Sport
Tennis

Federer fegt Lopez in drei Sätzen vom Platz

Roger Federer, of Switzerland, gestures to the crowd after defeating Feliciano Lopez, of Spain, during the U.S. Open tennis tournament in New York, Saturday, Sept. 2, 2017. (AP Photo/Seth Wenig)
King Roger steht beim US Open zum 16. Mal im Achtelfinal. Bild: AP/AP

«Die Sorgen sind verflogen» – das sagt Federer zu seinem Blitz-Sieg beim US Open

Roger Federer ist im Eilzugstempo in die Achtelfinals des US Open eingezogen. Dort trifft der Baselbieter auf einen Deutschen. 
03.09.2017, 05:3303.09.2017, 11:52
Mehr «Sport»

Roger Federer überzeugte beim 6:3, 6:3, 7:5 gegen Feliciano Lopez. Er zerstreute die nach den ersten beiden Runden aufgekommenen Zweifel und geht fast sorgenfrei beim US Open in den Achtelfinal.

Nachdem er in den ersten beiden Runden viel Energie und Nerven aufwenden musste, verlief der dritte Match in New York für Federer entspannter und auch im Hinblick auf die kommenden Tagen viel versprechend.

«Das war das, was ich brauchte», freute sich Federer, als er kurz nach Mitternacht seinen Drittrunden-Match analysierte. Der Baselbieter hatte durchaus gewisse Bedenken gehabt, bevor er am Samstagabend zum dritten Mal in New York auf den Court schritt. Wie würde er auf die Anstrengungen der ersten beiden Runden mit insgesamt zehn gespielten Sätzen reagieren?

Die Antwort, die er auf dem Platz gab, war für ihn und die über 23'000 Zuschauer beruhigend. Federer spielte ohne Zurückhaltung. «Ich konnte die Volleys spielen, den Slice nachjagen und um jeden Punkt kämpfen», stellte er fest. Im ersten Satz zeigte er sogar einen eingesprungenen Smash. Dieser landete zwar im Out, bewies aber, dass die Rückenbeschwerden ihn nicht mehr entscheidend behindern. «Die Sorgen sind mehr oder weniger verflogen», sagte er.

epa06180395 Roger Federer of Switzerland (R) shakes hands with Feliciano Lopez of Spain after defeating him on the sixth day of the US Open Tennis Championships at the USTA National Tennis Center in F ...
Federer liess Lopez keine Chance. Bild: EPA/EPA

In den ersten beiden Runden flogen noch viele einfache Bälle ins Out. Gegen Lopez leistete er sich nur 16 unerzwungene Fehler und produzierte doppelt so viele Winner. Gegen den starken Aufschläger kam er zu vielen Möglichkeiten im Returnspiel, sein eigener Service überzeugte grösstenteils und wenn Federer mal etwas ins Wanken geriet, wusste er sich zu retten. «Es war gut, dass ich durch die schwierigen Momente gekommen bin», freute sich der Weltranglistendritte.

Er habe einige Stunden auf dem Court gebraucht, um sein Niveau zu finden und vor allem, um die Zweifel rund um den Rücken zu zerstreuen. Die erhielt er gegen Tiafoe und Juschni. «Nun vertraue ich meinen Bewegung mehr.» Der Service sei da, der Kopf sei da. Er können sich jetzt voll und ganz auf das heute fokussieren und die Vergangenheit mit den Rückenproblemen hinter sich lassen. «Ich bin froh, wo ich nun stehe.»

Gegen Lopez hat Federer zwar alle 13 Partien gewonnen, trotzdem war der Madrider ein Gradmesser. Der Linkshänder kann mit dem Aufschlag und der Vorhand viel Druck erzeugen. Im zweiten und dritten Satz brachte er den Schweizer in Bedrängnis, war dann aber eine Spur zu fehleranfällig, um den einiges sicherer agierenden 19-fachen Grand-Slam-Sieger zum Zweifeln zu bringen. Auch nachdem er im dritten Umgang einen 3:1-Vorsprung verspielt hatte, blieb Federer ruhig. Schwankungen wie in den ersten beiden Runden gab es in seinem Spiel diesmal nicht.

11:0 gegen Kohlschreiber

Angesichts der klaren Leistungssteigerung im Vergleich zu den ersten Matches kamen Erinnerungen an das Australian Open im letzten Januar auf. «Damals musste ich in den ersten Runden auch kämpfen», meinte Federer darauf angesprochen. «Heute redet kein Schwein mehr darüber.» Der Höhenflug, der im 18. Grand-Slam-Titel mündete, begann erst mit dem Sieg in der 3. Runde gegen Tomas Berdych. Danach folgte, woran sich alle erinnern: die Siege gegen Kei Nishikori, Stan Wawrinka und Rafael Nadal.

Viele Gegner von solchem Kaliber sind beim US Open nicht mehr dabei. Im Achtelfinal, dem 16. von Federer beim US Open, wartet nun am Montag der Deutsche Philipp Kohlschreiber (ATP 37). Der 33-Jährige hat sich sehr souverän und ohne Satzverlust durch die ersten drei Runden gespielt, stand dabei aber auch keinem Top-100-Spieler gegenüber.

Kohlschreiber ist wie Lopez und Juschni ein Spieler, den Federer sehr gut kennt. Das sei schon ein Vorteil, meinte der fünffache US-Open-Sieger. «Es ist hilfreich, wenn man weiss, was einem erwartet.» Kohlschreiber, der oft auch als Trainingspartner fungiert, sieht das wahrscheinlich anders: Er hat alle elf Duelle mit Federer verloren und nur drei von 27 Sätzen für sich entschieden. (sda)

Roger Federer lädt sich die watson-App herunter

Video: watson
Unvergessene Tennis-Geschichten
«Yips» beschert Kurnikowa einen unglaublichen Negativrekord – und trotzdem gewinnt sie
«Yips» beschert Kurnikowa einen unglaublichen Negativrekord – und trotzdem gewinnt sie
von Reto Fehr
Hingis bodigt in Melbourne erst Serena Williams und macht dann Kleinholz aus Venus
5
Hingis bodigt in Melbourne erst Serena Williams und macht dann Kleinholz aus Venus
von Reto Fehr
Federer nach seinem ersten Sieg gegen eine Nummer 1: «Jetzt will ich in die Top 10»
Federer nach seinem ersten Sieg gegen eine Nummer 1: «Jetzt will ich in die Top 10»
von Quentin Aeberli
«Disgusting bitch!» – Patty Schnyder teilt mal so richtig aus
14
«Disgusting bitch!» – Patty Schnyder teilt mal so richtig aus
von Ralf Meile
Vier vergebene Matchbälle! Hingis' Traum schmilzt in Melbourne bei 50 Grad weg
Vier vergebene Matchbälle! Hingis' Traum schmilzt in Melbourne bei 50 Grad weg
von Reto Fehr
Eine krachende Vorhand rettet Federer auf dem Weg zum Karriere-Slam
1
Eine krachende Vorhand rettet Federer auf dem Weg zum Karriere-Slam
von Reto Fehr
Paris verliebt sich in Nadal, das «Kind mit der donnernden Linken»
1
Paris verliebt sich in Nadal, das «Kind mit der donnernden Linken»
von Philipp Reich
Chang treibt Lendl mit Mondbällen und «Uneufe»-Aufschlag in den Wahnsinn
5
Chang treibt Lendl mit Mondbällen und «Uneufe»-Aufschlag in den Wahnsinn
von Philipp Reich
Mit einem Return für die Ewigkeit beendet Federer die Wimbledon-Ära des grossen Sampras
Mit einem Return für die Ewigkeit beendet Federer die Wimbledon-Ära des grossen Sampras
von Philipp Reich
Oh là là! Eine Flitzerin stiehlt den Wimbledon-Finalisten kurz die Show
7
Oh là là! Eine Flitzerin stiehlt den Wimbledon-Finalisten kurz die Show
von Ralf Meile
Mit 16 wird Martina Hingis die jüngste Wimbledon-Siegerin des 20. Jahrhunderts
Mit 16 wird Martina Hingis die jüngste Wimbledon-Siegerin des 20. Jahrhunderts
von Ralph Steiner
Wimbledon-Triumph als Weltnummer 125 – Ivanisevics Traum wird endlich wahr
2
Wimbledon-Triumph als Weltnummer 125 – Ivanisevics Traum wird endlich wahr
von Philipp Reich
Djokovic fügt Wawrinka die Mutter aller heroischen und bitteren Niederlagen zu
9
Djokovic fügt Wawrinka die Mutter aller heroischen und bitteren Niederlagen zu
von Reto Fehr
Gut gebrüllt: «Niemand schlägt Vitas Gerulaitis ­17 Mal hintereinander!»
1
Gut gebrüllt: «Niemand schlägt Vitas Gerulaitis ­17 Mal hintereinander!»
von Reto Fehr
Weil sich Courier von Kuhglocken irritieren lässt, darf die Schweiz vom Davis Cup träumen
Weil sich Courier von Kuhglocken irritieren lässt, darf die Schweiz vom Davis Cup träumen
von Klaus Zaugg
Frankreich holt sich den dramatischsten Davis-Cup-Triumph der Geschichte
Frankreich holt sich den dramatischsten Davis-Cup-Triumph der Geschichte
von Ralf Meile
Im Interview mit CNN hat Roger Federer seinen legendären Lachanfall
Im Interview mit CNN hat Roger Federer seinen legendären Lachanfall
von Corsin Manser
Wegen Rossets Dummheit des Jahres bricht Hingis beim Hopman Cup in Tränen aus
4
Wegen Rossets Dummheit des Jahres bricht Hingis beim Hopman Cup in Tränen aus
von Reto Fehr
Nach Federers Gegensmash schmeisst Roddick frustriert sein Racket weg
Nach Federers Gegensmash schmeisst Roddick frustriert sein Racket weg
von Philipp Reich
Nach den Olympischen Spielen in Sydney entfacht die grosse Liebe zwischen Roger und Mirka
10
Nach den Olympischen Spielen in Sydney entfacht die grosse Liebe zwischen Roger und Mirka
von Ralf Meile
«Who is the beeest? Better than the reeest?» – Federer rockt beim Davis Cup das Festzelt
1
«Who is the beeest? Better than the reeest?» – Federer rockt beim Davis Cup das Festzelt
von Corsin Manser
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
Bundesliga wird immer stärker abgehängt – das sind die Gründe für die Krise
In diesem Sommer verlor die Bundesliga mehrere Aushängeschilder – darunter das einheimische Supertalent Florian Wirtz. In Europa ist die Liga auf Platz 4 abgerutscht und wird vor allem von der Premier League immer stärker abgehängt.
Die Bundesliga befindet sich in einer tiefen Sinnkrise.
Zur Story