Was bedeuten 7,38 Millionen Minuten? Was bedeuten 123'144 Stunden – oder 5131 Tage. In einen besser verständlichen Zeitbegriff übertragen, sind es 14 Jahre. 123'144 Stunden liegen also zwischen dem Tag, an dem Roger Federer als 22-Jähriger erstmals die Nummer 1 der Tenniswelt wurde, und dem Tag, an dem er als bestaunter, bewunderter und weltweit verehrter Veteran zum bislang letzten Mal den Thron besteigt. Die 123'144 Stunden werden nächsten Montag ablaufen, wenn der Computer der ATP ausspucken wird: 1. Roger Federer, 2. Rafael Nadal.
Federer:
— ABN AMRO WTT (@abnamrowtt) 16. Februar 2018
✅ More than 14 years since he first claimed the top ATP Ranking
✅ Extending his record for most weeks spent at No. 1, with 302 weeks
✅ Record for oldest No.1 at 36
✅ Record for the most time elapsed to return to No.1 since the last time pic.twitter.com/667JpXTwez
Mit den 14 Jahren zwischen Februar 2004 und Februar 2018 setzt Federer eine weitere schier unglaubliche Marke, an die vielleicht auch in aller Zukunft keiner herankommen wird. Man muss sich nur vorstellen, was diese Zeitspanne bedeutet.
How things can change... 🖼️ February 2018 ⬅️February 1999#abnamrowtt pic.twitter.com/XMESzMneI3
— ABN AMRO WTT (@abnamrowtt) 16. Februar 2018
Kann ein Profi mit 22 Jahren die Nummer 1 werden? Ja. Dies ist sogar das durchschnittliche Alter, in dem viele grosse Spieler erstmals an die Spitze gekommen sind: Jimmy Connors, Björn Borg, John McEnroe, Ivan Lendl, Pete Sampras, Jim Courier, Marat Safin, Lleyton Hewitt und Rafael Nadal.
Der jüngste Weltranglisten-Erste war Hewitt mit 20 Jahren und 8 Monaten, der älteste war Lendl mit 22 Jahren und 11 Monaten. Um es Federer nachzumachen, hätte selbst Hewitt im höheren Alter von fast 35 Jahren noch der Beste sein müssen. Die älteste Nummer 1 war bislang Andre Agassi mit 33 Jahren und 133 Tagen.
36 years 195 days...@RogerFederer continues to raise the bar in our sport. Congratulations on yet another remarkable achievement!!
— Andre Agassi (@AndreAgassi) 16. Februar 2018
Der grösste zeitliche Abstand, in dem ein Spieler zum ersten und (bislang) letzten Mal die Nummer 1 wurde, sind neun Jahre. Diese erstaunliche Leistung schafften Connors und Nadal. Beide werden jedoch von Federer um fünf Jahre übertroffen.
2. Februar 2004: Nach dem Sieg beim Australian Open im Final gegen Marat Safin – es war der zweite Major-Erfolg seiner Karriere – stösst Federer erstmals an die Spitze der Weltrangliste vor. Gesichert hat er sich diesen Platz schon nach dem Halbfinal gegen Juan Carlos Ferrero. Federer löst Andy Roddick ab und bleibt 237 Wochen am Stück die Nummer 1 – so lange wie kein anderer Spieler. Erst nach den Olympischen Spielen in Peking am 17. August 2008 muss er seine Führung im ATP-Ranking an Rafael Nadal abgeben.
6. Juli 2009: Am 5. Juli 2009 gewinnt Federer seinen sechsten Wimbledon-Titel dank dem legendären Finalsieg gegen Roddick, den er mit 16:14 im fünften Satz niederringt. Er übertrifft mit seinem 15. Grand-Slam-Titel die Rekordmarke von Pete Sampras und kehrt am folgenden Tag an die Spitze des Rankings zurück. Nach 48 Wochen, nach dem French Open 2010, muss er erneut Nadal Platz machen. Mit insgesamt 258 Wochen an der Weltranglistenspitze fehlt Federer noch eine Woche, um den Rekord von Sampras zu egalisieren.
9. Juli 2012: Über zwei Jahre muss Federer warten, bis er die Bestmarke von Sampras (286 Wochen als Nummer 1) übertreffen kann. Erneut schafft er in Wimbledon die Rückkehr auf den Tennisthron – diesmal auf Kosten von Novak Djokovic. Im Final setzt sich Federer gegen Andy Murray durch und egalisiert mit seinem siebten Wimbledon-Sieg die Bestmarken von Sampras und William Renshaw. 17 Wochen bleibt er diesmal top, ehe ihn Djokovic ablöst.
19. Februar 2018: Die 303. Woche als Nummer 1 bestreitet Federer ab nächstem Montag über 14 Jahre nach seinem ersten Vorstoss an die Spitze des ATP-Rankings. Die nicht mehr erwartete Rückkehr auf den Thron verdient sich der Baselbieter nach einer Verletzungspause im zweiten Halbjahr 2016 mit einem fantastischen Comeback, gekrönt von drei Grand-Slam-Siegen (Australian Open 2017 und 2018 sowie Wimbledon 2017).
Obwohl er deutlich weniger Turniere bestreitet als in jüngeren Jahren, distanziert er im Ranking seine gesundheitlich angeschlagene Konkurrenz und wird mit 36 1/2 Jahren dank der Halbfinal-Qualifikation beim 500er-Turnier in Rotterdam zur mit Abstand ältesten Nummer 1 der Tennisgeschichte. (pre/sda)
The moment @RogerFederer sealed a return to the No.1 ranking...
— Tennis TV (@TennisTV) 16. Februar 2018
Defeats Haase 4-6 6-1 6-1 in Rotterdam.#abnamrowtt pic.twitter.com/NMmc6VUfyi