Die Beziehung von NFL-Superstar Travis Kelce und Taylor Swift, einer der aktuell erfolgreichsten Sängerinnen der Welt, erweist sich immer stärker als Goldgrube für die American-Football-Liga und die Kansas City Chiefs. Dort spielt Kelce, seit er im Jahr 2013 zum Profi wurde.
Die Aufmerksamkeit für den zuvor schon beliebtesten US-Sport ist weiter gestiegen und nun wurden erstmals Zahlen bekannt, welche den Wert von Swift für die NFL beziffern. So habe ein Marketing-Unternehmen gegenüber Front Office Sports berechnet, dass Swift den Marktwert der Liga und des Teams ihres Freunds um insgesamt 331,5 Millionen Dollar (rund 286 Millionen Franken) steigern konnte.
Zwar bringt dieser Anstieg weder der NFL noch den Chiefs sofortige Einnahmen, doch stärkt dies die Position der Liga und der Franchise für künftige Verhandlungen mit TV-Sendern oder anderen Werbepartnern. Zumal sich auch die Zuschauerzahlen gesteigert haben, seit Swift im September 2023 erstmals ein Spiel der Chiefs besuchte. Im Schnitt schauten 17,9 Millionen Menschen die Partien der Regular Season – so viele wie seit 2015 nicht mehr.
Travis and Taylor ❤️ pic.twitter.com/9FlGKczWd4
— NFL (@NFL) January 28, 2024
Gerade in gewissen Bevölkerungsgruppen konnte die NFL viele neue Fans gewinnen. So viele weibliche Fans wie noch nie schauten American Football, seit die NFL diese Zahlen im Jahr 2000 erstmals erhob. Im Vergleich zur letzten Regular Season waren es neun Prozent mehr – bei den Männern schauten lediglich sechs Prozent mehr zu. Auch bei den 18- bis 34-Jährigen war ein Anstieg gegenüber den Vorjahren feststellbar. Letztmals, heisst es, hätten 2019 so viele junge Menschen die Partien an den Bildschirmen verfolgt.
Am letzten Wochenende brach der NFL-Halbfinal zwischen Baltimore und Kansas City, das Championship Game der American Football Conference (AFC), einen weiteren Rekord. Gemäss CBS schalteten mit durchschnittlich 55,47 Millionen Zuschauern so viele Menschen bei einem AFC-Final ein wie noch nie. Dies liegt selbstverständlich nicht alleine an Swift, was auch die Tatsache zeigt, dass der zweite Halbfinal, jener in der National Football Conference (NFC), zwischen San Francisco und Detroit gar auf 56,6 Millionen Zuschauerinnen kam. Es war die höchste Zahl für diese Runde seit 2012.
Dennoch ist eindeutig, dass auch immer mehr Swifties, wie ihre Fans sich nennen, die Freude an American Football finden. Dies zeigt sich auch bei den gestiegenen Trikotverkäufen von Travis Kelce. So seien diese um knapp 400 Prozent gestiegen, nachdem seine Beziehung zu dem 34-jährigen Pop-Star bekannt wurde. Damit gehört sein Trikot nun zu den fünf beliebtesten aller Football-Profis. Dies schlägt sich im Gegensatz zur Marktwert-Steigerung und den Zuschauerzahlen direkt in den Kassen der NFL und der Chiefs nieder.
Kelce konnte ohnehin stark von der Liebe zu Swift profitieren. Über 5,7 Millionen Instagram-Follower hat der 34-jährige Tight End mittlerweile. Die Zahl hat sich seit September mehr als verdoppelt. Auch der gemeinsame Podcast «New Heights» mit seinem Bruder Jason Kelce dürfte ein deutlich grösseres Publikum erreichen als noch zuvor. Was nicht heissen soll, dass sie nur wegen Swift so erfolgreich sind. Die Kelce-Brüder gehörten schon zuvor zu den beliebtesten Charakteren der NFL.
Doch erst durch Taylor Swift eröffnete sich den Kelces und auch der NFL ein breiteres Publikum, dem die Welt des American Football zuvor mehrheitlich verborgen geblieben ist. Nun finden sie jedoch Freude am Sport – nicht nur an Swift, die während der über dreistündigen Übertragungen gemäss «New York Times» weniger als 25 Sekunden auf den Bildschirmen erscheint.
Und da geht es den Swifties wie ihrem grossen Idol. Schon im Dezember sagte Taylor Swift: «American Football ist fantastisch, wie ich gemerkt habe. Ich habe mein ganzes Leben lang etwas verpasst.»
Verpassen wird sie möglicherweise auch den Super Bowl, der in der Nacht auf den 12. Februar stattfindet. Am Samstagabend hat sie nämlich noch einen Auftritt in Tokio, bevor einen Tag später dann das NFL-Endspiel in Las Vegas steigt. Einfach wird es trotz der 17 Stunden Zeit-Unterschied, welche zwischen der japanischen Hauptstadt und der berüchtigten Spielerstadt liegen, nicht. Zumal in Las Vegas angeblich kein Flughafen mehr offene Slots für Landungen hat.
Dennoch dürfte es zeitlich möglich sein, wie verschiedene US-Medien bereits ausgerechnet haben. Über die Anwesenheit würde sich nicht nur Travis Kelce freuen – auch die NFL sowie die übertragenden TV-Sender hoffen wohl darauf, dass Swift rechtzeitig in Las Vegas eintrifft.