71'570 Dollar kostet es Alexander Zverev, dass er in einer Doppel-Partie am Mexican Open in Acapulco austickte. Im Wahn schlug der Deutsche seinen Schläger in den Stuhl des Schiedsrichters, wütete wie ein Berserker.
Wie die ATP nun bekanntgab, teilt sich die Strafe wie folgt auf: Je 20'000 Dollar Strafe erhält Zverev für unsportliches Verhalten und für Beleidigung. Das ist jeweils die höchstmögliche in den Regeln festgehaltene Busse für diese Vergehen. Dazu muss Zverev die 31'570 Dollar Preisgeld, die er in Acapulco verdient hat, zurückzahlen. Er verliert zudem alle Punkte, die er am Turnier für die Weltrangliste errungen hat.
Ganz aus dem Schneider ist der 24-Jährige damit noch nicht. Die ATP wird den Fall weiter untersuchen und dann über mögliche zusätzliche Strafen entscheiden. Auch eine Sperre der Weltnummer 3 ist möglich.
Der Tennisspieler hatte sich öffentlich und auch persönlich beim Schiedsrichter entschuldigt, den er mit dem Racket beinahe am Bein getroffen hätte. «Es ist schwer in Worte zu fassen, wie sehr ich mein Verhalten bereue», schrieb Zverev in einer Mitteilung.
Und weiter: «Wie man weiss, gebe ich alles auf dem Platz. Gestern war es eindeutig zu viel.» Er werde die kommenden Tage nutzen, um über seine Taten nachzudenken und wie er es sicherstellen könne, dass so etwas nicht noch einmal vorkomme. «Es hätte einfach nicht passieren dürfen und es gibt keine Entschuldigung. Es tut mir leid, dass ich euch enttäuscht habe.»
Andere Spieler verurteilten die Aktion Zverevs. So sagte etwa Rafael Nadal, dass er ein gutes Verhältnis zum Spielerkollegen habe. «Aber letztendlich denke ich, dass die Strafe verdient ist. Man kann nicht so handeln», sagte der 21-fache Grand-Slam-Sieger aus Mallorca. Sportstars würden von Millionen von Kindern beobachtet, sollten deshalb «mit gutem Beispiel vorangehen und ein Minimum an Respekt» zeigen müssen.
Auch die entthronte Weltnummer 1 Novak Djokovic sah in der Disqualifikation Zverevs den richtigen Schritt. «Er kann hoffentlich reflektieren und sicherstellen, dass so etwas nicht wieder passiert. Ich bin sicher, er wird die Sache mit der nötigen Reife angehen.»
Die Strafe von über 70'000 Dollar ist gemäss dem «Blick» eine der höchsten, die die ATP jemals aussprach. Am höchsten bestraft wurde 2019 Nick Kyrgios. Das australische Enfant terrible musste damals wegen eines Ausrasters 113'000 Dollar hinblättern. (ram)