Champion überreicht dem Champion den Pokal: Cancellara und Federer.Bild: KEYSTONE
Roger Federer hat an den Swiss Indoors in Basel eine weitere Erfolgsstory geschrieben. Dank dem 6:7 (5:7), 6:4, 6:3 gegen Juan Martin Del Potro gewann der gebürtige Basler seinen achten Titel und revanchierte sich für die beiden Final-Niederlagen 2012 und 2013.
29.10.2017, 18:3129.10.2017, 21:53
7. Saisontitel, 8. Heimsieg, 95. ATP-Trophäe: Federer gewinnt in Basel gegen Juan Martin Del Potro nach 2:31 Stunden und lässt Lendl hinter sich. Der Schweizer hat jetzt einen Titel mehr als der Tscheche. Nur noch Jimmy Connors liegt mit 109 Erfolgen vor dem Schweizer. Den Amerikaner einst abzulösen, ist für Federer jedoch kein Ziel. Dafür sei er viel zu weit weg. «Aber 100 Titel zu erreichen, wäre schon toll, weil das eine unglaubliche Zahl ist.»
Heimsieg für Federer: So fühlt sich das dann an.Bild: KEYSTONE
Federer verzichtet auf Paris
Im Jahresranking verkürzt Federer den Rückstand auf Rafael Nadal auf 1460 Punkte – noch sind theoretisch 2500 Zähler zu vergeben. Aber Federer verzichtet auf Paris. Damit steht Nadal praktisch als Weltnummer 1 fest. «Wichtig ist mir die Gesundheit. Ich bin bisschen angeschlagen und muss mich erholen. Ich will mich zwei Wochen erholen und dann in London nochmals Weltmeister werden. Die Nummer 1 ist nicht das Ziel. Es war eine Traumsaison und ich möchte, dass das so bleibt.»
Bei den World-Tour-Finals, der inoffiziellen Weltmeisterschaft der Tennisspieler ist der Schweizer mit sechs Titeln Rekordsiegern und erreichte schon zehnmal das Endspiel.
Federer verzichtet auf Paris
Roger Federer verzichtet auf die Teilnahme am Masters-1000-Turnier in Paris-Bercy von nächster Woche. Die Absage kommt nach dem achten Turniersieg an den Swiss Indoors in Basel nicht überraschend.
Der Weltranglisten-Zweite will sich voll auf das Masters in London konzentrieren, das am 12. November beginnt. Damit ist praktisch sicher, dass der Spanier Rafael Nadal das Jahr als Nummer 1 beenden wird. Federer wäre in Paris-Bercy nach einem Freilos in der 2. Runde auf den französischen Wildcard-Spieler Pierre-Hugues Herbert (ATP 83) oder den Spanier Feliciano Lopez (ATP 33) getroffen. (sda)
Lange umkämpftes Duell
Doch zurück zum Triumph in Basel: Das Spiel heute stand lange auf des Messers Schneide. Federer hatte einen harten Kampf angekündigt, bevor er kurz nach 15 Uhr unter tosendem Applaus der 9200 Zuschauern die Halle betrat. Und der Schweizer sollte recht behalten. Er und sein Widersacher sparten sich das Beste für den Schluss des Turniers auf. Gut zwei Stunden lang boten sich Federer und sein argentinischer Herausforderer, mit dem er sich schon manches episches Duell geliefert hatte, ein Duell auf Biegen und Brechen auf höchstem Niveau.
Der Turm aus Tandil ist einmal mehr nur auf dem Bild grösser als Roger Federer.Bild: EPA/KEYSTONE
Als Federer zu Beginn des drittes Satz auf ein kassiertes Break mit zwei Rebreaks in Folge reagierte, kippte das Momentum endgültig auf Seite des 36-Jährigen, der bereits seinen 13. Final in Basel bestritt. Während Del Potro nach den Strapazen der letzten Wochen - er bestritt das vierte Turnier innerhalb eines Monats - sein Niveau nicht mehr ganz halten konnte, spielte Federer mit der Führung im Rücken ohne Makel.
Das Lob des Gegners
«Du hast den Sieg hier verdient, Roger. Ich wünschte, ich wäre in deinem Alter auch noch so fit. Aber ich glaube, das schaffe ich nicht», sagte Juan Martin Del Potro bei der Siegerehrung.
Federer konterte ebenso charmant: «Danke, Juan Martin. Du kannst jede Woche ein Turnier spielen, das ist etwas, was mir nicht mehr gelingt.» Sein 7. Titel im 11. Turnier des Jahres ist aber auch nicht schlecht: «Das war wieder eine ganz spezielle Woche für mich. Danke, dass ich vor so vielen Zuschauern spielen durfte. Das ist auch einer der Gründe, warum ich hier mit der Trophäe stehen kann. Ich hoffe, das war nicht das letzte Mal hier. Ich hoffe, dass ich dann wieder mit dem Pokal hier stehen kann.»
Erster Sieg nach zwei Finalniederlagen
Zuvor hatte Federer allerdings immer wieder zu leiden, wie auch das Publikum, das seinen Liebling frenetisch unterstützte. Im ersten Satz lag Federer zweimal mit einem Break in Führung, ehe er jeweils umgehend das Rebreak kassierte. Und im Tiebreak behielt Del Potro das bessere Ende für sich, nachdem der Schweizer einen 3:0-Vorsprung verspielt und im ganzen Satz insgesamt mehr Punkte gewonnen hatte. Im zweiten Durchgang hatte er zwei knifflige Momente zu überstehen, nachdem er einen frühen Vorteil mit einem einfachen Rückhand-Volley vergeben hatte.
Doch die Geschichte der Finals von 2012 und 2013, als Del Potro Federer im dritten Satz jeweils niedergerungen hatte, wiederholte sich nicht. Mit seinem 95. Titel überholte Federer Ivan Lendl, mittlerweile hat nur Jimmy Connors in der Open Era mit 109 Turnieren mehr Titel gewonnen als der Schweizer. Für Federer ist sein Heimturnier nach Halle (9 Titel) das zweiterfolgreichste Turnier seiner Karriere, in Wimbledon gewann er ebenfalls acht Mal. (fox/sda)
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«Danke, Juan Martin. Du kannst jede Woche ein Turnier spielen, das ist etwas, was mir nicht mehr gelingt», gibt Federer zurück. «Das war wieder eine ganz spezielle Woche für mich. Danke, dass ich vor so vielen Zuschauern spielen durfte. Das ist auch einer der Gründe, warum ich hier mit der Trophäe stehen kann. Ich hoffe, das war nicht das letzte Mal hier. Ich hoffe, dass ich dann wieder mit dem Pokal hier stehen kann.»
«Du hast den Sieg hier verdient, Roger. Ich wünschte, ich wäre in deinem Alter auch noch so fit. Aber ich glaube, das schaffe ich nicht», sagte Juan Martin Del Potro bei der Siegerehrung.
7. Saisontitel, 8. Heimsieg, 95. ATP-Trophäe: Federer gewinnt in Basel gegen Juan Martin Del Potro und lässt Lendl hinter sich. Der Schweizer hat jetzt einen Titel mehr als der Tscheche. Nur noch Jimmy Connors liegt mit 109 Erfolgen vor dem Schweizer. Im Jahresranking verkürzt Federer den Rückstand auf Rafael Nadal auf 1460 Punkte – noch sind 2500 Zähler zu vergeben. Die Weltnummer 1 rückt also wieder näher. Die Frage ist jetzt, ob Federer tatsächlich auch nach Paris reist.
Das Spiel heute stand lange auf des Messers Schneide. 2:31 Stunden schenkten sich die beiden nichts. Federer aber ab Mitte des zweiten Satzes der bessere Spieler und verdiente Sieger. Federers Aufschlag funktionierte lange gar nicht, doch dafür schlug er sehr viele Winner mit der Vorhand. Es ist Federers 18. Sieg gegen Del Potro, der 2. im fünften Endspiel.
Del Potro wehrt den ersten ab.
Da sind die Matchbälle. Der Schweizer mit dem nächsten Vorhand-Punkt.
Der Aufschlag funktioniert.
Starker Angriffsball von Federer. Der 46. Winner. Liebe Grüsse an Valentino Rossi.
Del Potro hält. Wieder ist der Service zu gut. Jetzt serviert Federer zum Sieg.
Knallharter Service durch die Mitte.
Hier gilt das gleiche für Del Potro: Er spielt den (einfachen) Cross ins Aus.
Federer am Netz, aber der Volley zu unkontrolliert. Kann man auch mal ins Feld legen.
Ein Aufschlagwinner Del Potros.
Del Potros Ball zu lang. Ein Game fehlt zum Sieg.
Der Lob von Del Potro zu schwach.
Ein Aufschlagswinner von Federer. Das braucht er jetzt.
Del Potro hält den Schaden in Grenzen. Jetzt muss sich der Gaucho nochmals steigern, sonst ist der Titel hier bald weg.
Später Aus-Ruf, aber Federers Ball war wirklich draussen, das zeigt die Challenge.
Der Ball des Argentiniers im Netz.
Del Potro mit dem ersten Punkt des Games.
Federer bestätigt das Break. Da zeigte er aber wieder eine kleine Schwäche. Entschieden ist hier noch gar nichts.
Federer mit dem Aufschlag.
Für einmal die Netzkante gegen den Schweizer.
Meine Herren, da ist jemand on fire, wie die Nordiren singen würden. Federer mit dem nächsten Punkt.
Die dritte Chance nutzt Federer mit einem starken Return!
Zu gut von Del Potro, der am Netz punktet.
Da geht Federer in die falsche Ecke.
Federer mit starkem Return. Drei Breakbälle!
Federer hält souverän. Gute Phase jetzt des Schweizers.
Del Potro mit dem Passierball.
Da sind die Winner Nummer 40 und Ass Nummer 6 für Federer.
Yessss! Federers Return auf der Linie und dann hämmert er die Vorhand zum sofortigen Rebreak ins Feld! Alles wieder offen.
Breakball! Jetzt bitte das Rebreak.
Federer macht Druck. Starker Punkt.
Break für Del Potro! Das hat ihm Federer aber auch geschenkt. Der Volley im Netz.
Meine Güte! Das Feld völlig offen, Federer am Netz, aber er haut den tatsächlich ins Out! Breakball Del Potro.
Langer Ballwechsel, dann ist Federers Ball im Aus.
Starke Vorhand. Der 37. Winner. Stark.
Der fünfte Doppelfehler Federers.
Ein Superpunkt für Federer. Am Ende ist Del Potros Ball zu lang. 1:52 Stunden sind gespielt und wir gehen in den 3. Durchgang. Federer noch immer nicht überzeugend, vor allem mit dem ersten Aufschlag. Aber er ist zurück im Spiel.
Den hat er heute auch schon gemacht: Federers Passierball im Seitenaus.
Schöner Angriffsball mit der Vorhand. Federer hat Satzbälle.
Federer am Netz erfolgreich.
Herrlicher Stoppball – endlich klappt der mal!
Starker Slice mit der Rückhand von Federer.
Del Potro mit einer krachenden Vorhand.
Del Potro holt sich das Game. Wir nähern uns wieder der entscheidenden Phase.
Der Aufschlag durch die Mitte.
Einstand Federer mit der Rückhand.
Federer mit einem schönen Crossball. Er bleibt dran.
Del Potro lässt sich nicht beeindrucken.
Starker Vorhandwinner von Federer.
Del Potro mit zwei guten Aufschlägen.
Das ging flott. Federer legt wieder vor.
Starker 2. Aufschlag von Federer.
Federers Vorhand im Netz.
Endlich! Federer holt sich das Game mit einem schönen Punkt im Rückwärtslaufen. Es bleibt dabei: Federer mit zu vielen unnötigen Fehlern und einem nicht überzeugenden 1. Aufschlag.
Das 2. Ass in diesem Game.
Federers Rückhand neben der Linie.
Jetzt auch ein Geschenk Del Potros. Durchatmen.
Noch ein Doppelfehler! Der dritte in diesem Satz!
Ein Ass. Das dritte insgesamt.
Uff! Der Smash von Federer auf der Linie. Das bestätigt das Hawk Eye.
Jawohl! Endlich wieder ein guter Service.
Federer nimmt sich eine Auszeit.
Frust bei Federer. Das war überhastet.
2:2. Da wird sich Federer ärgern, dass er diese Möglichkeit (erneut) nicht nutzen konnte.
Da dominiert der Gaucho den Punkt.
Unglaublich! Federer hat das Feld offen beim Volley am Netz. Aber er spielt den Ball mit der Rückhand weit ins Aus.
Doppelfehler Del Potros zum Breakball.
Federer dreht das 0:15 wieder.
Del Potros Vorhand-Winner.
Und noch ein erster Aufschlag. Geht doch!
Endlich klappt der Aufschlag.
Breakball Del Potros. Eigentlich aus dem Nichts.
Völlig missglückter Stoppball Federers.
Der Aufschlag Federer noch immer nicht gut. Aber immerhin punktet er weiter mit der Vorhand.
Servicewinner von Del Potro.
Federer mit dem Fehler. Er ist noch immer zu inkonstant.
Der Return von Federer im Feld.
Del Potro im Netz erst wie eine Wand. Aber der dritte Versuch Federers bringt er nicht mehr zurück.
Immerhin: Das erste Game im 2. Durchgang holt sich Federer zu null.
Del Potro holt sich den ersten Satz mit einem Aufschlagwinner zum 7:5 im Tiebreak. Insgesamt machte er drei Punkte weniger, aber vor allem war Federers 1. Aufschlag hier zu schwach und wenn er dann doch führte, gab er den Vorsprung grad wieder her.
Noch ein Satzball. Da war für Del Potro das Feld eigentlich offen.
Endlich kommt ein erster Aufschlag.
Der Ball zu lang. Aus 0:3 mach 6:3.
2. Service, aber Federer verhaut den Return.
Noch ein Minibreak. Federers Vorhand völlig verzogen.
Minibreak für Del Potro! Was für ein Punkt. Den hatte Federer eigentlich schon zweimal gewonnen.
Del Potro passiert Federer.
Federer versucht den Passierball mit der Rückhand, aber der landet im Netz.
Ein «chum jetzte» begleitet das 3:0 für den Schweizer.
Die Netzkante steht wieder auf Federers Seite.
Federer mit einer Vorhand auf die Linie. Minibreak!
Federer auf dem Weg ins Tiebreak.
Del Potro holt sich das Game und legt vor.
Federers Vorhand im Netz.
Rahmenball von Del Potro.
Del Potro wählt die richtige Ecke am Netz.
Del Potros Ball war im Aus. Da ändert auch das Hawk Eye nichts mehr.
Starker Winner mit der Vorhand.
Unfassbar. Federers Angriffsball viel zu weit. Weg ist der Breakvorsprung und der Satz geht weiter. Schade.
Gibt's nicht! Del Potro mit starkem Spiel jetzt.
Das war zu nonchalant. Federers Stoppball zu schwach und der Cross dann sowieso.
Da trifft Federer den Ball nicht richtig.
Eine herrliche Vorhand Federers. Der 15. Winner bereits.
Da ist das Break! Und wieder war die Situation wie vorhin. Aber jetzt spielt Federer longline. Das muss die Entscheidung in diesem Satz sein.
Ich fass es nicht! Wieder so ein Ball aus der Defensive. Das war jetzt der Hattrick. 8. Breakball.
Del Potro am Netz. Deuce.
Die erste Chance ist weg.
Zu lang! Federer mit dem 6. und allenfalls 7. Breakball.
Praktisch eine Kopie des 15:0. Nur irgendwie noch besser.
Eine Rakete aus der Defensive! Und dann noch dieser Winkel. Stark von Federer.
Del Potros Ball zu lang. 4:4. Wir nähern uns der Entscheidung im ersten Satz.
Schwacher Smash von Federer, aber er macht den Punkt dann doch.
Schöner Rückhandwinner Del Potros.
Und auch der Zweite kommt jetzt gut.
Ein langer Ballwechsel zugunsten von Del Potro.
Das erste Ass zum Game-Gewinn. 4:3 für Del Potro, der wieder zwei Breakbälle abwehren musste. Federer insgesamt der bessere Spieler, aber noch ist es ausgeglichen.
Der zweite Aufschlag mit 174km/h.
Da spielt Federer seinen Kontrahenten aus und dieser macht den Fehler.
Die Challenge hilft dem Argentinier.
Ein Aufschlag-Winner zum Deuce.
Ein völlig missglückter Stoppball Del Potros.
Federers Ball knapp zu lang. Die Breakchance ist weg.
Wieder ein Winner mit der Vorhand. Da ist die nächste Breakchance für Federer.
Del Potro kommt wieder rann. Das Hawk Eye bestätigt, dass Federers Ball klar draussen war.
Wow! Was für eine Vorhand genau ins Eck.
Del Potro unter Druck und zu weit hinten.
Endlich ein souveränes Aufschlagsspiel von Federer. Zu null kommt er zum 3:3.
Geht doch mit dem Aufschlag!
Stoppball und dann der Volley. Federer mit dem schönsten Punkt der Partie.
Noch ein Punkt mit der Vorhand und das Game ist im Trockenen.
Der Vorhandwinner bringt den Spielball.
Die Vorhand kracht an Federer vorbei. Breakchance ist weg.
Del Potro am Netz, aber Federer passiert grandios longline.
Da hilft die Netzkante Federer.
Federer mit einem starken zweiten Aufschlag. Das ist gar ein Ass! Aber ansonsten der Service noch zu schwach beim Schweizer.
Wieder die Vorhand. Immerhin die funktioniert.
Federer mit dem Vorhand-Winner.
Starker Return des Argentiniers.