waren klar überlegen und hätten aufgrund der Chancenanteile in der Pause wesentlich deutlicher führen müssen als durch das das sechste Saisontor von Samuele Campo, der nach 26 Minuten mit einem geschlenzten Freistoss via Latte traf.
Für die Mannschaft von Trainer Marcel Koller ging es um nichts mehr, es sei denn um die Aufbesserung der Zahlenbilanzen. So holten die Basler aus den 18 Spielen der Rückrunde 12 Siege bei nur einer Niederlage (1:3 in Bern). Und in der gesamten Rückrunde haben sie gegenüber YB nur einen Punkt eingebüsst. Die weiteren 19 Punkte Rückstand hatten die sich im Herbst eingehandelt.
Aus einer schwachen Position verbesserten sich die Berner Oberländer mit einer guten Leistung in den 4. Schlussrang, dank dem sie die Qualifikation zur Europa League werden bestreiten können.
Drei Tage nachdem er mit einem 3:0-Sieg bei den Grasshoppers alle Abstiegsgefahr gebannt hat, enttäuschte der FC Sion auf der ganzen Linie. Die Berner Oberländer nutzten dies, um als knappe, aber hochverdiente Sieger vom Platz zu gehen. In der ersten Halbzeit reichte es ihnen trotz klarer Überlegenheit nur zu einem Lattenschuss von Moreno Costanzo, aber Verteidiger Chris Kablan, kein Torschütze vom Dienst, holte das Versäumte mit dem 1:0 nach gut einer Stunde nach.
Die Sittener hatten bis fast zuletzt keine nennenswerte Chance und hätten dennoch beinahe einen Punkt geholt. Thuns Goalie Guillaume Faivre musste den Abschlussversuch des eingewechselten Moussa Djitté nach 88 Minuten eine erstklassige Parade zeigen, um den Sieg zu retten.
St. Gallen hat am Schluss der Saison gleich viele Punkte wie der Dritte Lugano. Aber St. Gallen wird Sechster und damit nicht europäisch. Das 1:1 beim FCZ ist für die Ostschweizer ärgerlich.
Der FC St. Gallen hätte eine Saison mit viel Auf und Ab auf prächtige Weise und mit der direkten Qualifikation für die Europa League beenden können. Wegen einer deutlich schwächeren zweiten Hälfte mussten die Ostschweizer dem FC Zürich jedoch ein Unentschieden zugestehen. Kurz vor der Nachspielzeit vergab Majeed Ashimeru aus bester Position eine riesige Chance, indem er den Ball knapp am Pfosten vorbeizog.
Young Boys - Luzern 4:0 (1:0)
31'120 Zuschauer. - SR Bieri.
Tore: 27. Hoarau (Freistoss Garcia) 1:0. 49. Fassnacht (Schick) 2:0. 72. Ngamaleu (Fassnacht) 3:0. 75. Von Bergen (Freistoss Schick) 4:0.
Young Boys: Von Ballmoos; Mbabu (80. Lotomba), Von Bergen (88. Assalé), Benito, Garcia; Schick, Lauper (70. Ngamaleu), Sow, Fassnacht; Hoarau, Nsame.
Luzern: Zibung; Schwegler, Lucas, Custodio, Sidler; Ndenge, Voca; Vargas, Schulz, Schürpf (86. Schneuwly); Eleke (64. Demhasaj).
Bemerkungen: Young Boys ohne Sulejmani, Aebischer und Camara (alle verletzt). Luzern ohne Knezevic und Juric (beide verletzt), Lustenberger, Salvi, Ugrinic, Feka und Rodriguez (nicht im Aufgebot). Benito, Mbabu, Schick und Von Bergen bei YB offiziell verabschiedet. 42. Lattenschuss Nsame.
Verwarnungen: 27. Voca (Foul). 33. Mbabu (Foul). 46. Vargas (Unsportlichkeit). 59. Von Bergen (Foul). 74. Sidler (Foul).
Lugano - Grasshoppers 3:3 (1:1)
4819 Zuschauer. - SR Klossner.
Tore: 39. Sadiku (Lavanchy) 1:0. 44. Zesiger (Mallé) 1:1. 47. Bottani (Maric) 2:1. 62. Ngoy 2:2. 70. Djuricin 2:3. 86. Brlek (Bottani) 3:3.
Lugano: Baumann; Daprelà, Maric, Sulmoni; Lavanchy, Vecsei (74. Covilo), Sabbatini (84. Brlek), Crnigoj (74. Mihajlovic); Bottani, Sadiku, Gerndt.
Grasshoppers: Lindner; Cabral, Zesiger, Diani, Asllani; Basic; Ngoy (74. Goelzer), Mallé (91. Mergim Bajrami), Nedim Bajrami; Rustemoski (52. Taipi), Djuricin.
Bemerkungen: Lugano ohne Carlinhos, Piccinocchi, Janko, Da Costa und Macek (alle verletzt). Grasshoppers ohne Ajeti, Arigoni, Cvetkovic, Kamber, Kastrati, Lika, Nathan, Pusic, Rhyner (alle verletzt), Matic, Caiuby, Pinga, Ravet und Sigurjonsson (alle nicht im Aufgebot). 66. Pfostenschuss Lavanchy. 78. Gelb-Rote Karte gegen Diani (Foul).
Verwarnungen: 34. Diani (Foul). 47. Bottani (Unsportlichkeit). 50. Sabbatini (Foul). 70. Djuricin (Unsportlichkeit).
Sion - Thun 0:1 (0:0)
8500 Zuschauer. - SR Jaccottet.
Tor: 62. Kablan (Sorgic) 0:1.
Sion: Fayulu; Maçeiras, Bamert, Ndoye, Lenjani; Zock (72. Aguilar), Song; Itaitinga, Toma, Carlitos (55. Fortune); Kasami (62. Djitté).
Thun: Faivre; Glarner, Gelmi, Stillhart, Kablan; Fatkic; Spielmann (74. Da Silva), Costanzo, Bigler, Ferreira (61. Salanovic); Sorgic.
Bemerkungen: Sion ohne Neitzke, Kouassi (beide gesperrt), Abdellaoui, Khasa, Angha, Fickentscher, Grgic, Mveng und Raphael (alle verletzt). Thun ohne Hediger, Tosetti, Rodrigues, Sutter, Hunziker und Karlen (alle verletzt). 40. Costanzo schiesst Freistoss an die Latte.
Verwarnungen: 25. Toma (Reklamieren), 39. Zock (Foul), 43. Bigler (Foul), 72. Song (Foul), 79. Fatkic (Foul).
Basel - Neuchâtel Xamax 4:1 (1:0)
21'275 Zuschauer. - SR Schnyder.
Tore: 26. Campo (Freistoss) 1:0. 56. Campo (Van Wolfswinkel) 2:0. 78. Riveros (Campo) 3:0. 89. Ademi 3:1. 90. Von Moos (Van Wolfswinkel) 4:1.
Basel: Hansen (81. Signori); Xhaka, Cömert, Kaiser, Riveros; Frei (79. Suchy); Zhegrova, Zuffi, Campo, Okafor (74. Von Moos); Van Wolfswinkel.
Neuchâtel Xamax: Minder; Pickel, Huyghebaert, Di Nardo, Santana, Kamber (79. Qela); Nuzzolo (58. Ademi), Veloso, Corbaz, Tréand (58. Ramizi); Karlen.
Bemerkungen: Basel ohne Kuzmanovic, Omlin, Stocker, Widmer, Zambrano und Balanta (alle verletzt). Neuchâtel Xamax ohne Doudin, Sejmenovic (beide gesperrt), Serey Die, Walthert, Xhemajli, Pululu, Ramizi und Djuric (alle geschont für die Barrage). 22. Lattenschuss Veloso.
Verwarnungen: 28. Okafor (Foul).
Zürich - St. Gallen 1:1 (0:1)
12'013 Zuschauer. - SR San.
Tore: 16. Guillemenot (Barnetta) 0:1. 50. Khelifi (Charabadse) 1:1.
Zürich: Brecher; Omeragic (74. Untersee), Nef (90. Pa Modou), Bangura, Charabadse; Domgjoni (80. Kololli), Sohm; Khelifi, Marchesano, Schönbächler; Odey.
St. Gallen: Stojanovic; Hefti, Nuhu, Vilotic, Wittwer; Quintilla (88. Itten); Sierro, Barnetta, Ashimeru, Quintilla, Sierro; Barnetta, Kutesa, Guillemenot (71. Rapp), Kutesa.
Bemerkungen: Sion ohne Winter, Hekuran Kryeziu, Aliu und Ceesay (alle verletzt). St. Gallen ohne Wiss und Lüchinger (beide verletzt).
Verwarnungen: 48. Domgjoni (Foul), 63. Nuhu (Foul), 78. Odey (Foul). 81. Bangura (Foul). (abu/sda)