Serena Williams muss auf die Egalisierung des Rekords von Margaret Court warten. Die Amerikanerin verliert den US-Open-Final gegen Naomi Osaka 2:6, 4:6 und verpasst ihren 24. Grand-Slam-Titel.
Im Final im geschlossenen Arthur-Ashe-Stadion lieferten sich die bald 37-jährige Williams und ihre 16 Jahre jüngere Widersacherin einen emotionalen und phasenweise auch hochstehenden Thriller, den Osaka überraschend klar für sich entschied. Die 20-jährige Newcomerin zeigte gegen ihr grosses Idol eine überragende Leistung und behielt trotz eines 1:3-Rückstands im zweiten Satz die Nerven.
Japans erster Triumph an einem Grand-Slam-Turnier: Naomi Osaka.Bild: AP
Auch von der lauten Kulisse – die 24'000 Zuschauer standen komplett hinter Williams – liess sie sich nicht beeindrucken und beendete nach 79 Minuten mit einem Winner beim zweiten Matchball die Partie.
Den Ref als «Dieb» bezeichnet
Williams, die vor einem Jahr wegen der Geburt ihrer Tochter gefehlt hatte, zeigte sich als schlechte Verliererin. Beim Rebreak im zweiten Satz zertrümmerte sie den Schläger, zudem kassierte sie wegen unerlaubtem Coaching und der Beleidigung von Stuhlschiedsrichter Carlos Ramos insgesamt drei Verwarnungen, was ihr den Gameverlust zum 3:5 einbrachte. Die Amerikanerin hatte den Spanier einen «Dieb» genannt.
Williams kann sich nicht beruhigen.Video: streamable
Zur Siegerzeremonie fasste sich Williams wieder ein wenig. Den Tränen nahe wandte sie sich ans Publikum:
«Ich will nicht viel sagen. Naomi hat gut gespielt und ihren ersten Grand-Slam-Titel gewonnen. Hört auf zu buhen, machen wir das Beste, was wir machen können. Naomi hat super gespielt, herzlichen Glückwunsch.»
Osaka, die in Japan geboren ist und als Dreijährige mit ihrer Familie in die USA kam, holte als erste Japanerin einen Grand-Slam-Titel. Die achte Major-Siegerin der letzten beiden Jahre wird damit erstmals in die Top Ten aufsteigen. (ram/sda)
Osaka stemmt die Siegertrophäe in die Höhe.Video: streamable
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
00892-B
09.09.2018 00:26registriert Januar 2018
Und das in einem GS Final, einfach eine Schande. Kein Fehler vom Umpire, der alles richtig gemacht hat. Und Williams dreht komplett durch (nicht zum ersten Mal). Unheimlich schade für diesen grossartigen und verdienten Erfolg von Osaka, die sich sichtlich unwohl fühlte und so ihrem schönsten Karrieremoment beraubt wurde.
«Noch nie dagewesene Euphorie» – EM-Viertelfinals waren TV-Kracher
Das Schweizer Team an der Frauen-EM im eigenen Land hat auch die Fernseh-Zuschauerinnen und -Zuschauer in Massen angezogen. Das 0:2 gegen Weltmeister Spanien in Bern haben am Freitagabend bis zu 956'000 Personen in der Deutschweiz verfolgt, was einem Höchstwert für ein Fussballspiel der Frauen gleichkommt. Der vorherige Rekord wurde erst acht Tage zuvor beim entscheidenden Gruppenspiel der Schweizerinnen gegen Finnland aufgestellt.